9. September 2024, 11:23 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Schwarze Moderkäfer ist in ganz Deutschland verbreitet und fällt durch sein mattschwarzes Aussehen auf. Gelegentlich kann es passieren, dass man ihn in der Wohnung entdeckt. Ist das ein Grund zur Sorge oder eher harmlos? myHOMEBOOK klärt auf.
In Europa weitverbreitet und sowohl im Garten als auch manchmal im Haus anzutreffen – der Schwarze Moderkäfer. Mit hochgerecktem Hinterleib erinnert er sogar an einen Skorpion. Doch ist das Insekt gefährlich oder gar nützlich?
Übersicht
So sieht der Schwarze Moderkäfer aus
Wie der Name vermuten lässt, ist der Schwarze Moderkäfer (Ocypus olens) mattschwarz gefärbt. Sein schlanker Körper erreicht eine Länge von 20 bis etwa 40 Millimetern und ist von Flügeldecken bedeckt. Er gehört zu den Kurzflüglern und zählt zu den größten seiner Art in Europa.
Neben seiner tiefschwarzen Färbung weist er zwei weitere auffällige Merkmale auf. Bei Bedrohung hebt er seinen Hinterleib an und nimmt eine Haltung ein, die an einen Skorpion erinnert. Dabei kann er ein stark riechendes und hautreizendes Sekret absondern, das Feinde abschrecken soll. Zudem besitzt der Käfer kräftige Mandibeln – also Fresswerkzeuge –, mit denen er ordentlich zubeißen kann. Laut dem Nationalpark Donau-Auen kann der Biss auch für Menschen unangenehm und vor allem schmerzhaft sein.
Lebensweise des Käfers
Wie der Name bereits vermuten lässt, ist der Schwarze Moderkäfer ein räuberisches Insekt. Er jagt hauptsächlich wirbellose Tiere, darunter Regenwürmer und Schnecken. Der Käfer ist jedoch nicht nur ein Jäger lebender Beute, sondern ernährt sich auch von Aas. Vor allem für Gärtner kann der Schwarze Moderkäfer sehr hilfreich sein, da er unter anderem Schnecken frisst und somit das Gemüse vor Kahlfraß bewahren kann.
Der Käfer ist vor allem in feuchten Lebensräumen anzutreffen, etwa in Wäldern, Auen, Gärten und Heiden. Gelegentlich findet man ihn auch an trockeneren Standorten wie Trockenhängen – und sogar in Wohnungen.
Ist der Schwarze Moderkäfer schädlich für Mensch und Wohnung?
Der Moderkäfer kann beißen, ein Sekret absondern und wirkt bedrohlich. Doch stellt er auch eine Gefahr für den Menschen dar oder kann er der Wohnung schaden? Woodland Trust UK, eine britische, gemeinnützige Organisation für Schutz, Pflege und der Wiederherstellung von Wäldern und Baumbeständen, sagt dazu: „Der Schwarze Moderkäfer ist im ganzen Land verbreitet und häufig anzutreffen, ohne dass spezielle Bedrohungen bekannt sind.“ Allerdings ist der Schwarze Moderkäfer ein Hinweis darauf, dass in Ihrer Wohnung etwas nicht stimmt. Der Käfer lebt bevorzugt in feuchten Umgebungen – und wo es feucht ist, entsteht oft auch Schimmel.
Das bedeutet: Wenn Sie einen Moderkäfer in Ihrem Zuhause entdecken, liegt möglicherweise ein Schimmelproblem vor. Untersuchen Sie daher, ob Lebensmittel schimmeln, und prüfen Sie den Keller sowie die Wände und Decken in der Wohnung auf möglichen Schimmelbefall. Ein Luftentfeuchter kann unter anderem auch Abhilfe schaffen.
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So bekämpft man das Insekt
Wichtig ist, die Ursachen zu bekämpfen. Schimmelpilze entstehen oft durch übermäßige Feuchtigkeit in Innenräumen, die auf undichte Wände, unzureichende Reinigung, mangelnde Luftzirkulation oder falsche Raumtemperaturen zurückzuführen sind. In Privathaushalten reicht es meist aus, alle potenziellen Nahrungsquellen, die betroffen sind, zu entfernen und die Bereiche gründlich zu reinigen sowie zu desinfizieren. Zusätzlich sollten Temperatur und Luftfeuchtigkeit optimal eingestellt werden, um eine für die Käfer ungeeignete Umgebung zu schaffen.
In größeren Betrieben empfehlen Schädlingsbekämpfer jedoch nicht nur die Bekämpfung der Ursachen, sondern auch die direkte Bekämpfung der Käfer. Dabei wird der Einsatz von Insektiziden wie Stickstoff, Kohlendioxid oder Phosphorwasserstoff empfohlen. Anschließend sollten präventive Maßnahmen ergriffen werden, um ein erneutes Auftreten der Käfer zu verhindern.