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Bestimmter Grund

Studie deckt auf! Darum werden Supermarkt-Orangen im Netz verkauft

Orangen Netz
Es gibt einen bestimmten Grund, warum Obst häufig in Netzen verkauft wird Foto: Getty Images
Katharina Regenthal
Redakteurin

9. August 2024, 10:54 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Orangen, Limetten oder Äpfel – dieses Obst wird im Supermarkt häufig im Netz verkauft. Und das hat einen bestimmten Grund. Eine Studie gibt jetzt darüber Aufschluss.

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Im Supermarkt gibt es einige Obst- und Gemüsesorten, die weder in Plastik noch lose verkauft werden. Stattdessen sind die in Netzen erhältlich. Dazu gehören etwa Orangen, Limetten und Zitronen, Äpfel, manchmal auch Mini-Gurken. Das Netz kommt dann immer in der passenden Farbe daher – bei Äpfeln ist es häufig rot, bei Limetten grün und bei Orangen orange. Und das hat auch einen bestimmten Grund, wie eine Studie zeigt. Die Früchte verkaufen sich dank einer optischen Täuschung nämlich besser.

Studie basiert auf persönlicher Erfahrung

Durchgeführt wurde die kleine Studie von Prof. Dr. Karl Gegenfurtner, Wahrnehmungspsychologe der Justus-Liebig-Universität Gießen, und in der Fachzeitschrift „i-Perception“ veröffentlicht. Laut einer Pressemitteilung der Universität waren Anlass für die Studie eigene Erfahrungen beim Kauf von angeblich reifen Orangen.

Der Professor kaufte scheinbar reife Orangen, die einen kräftigen, orangen Farbton hatten – glaubte er zumindest. Zu Hause fiel ihm dann auf, dass die Früchte eher grünlich schimmerten und eben noch nicht ganz reif waren. Das zeigte sich allerdings erst, als er die Früchte aus dem Netz holte. Nachdem er zunächst enttäuscht war, überkam ihn dann die Neugier.

Um auszuschließen, dass der beobachtete Effekt nicht nur auf Reflexionen zwischen dem Netz und der Frucht zurückzuführen war, erstellte er eine Grafik. Er stellte das Obstnetz grafisch nach und legte die Orange hinter ein sogenanntes Munker-Netz mit orangefarbenen Linien. Auch hier (siehe Grafik) verschwindet der grünliche Farbton.

Gewusst? Das sogenannte Munker-Netz ist auf den gleichnamigen Farbforscher Hans Munker zurückzuführen. Dieser beschäftigte sich schon 1970 mit dem Phänomen der Farbwahrnehmung.

Orange Obstnetz
Links ist die Orange im Obstnetz zu sehen, in der Mitte ohne und rechts mit dem Munker-Netz Foto: Karl R. Gegenfurtner
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Optische Täuschung lässt Orangen saftig und reif erscheinen

Warum sehen also die Orangen auf einmal satt orange und reif aus? Grund dafür ist eine Wahrnehmungstäuschung, bekannt als Farbassimilation oder Konfetti-Illusion. Dabei nehmen Objekte den Farbton eines darüber gelegten Musters an. Und so passiert das eben auch bei den Orangen, Äpfeln oder Zitronen im Supermarkt. Bei Orangen ist das Netz allerdings nicht immer auch orange, sondern kann auch rot sein.

In der Pressemitteilung der Universität erklärt Prof. Dr. Gegenfurtner: „Eine große Freude für den Farbwissenschaftler – ein trauriger Moment für den Verbraucher!“ Er konnte mit seiner kleinen Studie die Konfetti-Illusion belegen. Für Verbraucher bedeutet das, dass sie beim nächsten Mal im Supermarkt noch genauer hinschauen sollten.

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