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Ursachen und Maßnahmen

Wie es zu einem Schornsteinbrand kommen kann

Schornsteinbrände werden in der Regel erst spät erkannt – häufig erst, wenn starker Rauch und Funken aus dem Schornstein aufsteigen.
Schornsteinbrände werden in der Regel erst spät erkannt – häufig erst, wenn starker Rauch und Funken aus dem Schornstein aufsteigen. Foto: Getty Images / Photosampler

17. März 2025, 11:45 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Ein Kamin sorgt für Gemütlichkeit, doch kann er bei falscher Nutzung auch zur Gefahr werden. Ein Schornsteinbrand ist ein ernst zu nehmendes Risiko, das schwerwiegende Folgen haben kann. Hier erfahren Sie, wie Schornsteinbrände entstehen, welche Gefahren sie bergen und wie man sich schützen kann.

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Häufig entstehen Schornsteinbrände, wenn sich brennbare Ablagerungen im Inneren des Kamins entzünden. Gefährlich wird es, wenn sich Glanzruß im Kamin bildet. Dieser ist äußerst brennbar und kann schnell zu einer Katastrophe führen. myHOMEBOOK hat beim Schornsteinfegerverband nachgefragt, wie man dem vorbeugen kann.

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Die Ursachen eines Schornsteinbrands

Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass sich in ihrem Schornstein gefährliche Rußablagerungen bilden können, die ein erhebliches Brandrisiko darstellen. Diese entstehen vor allem durch unvollständige Verbrennungsprozesse, bei denen sich brennbare Rückstände im Kamininneren absetzen. Besonders problematisch ist Glanzruß, der sich durch die Nutzung von feuchtem Brennholz oder eine unzureichende Verbrennung bilden kann und hoch entzündlich ist.

Der Bundesverband der Schornsteinfegerhandwerks warnt, dass genau diese Ablagerungen häufig die Ursache für Schornsteinbrände sind. Zudem können eine mangelnde Reinigung und Wartung sowie niedrige Verbrennungstemperaturen das Risiko erhöhen.

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Risiko minimieren durch Reinigung und richtige Brennstoffwahl

Viele Menschen verwenden ungeeigneten Brennstoff für den Kamin, oft aus Unwissenheit oder Bequemlichkeit. Dazu gehört insbesondere feuchtes Holz, das wesentlich schlechter verbrennt, übermäßig Rauch und Schadstoffe freisetzt und zudem die Bildung von Ruß- und Glanzrußablagerungen im Kamin begünstigt. Diese Ablagerungen erhöhen nicht nur das Risiko eines Schornsteinbrandes, sondern können auch die Verbrennung verschlechtern.

Auch die Wahl der Holzart spielt eine entscheidende Rolle. Behandeltes oder beschichtetes Holz setzt beim Verbrennen giftige Gase und Schadstoffe frei, die sowohl die Umwelt als auch die Gesundheit gefährden. Nadelhölzer sind ebenfalls problematisch, da ihr hoher Harzgehalt zu verstärkter Rußbildung und Funkenflug führen kann, was das Brandrisiko zusätzlich erhöht.

Der Bundesverband rät daher: „Wer geeignetes, trockenes Brennholz in der richtigen Größe nach Herstellerangaben im Ofen verbrennt, verringert Emissionen und vermeidet die Entstehung von Glanzruß. Eine regelmäßige Überprüfung und Reinigung des Schornsteins durch den Schornsteinfeger sorgen dafür, dass der Querschnitt des Schornsteins frei bleibt und sich keine Ablagerungen festsetzen. Auch das Ofenrohr sollte regelmäßig gereinigt werden.“ Hierfür ist in vielen Fällen der Ofenbesitzer selbst zuständig.

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Anzeichen für notwendige Wartung und Reinigung

Schornsteine müssen in regelmäßigen Abständen gereinigt werden. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Hat man als Besitzer eines Ofens jedoch zwischendurch den Eindruck, dass die Verbrennung gestört ist, sollte man immer den Schornsteinfeger kontaktieren. Die Ursache könnte verschiedene Gründe haben, wie die Fachleute erklären. „Der Schornstein könnte etwa durch ein Vogelnest versperrt sein und somit Verbrennungsgase nicht mehr einwandfrei abziehen. Es kann auch möglich sein, dass das Ofenrohr zugesetzt ist und gereinigt werden müsste.“

Gefahren eines Schornsteinbrandes

Ein Schornsteinbrand kann extreme Temperaturen von bis zu 1500 Grad erreichen und erhebliche Schäden verursachen. Die enorme Hitze kann Risse im Kamin entstehen lassen, wodurch sich das Feuer auf die angrenzenden Räume oder den Dachstuhl ausbreiten kann. Zudem besteht die Gefahr, dass glühende Partikel durch die Schornsteinöffnung auf das Dach oder umliegende Gebäude gelangen und dort Brände entfachen. Besonders gefährlich sind explosionsartige Verbrennungen, die durch große Mengen entzündeten Glanzruß entstehen können. Verstopfte Schornsteine stellen ein zusätzliches Risiko dar, da sie giftige Rauchgase ins Wohninnere befördern können.

Wie erkenne ich einen Schornsteinbrand und welche Sofortmaßnahmen sollte man treffen?

Schornsteinbrände werden in der Regel erst spät erkannt, häufig erst, wenn starker Rauch und Funken aus dem Schornstein aufsteigen. „Sieht dies zum Beispiel ein Nachbar, sollte er sofort die Bewohner warnen und die Feuerwehr rufen“, so der Verband. Häufig wird auch gleich der Schornsteinfeger von der Feuerwehr hinzugerufen.

Es gibt aber auch noch andere Warnzeichen, die bei einem Schornsteinbrand auftreten können. Manchmal bemerkt man einen starken Funkenflug im Kamin oder nimmt starken Rauchgeruch wahr. In diesem Fall sollte man auf jeden Fall Ruhe bewahren und die Feuerwehr unter 112 alarmieren. Kamin- und Ofentüren sollten geschlossen und keine Löschversuche mit Wasser veranlasst werden. Auch sollte man das Haus verlassen und die Nachbarn darüber informieren.

Wichtig: Kommt es zu einem Brand, darf der Schornstein auf keinen Fall mit Wasser gelöscht werden. Aus Feuerwehrsicht hätte dies schwerwiegende Folgen: Bereits ein einziger Liter Wasser kann sich bei den extremen Temperaturen in bis zu 1700 Liter Wasserdampf verwandeln. Der dadurch entstehende enorme Druck könnte den Schornstein sprengen und die Situation weiter verschärfen.

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Vorbeugende Maßnahmen

Damit sich keine gefährlichen Rußablagerungen im Schornstein bilden können, sollte dieser mindestens einmal im Jahr von einem Schornsteinfeger überprüft oder gereinigt werden. So lassen sich Ablagerungen wie Ruß und Glanzruß rechtzeitig entfernen und das Risiko eines Schornsteinbrandes reduzieren. Feuchtes Holz brennt schlechter, setzt mehr Schadstoffe frei und fördert die Rissbildung. Auch Abfälle oder beschichtetes Holz haben im Kamin nicht zu suchen – sie sorgen für giftige Dämpfe und unnötige Ablagerungen.

Es ist besser, effiziente Kamin- oder Ofensysteme zu verwenden, die für eine saubere und vollständige Verbrennung sorgen. Das reduziert nicht nur die Emissionen, sondern verhindert die Entstehung von Glanzruß. Zudem sollte man immer für ausreichend Luftzufuhr sorgen, damit das Feuer optimal brennen kann.

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