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Wird oft vernachlässigt

6 Tipps für mehr Sicherheit im Smart Home

Sicherheit im Smart Home
Ein Smart Home ist komfortabel – aber man sollte Aspekte der Sicherheit nicht außen vor lassen Foto: Getty Images

25. Juli 2024, 15:12 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Das Leben in einem Smart Home ist bequem. Ein Aspekt, der viel zu oft vernachlässigt wird, ist die Sicherheit der Geräte. Stephan Lamprecht ist Fachautor für IT-Themen und erklärt, wie Privatsphäre und Sicherheit verbessert werden können.

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Das Raumklima im ganzen Haus von der Couch aus steuern oder Lampen mit einem Sprachkommando schalten – der Markt für Smart-Home-Geräte bietet erstaunliche Lösungen. Doch bei aller Begeisterung für den Komfort im Smart Home sollte der Aspekt der Sicherheit nicht vergessen werden. Denn beim Einsatz der Geräte können Gefahren lauern, die nur wenige Nutzer kennen.

Diese Gefahren lauern im Smart Home

Viele Komfortfunktionen eines Smart Homes sind nur möglich, wenn die Geräte auch eine Verbindung mit dem Internet aufbauen können, etwa die Fernsteuerung von Geräten von unterwegs. Jedes Tor zur Außenwelt kann allerdings auch der Eingang von unbefugten Dritten sein. Zu den Gefahren, die aus dem Einsatz eines Smart Homes erwachsen, zählen unter anderem:

  • Erstellung von Zeit- und Abwesenheitsprofilen durch Dritte, die es Einbrechern erleichtern, einzudringen,
  • Kompromittierung von Schließanlagen: Ein „Einbruch“ ist dann gar nicht notwendig,
  • Verletzung der Intimsphäre durch Übernahme von Kameras,
  • Datendiebstahl oder Einschleusen von Schadsoftware,
  • Übernahme von Geräten, um diese im Verbund mit anderen für kriminelle Angriffe gegen andere Computer zu benutzen.

Mit der richtigen Strategie lassen sich diese und andere Risiken allerdings minimieren, wenngleich nicht völlig ausschließen.

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Tipps für mehr Sicherheit im Smart Home

Es gibt einige bewährte Maßnahmen, die es Unbefugten deutlich erschweren, in die Technik eines Smart Homes einzudringen.

1. Standardpasswörter sofort ändern

Smart-Home-Geräte, Drucker, Router und andere elektronische Geräte werden in der Regel mit einem Standardpasswort ausgeliefert. Das wissen indes natürlich auch Angreifer und Hacker. Deswegen sollte bei allen Geräten, in deren Dokumentation ein solcher Standardzugang beschrieben wird, unmittelbar nach dem Kauf das Standardpasswort durch ein starkes Passwort ersetzt werden. Das macht wenig Mühe, verbessert aber schon einmal die Sicherheit beträchtlich.

2. Immer starke Passwörter einsetzen

Um den Passwortschutz zu überwinden, nutzen Angreifer eine Methode, die als „Brute Force“ bezeichnet wird. Dabei werden mittels eines schnellen Rechners schlicht alle möglichen Kombinationen ausprobiert. Dabei beginnen die Systeme mit „Trivialpasswörtern“, also bekannten Redewendungen oder einfachen Ziffernkombinationen. Solche Passwörter (12345 oder Vornamen) sollte niemand verwenden. Doch auch die schnellsten Rechensysteme geraten an ihre Grenzen, wenn die schiere Zahl von Kombinationen einfach zu groß ist.

Ein starkes Passwort, das selbst gegen solche Brute-Force-Attacken gut geschützt ist, nutzt:

  • 12 Stellen,
  • Groß- und Kleinbuchstaben
  • Sonderzeichen
  • Zahlen

Jede einzelne Stelle des Passworts kann dann aus 95 Möglichkeiten bestehen (52 Buchstaben, 10 Ziffern, 33 Sonderzeichen). Die Gesamtzahl an Kombinationen besteht somit aus 95^12 hoch 12 Möglichkeiten. Eine unfassbar große Zahl und ein wichtiges Argument für den Einsatz von starken Passwörtern. Aber bitte für jedes System ein eigenes!

