20. Februar 2021, 4:43 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Saunieren während Corona? Fehlanzeige. Außer man hat eine eigene Sauna daheim. Egal ob Haus, Miet- oder Ferienwohnung: Für die Schwitzkabine ist eigentlich überall Platz.
An kalten, dunklen Tagen im Winter ist sie besonders beliebt: die Sauna. Sie ist gut für Leib und Seele, bietet Entspannung und Erholung. Sehr komfortabel ist natürlich gerade in Zeiten von Corona eine private Sauna. Der neueste Trend: Sie verlässt den Keller und kann fast überall stehen.
Während die Sauna früher oft im Untergeschoss eines Einfamilienhauses untergebracht wurde, gibt es heute technisch viel mehr Möglichkeiten. Die neuen Produkte lassen sich sehr flexibel aus einzelnen Elementen zusammensetzen, so dass sich in fast jeder Ecke des Hauses ein Platz dafür findet. Unter Dachschrägen, in der ehemaligen Abstellkammer, im Badezimmer und sogar im Wohnzimmer kann man saunieren. Und natürlich im Garten.
Sauna auch in Mietwohnungen möglich
„Kleine Saunen sind sogar in Mietwohnungen nutzbar“, sagt Hans-Jürgen Gensow vom Deutschen Sauna-Bund in Bielefeld. „Es gibt Modelle, die aussehen wie ein Schrank und sich per Knopfdruck zu einer Saunakabine ausfahren lassen. Die kann man bei einem Umzug einfach mitnehmen.“
Solche kompakten und für einen Umzug geeignete Saunen liegen im Trend, das beobachtet auch Thorsten Damm, Geschäftsführer des Bundesfachverbands Saunabau, Infrarot- und Dampfbad in Wiesbaden. Und: sie werden nicht nur in der eigenen Wohnung gern genutzt, sondern sind sogar auch in Ferienwohnungen ein komfortables Extra.
Grundsätzlich gibt es drei Grundtypen , die alle auch im privaten Bereich genutzt werden können. „Die klassische Sauna, auch finnische Sauna genannt, wird zwischen 80 und 110 Grad heiß und es herrscht eine geringe Luftfeuchtigkeit. Deshalb gibt es ab und zu einen Aufguss“, erklärt Damm.
Dazu passend: Die eigene Heimsauna – einfacher umzusetzen, als Sie denken
Eine höhere Luftfeuchtigkeit, aber niedrigere Temperaturen sind in der Niedrigtemperatur- oder Biosauna üblich. „Auch dieser Saunatyp ist beliebt, denn sein Klima wirkt sich besonders positiv auf die Atemwege aus“, sagt der Sauna-Experte. Weniger verbreitet im privaten Bereich ist der dritte Grundtyp: das Dampfbad. Es hat relativ niedrige Temperaturen, dafür aber hundert Prozent Luftfeuchtigkeit.
Zwei mal zwei Meter Fläche für vier Personen
Zum Heizen der Saunen werden in den meisten Fällen Elektroöfen genutzt. Auch Holzöfen, wie sie ursprünglich in den skandinavischen Ländern üblich waren, sind bei echten Saunafans im Außenbereich beliebt.
Kleinere Saunen mit einem Volumen bis zu sechs Kubikmeter können mit normalem Wechselstrom beheizt werden. Familiensaunen benötigen meist Drehstrom, der sich aber in der Regel problemlos von einem Elektriker anschließen lässt.
Heute zimmert kaum noch ein Heimwerker seine Sauna selbst zusammen. Es geht viel einfacher. Auf dem Markt gibt es vollausgestattete Modelle – Technik inklusive.
„Welche Sauna in Frage kommt, hängt ganz wesentlich von der Anzahl der Personen ab, die sie nutzen wollen“, sagt Damm. „Sauniert man alleine, reichen schon 1,4 auf zwei Meter Grundfläche. Für vier Personen empfehlen wir aber mindestens zwei mal zwei Meter.“ Ein Abkühl- und Duschbereich sollte auf kurzem Weg erreichbar sein.
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Gefahr von Schimmel im Haus verursachen
Das klingt alles gut, aber eine nicht sachgemäß installierte Sauna im Haus birgt die Gefahr, dass durch die hohe Luftfeuchtigkeit Schimmel oder andere Schäden an Bauteilen entstehen. Der heiße Dampf beim Aufguss könnte sich an den Hauswänden absetzen und Feuchtigkeit ins Mauerwerk eindringen.
„Um das zu verhindern, sollten die Sauna-Wände etwas Abstand von der Gebäudewand haben, damit die Luft in den Zwischenräumen zirkulieren und abtrocknen kann“, rät Marc Ellinger vom Verband Privater Bauherren. Außerdem müssen die Wände des Raumes, in dem die Sauna steht, gedämmt sein.
Beachtet man all das, steht einem Sauna-Vergnügen in Familienkreis nichts mehr im Wege. Nicht mal mehr das Corona-Virus.