11. September 2024, 12:44 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Sie sind klein, flink und können trotz ihrer Körpergröße großen Schaden anrichten: Die Rede ist von Papierfischchen. Die Schädlinge breiten sich in Deutschland immer weiter aus und kommen unter anderem über die Post zu uns nach Hause. Wie man die Fischchen loswerden kann.
Schon seit mehr als 350 Millionen Jahren leben Papierfischchen auf der Erde. Ursprünglich stammen die Tiere aus Afrika. Es wird vermutet, dass sie über den Warenverkehr nach Europa kamen. Mittlerweile haben sie sich hierzulande insbesondere in Museen, Archiven und Bibliotheken etabliert. Doch auch in Privathaushalten kommen sie vor und hinterlassen dabei ihre Spuren auf Büchern, Dokumenten, Fotos oder auch Gemälden.
Übersicht
Wie erkennt man Papierfischchen?
Papierfischchen gehören der Familie der Silberfische an und ähneln diesen auch optisch. Während Silberfischchen allerdings zu den Lästlingen gehören, sind Papierfischchen echte Schädlinge. Die Insekten sind etwa einen Zentimeter groß und nachtaktiv. Da die Tiere lichtscheu sind und dunkle Ecken und Ritzen lieben, sind sie nur schwer zu entdecken. Papierfischchen kommen nur zum Fressen oder zur Vermehrung aus ihren Verstecken.
Im Vergleich zu Silberfischen sind die Papier-Fresser größer und haben deutlich längere, fadenförmige Schwanzanhänge, die wie die Fühler länger als der Körper sind. Außerdem haben Papierfischchen graue Panzerschuppen und sind mit Borstenkämmen behaart. Silberfische weisen dagegen einen metallischen Glanz auf und haben keine Borstenkämme.
Auch in ihrer Lebensweise unterscheiden sich die beiden Insekten: Silberfischchen mögen es warm und feucht und sind vor allem in Kellern und Badezimmern zu finden. Papierfischchen brauchen es dagegen warm und trocken und fühlen sich bei Zimmertemperatur besonders wohl. Außerdem können sie auch bei geringer Luftfeuchtigkeit von 35 Prozent überleben, wodurch sie schwieriger zu bekämpfen sind.
Wie verbreiten sich die Schädlinge?
Papierfischchen kommen mit der Post. Denn die Insekten verstecken sich auch gerne in Kartonagen. Heißt, die Schädlinge reisen in Kartonverpackungen oder Umzugskartons mit und verbreiten sich auf diese Art und Weise. Papierfischchen verbergen sich in den Rillen der Wellpappe oder unter Faltklappen von Kartonagen. Der Versandhandel-Boom könnte noch dazu beitragen, dass sich die Schädlinge immer weiter verbreiten.
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Was fressen Papierfischchen?
Papierfischchen machen ihrem Namen alle Ehre. Sie lieben Papier und Produkte auf Papierbasis, sowie stärkehaltiges Material und Zellulose. Rigoros zerfressen sie Fotos, Bücher, Kartons, Tapeten oder auch Pergamente. Finden sie kein Papier, machen sie sich auch an synthetischer Kleidung zu schaffen. In einem Infoblatt des Landesarchivs Baden-Württemberg heißt es zudem, dass die Insekten sich auch von Schimmelpilzen, Hausstaubmilben, Haaren und Hautschuppen ernähren. Außerdem können sie Hungerphasen von bis zu 300 Tagen überstehen.
Wie werde ich die Schädlinge wieder los?
Vorsorge ist im Kampf gegen Papierfischchen das beste Mittel. Denn hat man die Schädlinge erst einmal in der Wohnung, wird es schwer, sie wieder loszuwerden. Dann müssen professionelle Schädlingsbekämpfer hinzugerufen werden.
Um gar nicht erst von den Tierchen heimgesucht zu werden, sollte man Verpackungen wie Kartons nur kurz im Haus lagern und möglichst schnell entsorgen. Zudem sollte man die Umgebung für die Schädlinge so unangenehm wie möglich gestalten. Das heißt, Ritzen und Fugen verschließen, sowie regelmäßig staubsaugen. Wichtige Dokumente oder Bücher und Fotos sollte man in Plastikboxen aufbewahren. Die Insekten können nämlich nur schlecht auf glattem Untergrund laufen. Aber Achtung: Vorher unbedingt alles auf Befall inspizieren!
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Sind Papierfischchen gefährlich?
Papierfischchen sind für Menschen grundsätzlich erstmal nicht gefährlich, sie können auch keine gesundheitlichen Schäden verursachen. Nicht zu vergessen ist allerdings der sentimentale Wert. Wenn die Tierchen Fotoalben, Bücher oder Gemälde fressen, die einem persönlich viel bedeutet haben, kann das sehr schmerzlich sein.