7. September 2020, 9:50 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wer mit Tieren zusammenlebt, sollte keine Salzlampen offen herumstehen haben. Wenn die Tiere an den Lampen lecken, kann das mitunter tödlich für sie enden. myHOMEBOOK fragte bei einem Experten nach.
In Neuseeland ging vor einiger Zeit eine Haustierhalterin via Facebook an die Öffentlichkeit, um davor zu warnen, wie gefährlich Salzlampen für Haustiere sind. Sie selbst hatte die Erfahrung mit ihrer Katze Ruby gemacht. Nachdem sich der gesundheitliche Zustand der Katze ganz plötzlich dramatisch verschlechtert hatte, suchte sie ein lokales Tierkrankenhaus auf. Dort wurde festgestellt, dass sich Ruby durch das Lecken an einer Salzlampe vergiftet hatte, wie aus dem Social-Media-Beitrag hervorgeht. Aber was genau war passiert?
Was passiert, wenn Haustiere an Salzlampen lecken?
Salzlampen, auch Salzkristalllampen genannt, bestehen aus einem natürlichen Salzkristallstein. Wenn Haustiere an derartigen Salzlampen lecken, entsteht eine Art „Sucht“ – ähnlich wie bei Menschen, wenn sie anfangen, Chips zu essen. Durch das Ablecken des Salzsteins steigt der Natriumgehalt im Blut des Tieres, was zum Anschwellen des Gehirns führt. Es erleidet eine Salzvergiftung, die im schlimmsten Fall tödlich enden kann.
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Sind Salzlampen wirklich so gefährlich?
myHOMEBOOK sprach mit Dr. Kutschmann, dem Präsidenten der Tierärztekammer Sachsen-Anhalt, über den Fall. Ihm seien derartige Salzlampen-Notfälle noch nicht untergekommen. Das bedeute aber nicht, dass eine Vergiftung durch eine Salzlampe nicht möglich sei: „Wenn Tiere ein bisschen an einer Salzlampe lecken, schweben sie nicht unbedingt sofort in Lebensgefahr. Die Dosis macht das Gift. Wenn sie über einen langen Zeitraum daran lecken, kommt es zu einer Kochsalzvergiftung und die kann in der Tat lebensbedrohlich werden.“
Haustier hat an Salzlampe geleckt – was kann man tun?
Falls man tatsächlich außergewöhnliche Symptome bei seinem Haustier feststellt, die auf das Lecken an einer Salzlampe zurückzuführen sind, sollte man seinem Tier reichlich Flüssigkeit verabreichen. „Am besten sollte das Haustier viel Wasser trinken. Durch das Zuführen der Flüssigkeit wird das Kochsalz aus dem Körper gespült“, erklärt Dr. Kutschmann gegenüber myHOMEBOOK. Danach sollte man unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.
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Welche Dinge im Haushalt können noch gefährlich für Tiere werden?
Es gibt einige Gegenstände und Lebensmittel, die beim Verzehr gefährlich für Haustiere werden können. Pflanzen wie der Weihnachtsstern sind beispielsweise giftig. Auch Rosinen können für Hunde und Katzen gefährlich werden. Nach dem Verzehr können sie mit Erbrechen, Durchfall, Magenkrämpfen und Zittern reagieren. Fressen Hund oder Katze zu viele Rosinen, können sie sogar ein Nierenversagen erleiden oder schlimmstenfalls daran verenden.
„Vor allem Schokolade mit einem hohen Kakaogehalt ist schädlich für Haustiere. Gibt man einem kleinen Hund beispielsweise eine halbe Tafel dunkle Schokolade, kann das unter Umständen tödlich für ihn enden. Aber auch hier gilt: Die Ausmaße des Verzehrs hängen von der Größe des Tieres und der aufgenommenen Menge ab“, so Dr. Kutschmann.