3. Regelmäßige Systemupdates

Bei der Programmierung von Software entstehen Sicherheitslücken – Menschen machen bei der Arbeit nun einmal Fehler. Jedes Gerät im Smart Home besitzt in seinem Kern ein Stück Software, das von Menschen entwickelt wurde – die sogenannte Firmware. Damit kommen die Anwender nicht direkt in Kontakt, sondern greifen via Apps oder auch das Internet zu. Und wieder kommt hier Software ins Spiel.

Aus Programmfehlern können Schwachstellen entstehen, die von Angreifern ausgenutzt werden können, um sich Zugriff auf die Systeme zu verschaffen. Und haben diese es geschafft, die erste Hürde zu überwinden, könnten sie sich von dort dann weiter vorarbeiten, um so zu versuchen, sich gespeicherte Informationen auf anderen Systemen zu beschaffen.

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Deswegen ist es wichtig, Geräte und deren Firmware sowie Apps stets so schnell wie möglich zu aktualisieren. Meldet also die Software, dass es ein Update gibt, ist es ratsam, dies unmittelbar danach einzuspielen.

4. Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen, falls möglich

Das kennen die meisten vermutlich bereits aus dem Online-Banking. Es genügt dort nicht, Benutzernamen und Passwort zu kennen. Bevor die Bank Zugang zu den Daten erlaubt, muss ein Zahlencode aus einer App oder SMS eingetragen werden. Diese doppelte Absicherung wird als Zwei-Faktor-Authentifizierung bezeichnet. Wann immer dies möglich ist, sollte das gleiche Verfahren auch für mehr Sicherheit von Benutzerkonten im Smart Home verwendet werden.

5. Netzwerke trennen

Die meisten Anwender nutzen bei der Einrichtung der WLAN-Verbindung ihrer Smart-Home-Geräte das Standardnetzwerk im Haus oder in der Wohnung, also die gleiche Verbindung, über die Streamingboxen, Drucker, Computer und andere Geräte kommunizieren.

Viele Router bieten die Funktion eines Gastnetzes. Wie der Name verrät, ermöglicht es Gästen, ins Internet zu gelangen, aber keinen Zugriff auf Geräte innerhalb des eigentlichen WLAN zu bekommen. Benötigen Smart-Home-Geräte einen Internetzugang respektive ist dieser gewünscht, lässt sich das Gastnetz dafür nutzen. Angreifer und Kriminelle könnten dennoch nicht auf sensible Daten im lokalen Netzwerk zugreifen. Die anderen Tipps in diesem Artikel sollten aber dennoch beherzigt werden.

6. Abschalten, was nicht benötigt wird

Die Dokumentationen und Installationsprogramme erwecken oft einen anderen Eindruck, aber viele Funktionen der Smart-Home-Geräte lassen sich auch nutzen, wenn diese keine Verbindung mit dem Internet haben. Es ist grundsätzlich eine gute Idee, lediglich die Funktionen und Daten freizugeben, die tatsächlich benötigt werden.

Ist es sinnvoll, Geschirrspüler oder Waschmaschine von unterwegs zu starten? Muss die Heizung oder Beleuchtung wirklich unbedingt automatisch bei Annäherung der Bewohner reguliert werden? Die genannten Beispiele sind typische Funktionen, die eine Verbindung zum Internet benötigen. Und wie bereits erwähnt: Dabei handelt es sich leider auch um mögliche Eintrittstore für Unbefugte. Es gilt also stets zwischen Komfort und Sicherheitsbedürfnis abzuwägen.

Persönlicher Tipp

„Ich bin begeistert vom Komfort meines Smart Homes: Licht, Beschattung und Heizung per Sprachkommando oder App zu steuern, erleichtert das Leben. Allerdings kenne ich als Fachautor für IT-Themen auch die Schattenseiten und Sicherheitsrisiken – deswegen rate ich dazu, das smarte Zuhause sicherer zu machen.“

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