4. November 2024, 12:23 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Um es zu Hause im Winter gemütlich und warm zu haben, muss man die Heizung nicht voll aufdrehen. Senkt man etwas die Raumtemperatur, bleibt es warm und zeitgleich spart man Energie und Kosten. Doch es gilt, ein paar Dinge zu beachten.
Die vergangenen Winter standen unter anderem aufgrund explodierender Kosten ganz im Zeichen des Energiesparens. Deshalb hatte die Bundesregierung vor einiger Zeit sogar angeordnet, dass die Höchsttemperatur in öffentlichen Gebäuden bei maximal 19 Grad liegt – und auch in Mietwohnungen gab es keine Mindesttemperatur mehr. Inzwischen sind diese Regelungen veraltet – Energie und Kosten wollen dennoch viele sparen. Wie weit man die Raumtemperatur in der Wohnung herunterregeln sollte und welche Konsequenzen zu niedrige Temperaturen im schlimmsten Fall haben können – myHOMEBOOK hat nachgefragt.
Raumtemperatur senken, aber nicht übertreiben
Um die Energiekosten zu senken, kann man die Raumtemperatur etwas herunterregeln. Wichtig ist allerdings dabei, dass man es nicht übertreibt. Die Temperatur sollte laut Umweltbundesamt nicht unter 15 Grad liegen. „Viele heizen Ihre Räume deutlich über 20 Grad auf. Da würde es schon helfen, den Heizkörperthermostaten auf „3“ (= 20 Grad) zu drehen. Unterhalb von 20 Grad wird es dann sehr schnell ungemütlich, wenn man sich nicht körperlich betätigt“, erklärt Matthias Wagnitz vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) myHOMEBOOK.
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Vorsicht vor Schimmel und Rohrbrüchen
Mehr Decken, mehr Kleidung und ein paar warme Kerzen – schon lassen sich kühlere Wohnräume besser aushalten. Aber Vorsicht! Wer seine vier Wände zu kalt werden lässt, der riskiert Schimmel und Rohrbrüche. „Neben der Raumluft kühlen die Wände aus. Das ist nicht nur ungemütlich, sondern vergrößert das Risiko, dass die feuchte Luft an der Wand kondensiert“, erklärt Wagnitz. „Je kälter die Räume sind, desto mehr muss ich auf ausreichende Lüftung achten. Sonst besteht Schimmelgefahr. Am besten Stoßlüftung. Ein Feuchtemesser oder eine Lüftungsampel helfen dabei“. Rohrbrüche sind dagegen bei den derzeitigen Temperaturen nicht zu befürchten. Bei Minusgraden kann es aber bei nicht-isolierten Rohren gefährlich werden.
Die Verbraucherzentrale NRW empfiehlt zudem, die Wohnung gleichmäßig zu heizen. Demnach ist es besser, überall die Temperaturen auf 19 Grad einzustellen, als einzelne Räume auf 21 Grad und die übrigen gar nicht zu beheizen.
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Ob und wie sehr man die Raumtemperatur in der eigenen Wohnung senkt, hängt vom persönlichen Empfinden ab. Fakt ist aber: Mit jedem Grad lassen sich die Heizkosten senken. „Als Faustformel spart man je abgesenktem Grad 6 Prozent Energie bzw. die damit verbundenen Energiekosten ein. Das setzt voraus, dass diese Absenkung während der kompletten Heizperiode tags und nachts im Vergleich zum Vorjahr durchgeführt wird“, so Wagnitz vom ZVSHK.
Wer also in diesem Winter seine Räume nicht auf 24, sondern nur auf 20 Grad heizt, der kann sich nur mit diesen vier Grad Unterschied schon knapp ein Viertel der Heizkosten sparen. Übertreiben sollte man aber auch in diesem Fall nicht – auch, wenn man tagsüber nicht zuhause ist, sollte man die Heizung nicht ganz abschalten, da die Räume sonst komplett auskühlen. Schaltet man die Heizung dann wieder ein, verbraucht das Hochheizen dann wiederum viel Energie.
Wer sich entscheidet, die Heizung über Nacht etwas herunterzudrehen, der sollte es dann aber bei einer einmaligen Absenkung über sechs bis acht Stunden belassen. „Wenn man tagsüber während der Arbeitszeit zusätzlich absenkt, werden häufig die Räume nicht mehr warm“, so Wagnitz.
Tipp für Mieter: „Man sollte die Thermostatköpfe in allen Räumen schon vor der Heizperiode einstellen (zum Beispiel „3“). Wenn der Heizkörper schon am Beginn der Heizperiode heiß und nicht nur lauwarm wird, sollte man den Vermieter bitten, die Heizkurve anzupassen“, rät Matthias Wagnitz vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima.