
3. März 2025, 5:43 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wenn sich in Fugen, auf Dichtungen oder Armaturen unschöne schwarze Flecken bilden, steckt nicht selten ein Schimmelpilz dahinter. Vor allem in Nassbereichen wie Badezimmern ist die Gefahr vor den Sporen groß. Hier gilt es vorzubeugen, um einen Ausbruch zu verhindern. Doch was hilft wirklich und worauf sollte man achten, wenn es bereits zu spät ist?
Hat Schimmel im Badezimmer einmal Einzug erhalten, wird man ihn nur schwerlich wieder los. Die schwarzen Stockflecken, mit denen sich der ungebetene Gast ankündigt, sind nicht nur optisch ein Makel, sondern können auch weitreichende Folgen für die Gesundheit haben. Deshalb ist es wichtig, den Pilz von Anfang an konsequent zu verhindern. Dafür ist es wichtig, zu wissen, wie Schimmel entsteht und welche klimatischen Bedingungen ihn begünstigen.
Wie Schimmel im Bad entsteht
In keinem anderen Raum im Haus ist die Luftfeuchtigkeit so hoch wie im Badezimmer, insbesondere, wenn hier regelmäßig geduscht oder gebadet wird. Dabei steigt feuchte, warme Luft auf und lässt sich auf Fliesen oder anderen kalten Oberflächen nieder.
Wer danach nicht ordentlich lüftet und für eine ausreichende Luftzirkulation sorgt, schafft ganz automatisch die perfekten Bedingungen für schwarzen Schimmel. Schlechte Abdichtungen an der Dusche oder sonstige bauliche Mängel können ebenfalls ihren Teil dazu beitragen, dass sich die Feuchtigkeit festsetzt und nicht richtig trocknen kann.
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So schädlich ist Schimmel im Badezimmer
Ein Schimmelbefall, auch wenn er noch so klein erscheint, ist immer eine Gefahr für die Gesundheit. Im schlimmsten Fall kann Schimmel Hautprobleme, Allergien oder Erkrankungen der Atemwege auslösen, wenn er nicht rasch beseitigt wird. Vornehmlich die Schleimhaut von Nase, Rachen und Hals sowie die Lunge leiden unter der Reizung, wie zahlreiche Studien in der Vergangenheit bestätigen konnten.
Auch das Robert-Koch-Institut gab in einer Mitteilung der Kommission „Methoden und Qualitätssicherung in der Umweltmedizin“ an, dass allergische Reaktionen, Irritationen und chronische Bronchitis als häufigste Folgen von einer Belastung mit Schimmelpilzsporen diskutiert werden. Darüber hinaus können Schäden an der Bausubstanz entstehen, wenn der Schimmel nicht rechtzeitig entfernt wird und sich durch Fugen bis ins Mauerwerk frisst.
Schimmel vorbeugen – so geht’s
Die Verbraucherzentrale nennt fünf Tipps, um Schimmel im Haushalt vorzubeugen:
- Regelmäßig checken
- Schnell reagieren
- Richtig heizen
- Ausreichend lüften
- Clever einrichten
Vor allem Punkt drei und vier lassen sich auf das Risiko für Schimmel im Bad übertragen. Ein angemessenes Raumklima zu finden, ist gar nicht so einfach, vor allem, wenn Feuchtigkeit mit ins Spiel kommt.
Regelmäßiges Stoß- und Querlüften kann helfen, die feuchte Luft nach draußen zu transportieren und nasse Bereiche zu trocknen. Angemessenes Heizen, vor allem in den Wintermonaten, sorgt außerdem dafür, dass Feuchtigkeit verdunstet und die Luft trockener bleibt. Als Richtwerte für die ideale Luftfeuchtigkeit gibt die Verbraucherzentrale 40 bis 60 Prozent an. Alles, was darüber liegt, kann Schimmel begünstigen.
Was tun, wenn es schimmelt?
Waren die Vorsichtsmaßnahmen nicht erfolgreich und hat sich der Schimmel erst einmal seinen Platz im Badezimmer gesichert, gilt es, Ursachenforschung zu betreiben. In den meisten Fällen treten die schwarzen Sporen auf Fugen oder Dichtungen auf und sind auf zu viel Feuchtigkeit zurückzuführen. In diesen Zonen sollte man dann besondere Vorsicht walten lassen und weitere Maßnahmen ergreifen. Zeigt sich Schimmel zum Beispiel in der Dusche, kann man die Duschwände künftig mit einem Abzieher von Tropfen befreien und zusätzlich mit einem Mikrofasertuch trocken reiben.
Sobald man einen Befall feststellt, sollte man ihn rasch beseitigen, um schlimmere Schäden zu verhindern. Mit einem Tuch und etwas Spülmittel oder Reiniger lassen sich die dunklen Flecken leicht entfernen.
Wasserstoffperoxid kann auch unsichtbare Pilzrückstände abtöten, bei der Verwendung sollten aber unbedingt Handschuhe und eine FFP2-Maske getragen werden, da es schon in geringen Mengen ätzend wirkt. Von weiteren aggressiven Anti-Schimmel-Sprays sollte man lieber die Finger lassen. Die Verbraucherzentrale warnt vor enthaltenen Substanzen, die nicht nur für Wasserorganismen schädlich seien, sondern auch gefährliche Kontaktreaktionen hervorrufen würden.

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Grundsätzlich gilt: Bei einem größeren Befall durch Schimmelpilze sind Bewohner einer Mietwohnung gesetzlich dazu verpflichtet, umgehend den Vermieter zu kontaktieren. Die Arbeiterkammer empfiehlt jedoch, jegliche Art von Sporen – und seien sie noch so klein – auf schriftlichem Wege bekannt zu geben. Nur in diesem Fall sei man für die Zukunft abgesichert, sollte sich ein kleiner Befall zu einem großen Problem entwickeln. Außerdem hat der Vermieter die Chance, rechtzeitig einen Experten für Schimmelentfernung oder Sanierungsaufgaben zu beauftragen.