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Botschaft an Habeck

Tado-CEO: »Wir können die Energiewende viel günstiger, schneller und einfacher machen

Philip Beckmann, CEO von Tado,
Philip Beckmann, CEO von Tado, kritisiert den langsamen Ausbau von smarten Stromzählern in Deutschland Foto: Tado
Felix Mildner
Redaktionsleiter

16. Juli 2024, 11:47 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Smarte Stromzähler sind in vielen europäischen Ländern auf dem Vormarsch. Nicht so in Deutschland: Hier gibt es deutlichen Nachholbedarf, wie Tado-CEO Philip Beckmann im myHOMEBOOK-Interview erklärt.

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Im Gespräch mit myHOMEBOOK äußerte sich Philipp Beckmann, CEO des Münchner Unternehmens Tado, kritisch über den schleppenden Ausbau smarter Stromzähler in Deutschland. „Die Smart-Meter-Durchdringung in Deutschland ist ein Desaster“, so Beckmann. Während in Österreich knapp 70 Prozent der Haushalte smarte Stromzähler besitzen, sind es in Deutschland nur etwa 1,5 Prozent.

Tado-Chef: »Smarte Stromzähler sind wichtig für die Energiewende

Beckmann betonte die Wichtigkeit dieser Technologie für die Energiewende. „Genau dieser Ansatz mit Smart Metern und dynamischen Tarifen ist das fehlende Puzzleteil zu den erneuerbaren Energien. Ich werde nie Kohle- und Gaskraftwerke loswerden, wenn ich den Kunden nicht helfe, ihren Energieverbrauch zu flexibilisieren“, sagt Beckmann.

Er sieht die Hauptschuld bei der Bundesregierung, die durch komplexe Anforderungen und langwierige Prozesse den Ausbau behindere. „Schuld ist im Kern die Bundesregierung mit einer totalen Komplexität an Anforderungen. Wir haben jahrelang an der Technologie gebaut, um dann nach acht Jahren festzustellen, dass sie sich inzwischen komplett geändert hat und man wieder von vorn anfangen muss“, erklärte Beckmann.

Der Fahrplan für smarte Stromzähler
Haushalte mit einem jährlichen Stromverbrauch von 6.000 bis 100.000 Kilowattstunden haben ab 2025 das Recht, innerhalb von vier Monaten einen digitalen Zähler installiert zu bekommen. Ab 2028 besteht dann eine Pflicht zum Einbau digitaler Zähler für Haushalte mit einem jährlichen Stromverbrauch von mehr als 100.000 Kilowattstunden. Alle anderen Haushalte müssen ihre Stromzähler bis 2035 austauschen lassen.

Mehr dazu: Digitale Stromzähler sollen ab 2025 Pflicht werden

Komplexität führe zu Unsicherheit bei Verbrauchern

Besonders problematisch seien laut Beckmann die Unsicherheit und Komplexität, die den Einbau von Smart Metern behindern. Viele Verbraucher seien überfordert, da sie ihren Messstellenbetreiber kontaktieren müssen, um einen Smart Meter installieren zu lassen. Beckmann schätzt, dass etwa 60 Prozent der Netzbetreiber noch langsame Prozesse haben.

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Er forderte daher von der Regierung, den Förderungsprozess zu vereinfachen und mehr Aufklärung zu betreiben. „Eine Förderung, die ich nicht verstehe, nutze ich nicht. Macht es einfacher für die Leute, betreibt ein bisschen mehr Aufklärung, schaut nach Österreich und pusht jetzt den Rollout der Smart Meter“, appellierte Beckmann an die Verantwortlichen. „Wir können die Energiewende viel günstiger, schneller und einfacher machen“, lautet seine Botschaft an Robert Habeck.

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Weniger Verpflichtung, mehr Kommunikation

Zum Abschluss betonte Beckmann, dass er kein Freund von verpflichtenden Maßnahmen sei. „Finger weg von zu starker Förderung und Einschränkung, lieber den Weg frei machen und die Dinge kommunizieren und dafür sorgen, dass der Rahmen stimmt!“

Mit diesen klaren Worten macht der Tado-CEO deutlich, dass eine effizientere und einfachere Umsetzung der Smart-Meter-Technologie ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Energiewende sein könnte.

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