18. Dezember 2020, 10:54 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Paulownia-Holz ist auch hierzulande immer weiter verbreitet und erfreut sich bei Heimwerkern und Holz-Bastlern immer größerer Beliebtheit. Kein Wunder: Das Holz, das auch „Aluminium der Holzarten“ genannt wird, überzeugt durch seine besonderen Eigenschaften.
In Fachkreisen und Holzwerker-Foren ist das Paulownia-Holz schon seit einigen Jahren bekannt, mittlerweile bekommt man es auch im heimischen Baumarkt. Es wird unter anderem beim Möbelbau, für Musikinstrumente oder auch für den Flugzeugbau eingesetzt. Da das Holz gleichermaßen leicht wie stabil ist, bietet es Möglichkeiten zur Bearbeitung, die andere Sorten nicht leisten können. Aus diesem Grund wird es auch das „Aluminium unter den Holzarten“ genannt.
Was ist das besondere an Paulownia-Holz?
Das Paulownia-Holz ist ein echter Alleskönner unter den Hölzern. Es ist leicht zu verarbeiten, hat eine geringe Dichte und ist dabei dennoch außerordentlich robust und formstabil. Aufgrund der Dichte ist es besonders leicht: Ein Kubikmeter Pawlonia wiegt rund 280 Kilogramm, zum Vergleich: Eichenholz bringt fast das doppelte Gewicht pro Kubikmeter auf die Waage. Paulownia wird aus dem Blauglockenbaum gesägt, der ursprünglich aus Zentral- und Westchina stammt.
Zum Einsatz kommt es aufgrund seiner Eigenschaften beim Möbelbau, bei Türen und Fenster sowie bei Verbundwerkstoffen. Zudem leitet es kaum Wärme und lässt sich auch als Dämmstoff nutzen. Da Paulownia-Holz fast so leicht wie Balsa-Holz ist, wird es sogar zur Fertigung von Surfbrettern oder für Modellflugzeuge verwendet.
Die Eigenschaften im Überblick:
- geringe Dichte, sehr leicht
- dennoch äußerst stabil und tragfähig aufgrund der langen Holzfasern
- robust gegenüber Krankheiten, Fäulnis und Schädlingen
- nimmt sehr wenig Wasser auf
- leicht zu bearbeiten
- hohe Formstabilität
- weiche und seidig glänzende Oberfläche
- als Schallschutz und Dämmstoff nutzbar
- nicht leicht entzündlich und brennbar
Hinweis: Ein „Nachteil“ des Holzes: Die Oberfläche ist sehr weich, mit dem Fingernagel lässt es sich eindrücken, ähnlich wie Balsa. Zudem kann es Schwierigkeiten bei der Oberflächenbehandlung geben, da das Holz beispielsweise kein Öl aufnimmt.
Wie sieht das Holz aus?
Paulownia-Holz wächst sehr schnell, wodurch die Jahresringe entsprechend breit sind und eine besondere Maserung bilden. Es hat zudem eine sehr helle Farbe, die auch mal leicht ins Graue oder Gelbliche changieren kann. Wenn man möchte, kann man das Holz auch lackieren. Dabei sollte man jedoch an einem kleinen Werkstück ausprobieren, ob der Lack anhaftet.
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Woher stammt das Paulownia-Holz?
Ursprünglich stammt das Nutzholz aus Fernost – genauer gesagt aus China und Japan. Dort wird es auch „Kiri“ genannt. Vor Jahren wurde es noch importiert, teilweise in minderer Qualität, mittlerweile gibt es aber auch Plantagen in Europa und seit einigen Jahren auch in Deutschland. Dennoch sollte man beim Kauf darauf achten, dass es sich um FSC-zertifiziertes Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft handelt. Ein Quadratmeter kostet dabei knapp 30 Euro.
Hinweis: In Japan hat Paulownia auch noch eine andere Bedeutung, die über das reine Nutzholz hinausgeht. Da es eine geringe Oberflächenhärte besitzt, muss man es sehr behutsam behandeln. Zudem ist das Holz bei guter Qualität sehr kostbar, es zählt daher als Statussymbol und als Glücksbringer. Aus diesem Grund werden auch Kinderwiegen oder Särge daraus gefertigt.