12. August 2021, 12:24 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Braune Flecken, verdorrte Gräser, Löcher im Rasen? Dahinter könnte auch eine Rasenkrankheit, ausgelöst durch Bakterien oder Pilze, stecken. Hier erfahren Sie, wie man sieben gefürchtete Rasenkrankheiten erkennt und wie der Rasen wieder gesund und grün wird.
Eine gute Pflege des eigenen Gartens ist die beste Vorbeugung gegen Rasenkrankheiten. Dazu zählen die richtige Bewässerung und eine ausreichende Gabe von Nährstoffen. Aber zu viel des Guten ist auch nicht vorteilhaft. Zu nass, zu viel Dünger – das richtet im Garten schnell mehr Schaden an als es Nutzen bringt. Hinzu kommt: Jede Krankheit hat ihre eigenen Tücken. Die sieben häufigsten Rasenkrankheiten und Tipps zur Bekämpfung.
Übersicht
1. Dollarflecken (Sclerotinia homoeocarpa)
Die Grashalme verfärben sich gelb-gräulich und sehen trocknen aus. Dollarflecken haben meist einen Durchmesser zwischen einem und fünf Zentimetern. Vor allem in den frühen Morgenstunden bildet der Pilz bei Tau ein weißes Pilzgeflecht (Myzel) aus. Betroffen ist meist ein Zierrasen mit kurz gehaltenen Grashalmen.
Die Rasenkrankheit tritt vor allem im Hochsommer auf, wenn die Temperaturen stark schwanken. Ein heißer Tag, eine kühle Nacht und morgens Tau auf dem Rasen: ideale Voraussetzungen für Dollarflecken.
Dollarflecken breiten sich schnell aus, wenn der Boden zu trocken ist. Der Rasen braucht dann eine extra Portion Wasser. Doch Achtung: Lieber einmal ausgiebig gießen als zu häufig! Staunässe sollte unbedingt vermieden werden. Der Rasen sollte zudem mit dem Vertikutierer gut belüftet werden. Frühlingskur: Einmalige Gabe von Dünger mit einem hohen Anteil von Kalium.
2. Rotspitzigkeit (Laetisaria fuciformis)
Diese Pilzkrankheit befällt selbst den gepflegtesten Rasen. Untrügliches Zeichen: eine korallrote Verfärbung der Grashalme. Doch keine Panik! Rotspitzigkeit kann man mit einigen Tricks schnell in den Griff bekommen. Welche das sind, lesen Sie hier.
3. Schneeschimmel (Microdochium nivale)
Schneeschimmel erkennt man an feucht-fauligen Flecken im Rasen mit bis zu 25 Zentimetern Durchmesser. Der Rand ist meist bräunlich verfärbt, in der Mitte schimmert Schneeschimmel blass-gräulich bis rosa.
Vor allem im Winter kann der Rasen von dieser Krankheit heimgesucht werden. Schneeschimmel mag es kühl, zwischen Null und acht Grad verbreitet sich der Pilz rasant. Achtung: Unter einer Schneedecke ist Schneeschimmel schwer zu erkennen.
Was kann man gegen Schneeschimmel tun? Bevor es in die Winterruhe geht, braucht der Rasen im Herbst noch einmal eine sorgsame Pflege. Bedeutet: Vertikutieren, um die Rasenfläche von Verwachsungen zu befreien und zu lüften. Ein guter Dünger mit Magnesium und Kalium gibt dem Rasen zudem ausreichende Nährstoffe, um gut durch den Winter zu kommen. Allgemein gilt: Staunässe vermeiden!
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4. Schleimpilz (Nostoc sommune)
Nostoc commune ist die Bezeichnung für einen recht unansehnlichen Schleimpilz, der gerne nach feuchten Nächten im Rasen zum Vorschein kommt. Im Volksmund heißt der grüne Pilz übrigens auch „Sternschnupfen“, „Engelsschnäuze“ oder „Hexengespei“. Wie man Nostoc loswird – und ob das überhaupt nötig ist, erfahren Sie in diesem Artikel.
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5. Rasenrost (Puccinia)
Rasenrost wird im Sommer schnell ein Problem im Garten. Vor allem, wenn die Temperatur konstant zwischen 20 und 30 Grad liegt. Auf von Rasenrost betroffenen Flächen verfärben sich die Halme gelb, braun oder gar schwarz und trocknen aus. Die Stellen wirken wie kleine strohige Nester. Bei genauerem Hinsehen entwickeln sich auf den Grasblättern fiese Pusteln.
Was kann man dagegen tun? Der Rasen braucht unbedingt eine ausreichende Düngergabe. Das macht ihn widerstandsfähig für diese Rasenkrankheit. Die Rasenfläche sollte zudem gut gewässert werden. Achtung: Rasenrost mag es feucht. Damit überschüssiges Wasser schnell verdunsten kann, sollte man den Rasen morgens wässern. Vertikutieren und immer wieder mal mähen wirkt Wunder!
6. Junikäfer (Amphimallon solstitiale)
An gelben Flecken im Rasen könnte der Junikäfer schuld sein. Die Larven des Amphimallon solstitiale machen sich zudem mit Vorliebe über Graswurzeln her. Hier erfahren Sie, wie das Schadbild des Junikäfers aussieht und was man gegen Junikäfer tun kann.
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7. Wurzelfäule (Pythium ultimum)
Wurzelfäule kommt nicht nur bei Zimmerpflanzen vor, sondern ist auch eine Rasenkrankheit, die sich dort schnell großflächig ausbreitet. Aus einem satten Grün wird dann ein fauliges Braun. Grashalme und -wurzeln verfärben sich dunkel und lassen sich leicht aus der Erde herausziehen. Wurzelfäule tritt vor allem im Sommer auf. Ideale Bedingung für Pythium ultimum ist eine hohe Luftfeuchtigkeit bei anhaltend hohen Temperaturen.
Ein geschwächter Rasen kann Wurzelfäule nicht viel entgegensetzen. Trockenstress sollte unbedingt vermieden werden. Auch sollte der pH-Wert stimmen. Ist dieser zu niedrig, hat der Pilz leichtes Spiel. Der Rasen sollte zudem ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. Und auch hier gilt: Durch Vertikutieren wird der Rasen gelockert und gelüftet.