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Expertin erklärt

Warum sich Türen im Winter verziehen und was man dagegen tun kann

Im Winter kommt es vor, dass Türen sich verziehen, doch woran liegt das?
Im Winter kommt es vor, dass Türen sich verziehen, doch woran liegt das? Foto: Getty Images
Franka Kruse-Gering
Redakteurin

8. Dezember 2023, 10:43 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Gerade in Momenten, wo man vielleicht mal ganz leise sein will, passiert es – die Tür knarrt oder schleift laut über den Boden. Besonders häufig tritt dieses Problem im Winter auf, aber warum?

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Den ganzen Frühling und Sommer über ließen sich die Türen in der Wohnung ohne Probleme öffnen und schließen. Es gab kein Knarren und kein Quietschen. Im Herbst und Winter verziehen sich manche Türen. myHOMEBOOK erklärt, warum das so ist und was man dagegen tun kann.

Warum verziehen sich Türen im Winter?

„Eine Verformung des Türblattes aus Holz und Holzwerkstoffen kann insbesondere aus den Temperaturunterschieden und den damit verbundenen Feuchtedifferenzen resultieren, die insbesondere im Winter auf den beiden Seiten des Türblatts unterschiedlich herrschen“, erklärt Anemon Strohmeyer vom Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. (VHI) gegenüber myHOMEBOOK. So würde beispielsweise das Wohnzimmer oft stärker geheizt als der Flur oder das Schlafzimmer. „Und auch bei Wohnungseingangstüren ist die Klimadifferenz zwischen dem Treppenhaus und der Wohnung üblich. Dieser Temperaturunterschied („Klimadifferenz“) ist dann die Ursache für eine Veränderung des Türblatts“, so Strohmeyer.

Was passiert mit dem Holz der Tür?

Temperatur und Luftfeuchtigkeit hingen eng zusammen und hätten Auswirkungen auf das Holz beziehungsweise die Holzwerkstoffe, erklärt die Expertin. „Die kältere und damit feuchtere Seite der Tür dehnt sich aus, wird also länger als die trockene, wärmere Seite. Die kältere Seite wird dadurch leicht „rund“, die wärmere und trockenere Seite hingegen leicht „hohl“ und das Türblatt verformt sich („schüsselt“).“ Diese Vorgänge seien völlig normal und eine natürliche Reaktion des Holzes, erläutert Strohmeyer. Dieser Einfluss von Klima- und Feuchtigkeitsunterschieden würden Experten als „hygrothermische Beanspruchung“ der Innentür bezeichnen.

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Kann man etwas gegen verzogene Türen tun?

„Höhere Bedienkräfte können über Veränderungen an der Einstellung der Bänder, Türanheben mit Unterlegscheiben am Scharnier oder durch Bearbeitung der Feilnase am Schließblech gemindert werden“, erklärt die Expertin. Hat sich die Tür aber zu stark verzogen, rät Strohmeyer zum Ausbau und zur Bearbeitung. In letzter Instanz hilft nur noch der Austausch des Türblatts gegen ein neues differenzklimaresistenteres. Ausführlichere Informationen, was man tun kann, wenn eine Tür verzogen ist, finden Sie hier.

Dazu passend: So oft sollte man im Winter mindestens lüften

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Kann man vorbeugen, dass Türen sich verziehen?

Es gibt zwei Möglichkeiten, dem Verziehen von Türen vorzubeugen. Zum einen solle man versuchen das Differenzklima zu reduzieren oder gänzlich zu vermeiden. „Ist das Klima auf beiden Seiten der Tür gleich, kommt es nicht zum Verzug.“ Allerdings betont sie bei dieser Möglichkeit auch den Nachteil, dass es aus ökologischen Gründen nicht ratsam sei, weniger genutzte Räume wie den Flur nun extra zu beheizen, nur damit sich die Türen nicht verziehen. Daher empfiehlt sie regelmäßiges Lüften: „Wenn das Türelement aufgrund von Verformung schwerer schließt, liegt das auch an höherer Luftfeuchtigkeit im Innenraum. Diese höhere Luftfeuchtigkeit und damit auch der Türenverzug kann über regelmäßiges Stoßlüften verringert werden.“

Die zweite Möglichkeit wäre, von vornherein ein klimastabiles Türblatt einzubauen, so die Expertin. Es gäbe sogar Kriterien für hygrothermisch beanspruchte Türen. Diese sind von den Experten der RAL-Gütegemeinschaft Innentüren aus Holz und Holzwerkstoffen e. V. zusammengestellt worden. Es unterscheiden sich mehrere Güteklassen: „Bei üblichen Klimaunterschieden zwischen unterschiedlich geheizten Räumen (etwa: Schlafzimmertür) ein Türblatt der Klimaklasse II. Bei noch stärkeren Klimaunterschieden (etwa: Wohnungseingangstür) ein Türblatt der Klimaklasse III.“

Hinweis: Durch das Stoßlüften und die damit einhergehende Verringerung der Luftfeuchtigkeit, reduziert man nicht nur das Verziehen von Türen, sondern verringert auch das Risiko von Schimmel in der Wohnung.

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