12. November 2024, 9:58 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Sie mögen für viele Menschen eher abschreckend wirken, dabei sind Spinnen nützliche Tiere. Sie fangen etwa nervige Mücken und Fliegen mit ihren kunstvollen Netzen. In der Wohnung sieht man sie dennoch nur ungern. Anstatt einen Schuh nach ihnen zu werfen und sie dabei zu töten, kann man sie auch schonend vertreiben.
Acht Beine, acht Augen und unbehaglich schnelles Krabbeln – durch ihr Aussehen und Verhalten gewinnen Spinnen nur wenig Freunde. Dabei sind sie nicht nur nützlich, sondern auch in hiesigen Gefilden in der Regel harmlos. Allein die seltene Wasserspinne und der Ammen-Dornfinger schaffen es, mit ihren Kieferklauen menschliche Haut zu durchdringen und Gift zu initiieren. Und selbst diese Arten sind für den Menschen nur in geringem Maße gefährlich – allein kleine Tiere sterben an dem Gift. Es gibt also keinen Grund, die kleinen Krabbeltiere umzubringen, wenn sie sich im Haus verirrt haben. Es gibt weitaus bessere Wege, mit denen man Spinnen loswerden kann.
Übersicht
Zwei Methoden, mit denen man Spinnen aus dem Haus loswerden kann
1. Die Glas-Methode
Den Trick kennen viele. Dennoch sollte er hier nicht unerwähnt bleiben: Nehmen Sie ein Glas und ein Stück Papier. Stülpen Sie das Glas über die Spinne und schieben dann das Papier unter das Glas. Dann raus mit der Spinne in den Garten oder auf den Balkon.
Oder werfen Sie die Spinne aus dem Fenster. Keine Angst, Spinnen überleben den Sturz auch aus großer Höhe, zumindest wenn sie auf weichem Untergrund landen wie Gras, Beeten und Sträuchern. Beim Sturz spreizen die kleinen Tiere ihre Beine in alle Richtungen, erreichen dadurch mehr Luftwiderstand.
2. Die Spinnen-Fänger-Methode
Wem die Methode mit dem Glas nicht geheuer ist, kann es mit einem Spinnen-Fänger versuchen. Solch ein Gerät bekommen Sie im Handel schon ab zehn Euro. Wegen des langen Griffs halten Sie automatisch ausreichend Abstand zur Spinne. Das andere Ende der Stange einfach an das Tier halten, per Knopfdruck schiebt sich dann eine Scheibe darunter und die Spinne ist gefangen. Sie können diese dann raus befördern, am besten etwas weiter vom Haus entfernt. So ist die Chance größer, dass das Insekt nicht wieder zurück ins Haus krabbelt.
Haben Sie ein Herz für Spinnen – zumindest in der kalten Jahreszeit! Spinnen suchen sich zum Überwintern ein wärmeres Plätzchen, meist im Keller, Schuppen oder in der Garage. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, lassen Sie die Tiere dort, bis es wärmer wird. In der Kälte überleben die Nützlinge nicht.
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Vorbeugende Maßnahmen gegen Spinnen in der Wohnung
Fensterritzen sind das typische Einfallstor für Spinnen. Dichten Sie diese daher immer gut ab – alleine wegen der Zugluft im Winter. Das gilt auch für Haus- und Kellertüren. Hilfreich sind auch engmaschige Fliegengitter an den Fenstern.
Immer wieder wird auch empfohlen, Lavendel in Büscheln auf die Fensterbank zu legen, um Spinnen loszuwerden. Das sieht mitunter dekorativ aus, ob die Spinnen aber wirklich durch den Geruch verscheucht werden, ist fraglich. Das gilt auch für Essig, Minze oder Eukalyptus. Die beste Maßnahme heißt nach wie vor: Spinnen gar nicht erst anlocken! Also die Wohnung immer schön sauber halten und Essen nicht offen herumstehen lassen.
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Warum sind Spinnen nützlich?
Spinnen fressen Insekten wie Mücken, Fliegen, kleine Heuschrecken, Blattläuse und andere pflanzensaugende Insekten. Manchmal verspeisen sie sogar Wespen! In ihren Spinnennetzen verfängt sich die Beute, bleibt daran kleben. Im Haus will man die Netze nicht sehen, im Geräteschuppen oder an der Hecke kann so ein Spinnennetz reizvoll aussehen. Gerade, wenn die Sonne hindurchscheint.