8. Februar 2022, 16:54 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Staubsaugen, Wischen und Putzen gehören zum Alltag. Doch nicht immer bleibt dafür genug Zeit. Freie Wochenenden oder Abende mit dem Lappen in der Hand verbringen, möchten aber auch nur die Wenigsten. In solchen Fällen kann eine Putzkraft für die nötige Ordnung sorgen. Doch wie findet man eine gründliche und zuverlässige Haushaltshilfe, was kostet der Service und worauf muss bei der Suche unbedingt geachtet werden?
Wer gerne eine Reinigungskraft für die eigenen vier Wände hätte, wird bald feststellen: Nicht das Suchen ist ein Problem, sondern das Finden. Ob in ländlichen Regionen oder Städten – Putzkräfte sind begehrt, häufig ausgebucht und zeitlich kaum flexibel. Eine Möglichkeit, dennoch an eine Haushaltshilfe zu gelangen, ist das Umhören bei Freunden, Nachbarn oder Arbeitskollegen. Vielleicht hat dort ja jemand eine Putzhilfe, die noch Kapazitäten hat. Die Frage nach ihren Referenzen, die einer Reinigungskraft unbedingt gestellt werden sollte, kann man sich in diesen Fällen sparen. Denn nur, wer mit seiner Haushaltshilfe zufrieden ist, wird sie auch an Freunde weiterempfehlen. Zu bedenken ist allerdings: Die Putzhilfe kommt in Bereiche, die Besuchern ansonsten verborgen bleiben. Wer befürchtet, dass die Haushaltshilfe vielleicht darüber sprechen könnte, was sie bei der Arbeit im Haus nebenan sieht und hört, sollte sich eher nicht in der Nachbarschaft nach Unterstützung umsehen.
Im Netz oder am Schwarzen Brett im Supermarkt
Dann könnte die Suche in sozialen Netzwerken vielleicht das Richtige sein. Besonders in Gruppen, die sich beispielsweise auf einen bestimmten Stadtteil oder einen Ort spezialisiert haben, führt die Suche oftmals zum Erfolg. Auch auf Kleinanzeigen-Portalen im Internet kann man fündig werden, indem man entweder selbst eine Suchanzeige aufgibt oder nachschaut, ob nicht jemand seine Dienste anbietet.
Und auch im digitalen Zeitalter lohnt es sich, mal einen Blick auf den Zettelaushang im Supermarkt zu werfen. Oft bieten Haushaltshilfen dort ihre Dienste an. Eine weitere Möglichkeit, an eine seriöse Kraft zu kommen, sind darauf spezialisierte Online-Plattformen wie haushaltsjobboerse.de und die Minijob-Zentrale, auf denen Suchende Inserate schalten können. Unternehmen, die Putzdienste vermitteln, gibt es im Netz ebenfalls. Dort sind Haushilfen zudem meist versichert und angemeldet.
Auf Portalen wie helpling.de lassen sich Reinigungskräfte nach Postleitzahlen sortiert finden und direkt buchen. Zudem lässt sich auf den Seiten in der Regel eingeben, wie regelmäßig und für wie viele Stunden die Putzhilfe kommen soll. Die Preise, meist zwischen 17 und 35 Euro je nach Region und Erfahrung, werden sofort angezeigt. Portale wie haushelden.de dienen als Vermittler, funktionieren aber ansonsten ähnlich. Suchende müssen entweder den Kontakt zu den Putzkräften herstellen oder schalten selbst eine Suchanzeige.
Schwarzarbeit kann teuer werden
Ganz gleich, ob man eine Putzhilfe privat einstellt oder über ein Portal sucht: Wichtig ist, dass die Haushaltshilfe angemeldet wird. Denn Schwarzarbeit kann unangenehme Folgen haben. Geldbußen sind dann noch das geringste Problem, obgleich sie sich rasch auf mehrere tausend Euro summieren können. Unter Umständen drohen auch Verfahren wegen Steuerhinterziehung und Vorenthaltung von Sozialabgaben. Zudem ist die schwarzarbeitende Haushaltskraft nicht versichert. Fällt sie die Treppe herunter oder rutscht im Bad aus, kommen auf den Arbeitgeber womöglich hohe Kosten für Behandlung und im schlimmsten Fall Rentenzahlungen zu.
Wer eine Putzhilfe beschäftigt, sollte sie also entweder als Minijobberin anmelden oder – wenn sie selbstständig tätig ist – auf Rechnung unter Angabe der Steuernummer arbeiten lassen. Seriöse Arbeitskräfte haben in der Regel auch kein Problem damit. Auf der Seite der Arbeitsagentur gibt es umfangreiche Informationen zur Anmeldung eines Minijobs und den Rechten und Pflichten der Arbeitgeber. Ein weiterer Punkt, der für die Anmeldung der Putzhilfe spricht: haushaltsnahe Dienstleistungen lassen sich zumindest teilweise von der Steuer absetzen.
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Welche Arbeiten sollen übernommen werden?
Zudem sollte von Beginn an klar sein, welche Aufgaben die Haushaltshilfe übernehmen soll und wie viel Zeit dafür in etwa zu veranschlagen ist. Gehören Bodenreinigung und Fensterputzen dazu und wenn ja, wie oft? Ist es erwünscht, dass die Reinigungskraft Bettwäsche wechselt oder Bügelarbeiten übernimmt? Welche Räume oder Arbeiten sind tabu? Erstellen Sie eine Aufgabenliste. Dann hat die neue Haushaltshilfe früh genug die Möglichkeit, mitzuteilen, ob es Arbeiten gibt, die sie nicht übernehmen möchte. Zudem sollte die Putzkraft wissen, wie viele Personen in dem Haushalt leben und ob es Haustiere gibt. Wer auf Tierhaare oder Vogelfedern allergisch reagiert, möchte vermutlich nicht in deren Nähe arbeiten.
Fragen Sie, wer die benötigten Reinigungsmittel bereitstellen muss, Sie selbst oder bringt die Haushaltshilfe eigene Mittel mit? Wenn ja, welche? Das ist besonders wichtig, wenn Allergien vorliegen oder Oberflächen nur mit speziellen Mitteln gereinigt werden sollten. Wer eine Putzkraft einstellt, sollte sich zudem darüber informieren, mit wem man es zu tun hat. Hier helfen ein Blick auf den Personalausweis und das polizeiliche Führungszeugnis. Arrangieren Sie ein Kennenlernen und ein bezahltes Probearbeiten. Besprechen Sie, wie die Reinigungskraft ins Haus gelangt – erhält sie einen Schlüssel oder ist stets jemand anwesend, der sie hineinlässt?
Tipp: Klären Sie, was passiert, wenn ihre Putzkraft wegen Krankheit ausfällt. Legen Sie so viel wie möglich vertraglich fest, dann kommt es nicht zu Unstimmigkeiten. Musterverträge gibt es im Internet.