
22. Oktober 2024, 17:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Beim Heizen mit Brennholz kann es passieren, dass Schädlinge mit ins Haus kommen. myHOMEBOOK erklärt, welche Arten von Schädlingen dabei auftreten können, welche Risiken sie mit sich bringen und wie man den Befall möglichst gering hält, erfahren Sie hier.
Seit einigen Jahren ist Heizen mit Holz für viele wieder interessant. Ob Kamin- oder Kachelöfen, alle Variationen sind wieder stärker nachgefragt – auch, wenn Experten Holz als Brennstoff aufgrund des hohen Schadstoffausstoßes kritisieren. Aber das ist nicht der einzige Aspekt, der sich beim Heizen mit Holz nachteilig auswirken kann. Durch die Lagerung des Brennholzes im Haus oder in der Wohnung gelangen auch Insekten ins Gebäude. Und diese möchte man eigentlich nicht im Innenbereich haben. Was kann man also gegen die Schädlinge im Brennholz tun?
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Sind Schädlinge aus dem Brennholz gefährlich?
„Wenn das Brennholz nicht nur kurz, sondern längere Zeit neben dem Ofen gelagert wird, können Käfer oder andere Insekten aus dem Kaminholz schlüpfen“, erklärt das Umweltbundesamt. Allerdings geben die Experten Entwarnung. In der Regel sind die Schädlinge aus dem Brennholz nicht weiter gefährlich für Möbel aus Holz, den Parkettboden oder ähnliche Holzteile.
In manchen Fällen kann es vorkommen, dass sich im Brennholz noch Larven sogenannter Frischholzinsekten befinden. Das Umweltbundesamt nennt in diesem Kontext vor allem den Scheibenbockkäfer, der allerdings kein verbautes und trockenes Holz befällt. Vielmehr befällt er frisches Holz mit Rinde.
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Daneben gibt es auch noch die Trockenholzinsekten, die Schäden an verbautem und trockenem Holz verursachen können. Dazu zählen mitunter der gefürchtete und meldepflichtige Hausbock sowie der Gemeine Nagekäfer. Laut dem Umweltbundesamt kommen diese „Holzzerstörer“ üblicherweise nicht in getrocknetem Brennholz vor. Sind einzelne Käfer geschlüpft, empfehlen die Experten, sie nach draußen zu befördern. Das Bekämpfen sei nicht erforderlich.
Übrigens: Der Hausbock befällt ausschließlich das Holz von Nadelbäumen.
Bei welchem Holz man vorsichtig sein sollte
Auch wenn vom Brennholz an sich keine Gefahr ausgeht, dass sich Schädlinge dadurch ausbreiten, gibt es dennoch bestimmte Hölzer, bei denen man vorsichtig sein sollte. Dabei geht es primär um ehemaliges Bau- oder Möbelholz, das als Brennholz verfeuert wird. Wie das Umweltbundesamt warnt, könnte dieses durchaus von Trockenholzinsekten befallen sein. Diese würden dann auch ins Haus oder in die Wohnung kommen.
Neben Nadelholz kann hier auch Laubholz problematisch sein, da es möglicherweise vom Gemeinen Nagekäfer befallen sein könnte. Aber auch aus anderen Gründen raten die Experten bei Altholz zur Vorsicht. Denn oftmals sind diese mit chemischen Stoffen behandelt und können beim Verbrennen Schadstoffe ausstoßen.

Faustformel für die richtige Holzscheit-Größe
„Um die richtige Größe für das Kaminholz zu finden, gibt es eine Faustformel. Der Schornsteinfeger-Verband spricht dabei vom sogenannten ‚Kanzlerinnen-Maß‘ – eine Anspielung auf die berühmte „Merkel-Raute“. Berühren sich beide Daumen und Zeigefinger, entsteht die typische Raute. So groß sollte das ideale Holzscheit für den Ofen sein.“
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Wie kann man den Schädlingen im Brennholz vorbeugen?
„Eine Bekämpfung der mit dem Kaminholz eingeschleppten Insekten ist nicht erforderlich“, heißt es seitens des Umweltbundesamtes. Allerdings möchte man die ungebetenen Krabbeltiere womöglich doch nicht in den eigenen vier Wänden vorfinden. Mit folgenden Tipps kann man den tierischen Gästen vorbeugen:
- Brennholz nicht in feuchten Kellern lagern: Generell sollte man Kaminholz nicht in Räumen mit höherer Luftfeuchtigkeit lagern. Denn hier fühlen sich Trockenholzinsekten wie etwa Nagekäfer besonders wohl. Aber auch Pilze können das Holz befallen und zum Problem werden – etwa der Echte Hausschwamm. Hier bekommen Sie weitere Tipps, wie man Brennholz richtig lagert.
- Möglichst wenig Brennholz drinnen lagern: In Innenräumen ist die Temperatur höher als draußen, was das Schlüpfen der Käfer begünstigt. Deshalb sollte man nur so viel Holz im Haus lagern, wie man in ein oder zwei Tagen verbraucht.
- Brennholz draußen vor Feuchtigkeit schützen: Bestenfalls lagert das Brennholz trocken, luftig, und geschützt vor Niederschlägen.
- Nicht zu lange lagern: Je länger das Holz liegt, desto höher ist die Chance, dass sich Schädlinge darin breitmachen. Experten sprechen bei einer Lagerzeit von mehr als drei Jahren bereits von „Überlagerung“. Der Brennwert ist dann geringer, wenn es bereits von Insekten befallen ist.
- Der richtige Zeitpunkt des Holzeinschlags: Handelte es sich beim Brennholz um gesunde Bäume, die außerhalb der Saftzeit (November bis Februar) geschlagen und verarbeitet wurden, ist es eher selten von Schädlingen befallen.