24. September 2021, 12:44 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Beim Einrichten oder dem Ausbau der eigenen vier Wände ist oft die (kreative) Hilfe von Experten gefragt. Doch was machen Interior Designer, Raumausstatter und Innenarchitekt eigentlich genau?
Die drei Berufe beschäftigen sich zwar alle mit der Gestaltung von Räumen, ihre Berufsfelder unterscheiden sich aber dennoch. Denn jeder von ihnen bespielt einen eigenen Bereich. Daher ist es wichtig, die Unterschiede zwischen Interior Designer, Raumausstatter und Innenarchitekt zu kennen.
Innenarchitekt
Innenarchitekten betrachten die Planung und Gestaltung von Innenräumen vor allem unter bautechnischen, wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten. Auf Basis dessen entwickeln sie Raumstrukturen, -proportionen sowie -funktionen eines Innenausbaus. Auch Lichtplanungen, Akustik- und Raumklimakonzepte fallen in den Kompetenzbereich eines Innenarchitekten.
Dessen Auftragsportfolio umfasst überwiegend Sanierungen, Restaurierungen, Umbauten sowie Neubauten. Weil für die weitere Ausgestaltung eines Projekts die Arbeit verschiedener Gewerke notwendig ist, kümmert sich der Innenarchitekt auch um deren Koordination sowie Betreuung auf der jeweiligen Baustelle. Als Innenarchitekt kann arbeiten, wer über ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Innenarchitektur sowie eine Mitgliedschaft in der Architektenkammer verfügt. Die Berufsbezeichnung des Innenarchitekten ist gesetzlich geschützt.
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Raumausstatter
Raumausstatter beherrschen gleich mehrere handwerkliche Fertigkeiten. In ihren Verantwortungsbereich fällt das Verlegen diverser Bodenbeläge, sie tapezieren oder streichen Wände und kümmern sich außerdem auch um außen- sowie innenliegenden Sicht- und Sonnenschutz. Sämtliche Aufträge misst, näht oder fertigt der Raumausstatter nach individuellem Kundenwunsch. Damit sind Raumausstatter Handwerker und Dekorateure in einem. Sie kümmern sich bei Bedarf um die Einzelleistung wie das Anbringen eines Plissees bis hin zur kompletten Raumlösung um alles. Und das im privaten sowie im gewerblichen Bereich.
Manche Raumausstatter konzentrieren sich nur auf eines der drei großen Aufgabengebiete (Bodenbelag, Wandgestaltung und textile Dekoration), andere bieten wiederum Zusatzleistungen wie Polster- und Restaurationsarbeiten alter Möbel mit an. Als Raumausstatter durchläuft man zunächst eine 3-jährige Ausbildung, der häufig noch die Meisterprüfung angeschlossen wird.
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Interior Designer
Was den Interior Designer auszeichnet, ist sein besonderes Auge für Ästhetik. Ein exzellentes Gespür für das Zusammenspiel aus Farben, Formen, Mustern und Materialien ist bei diesem Beruf entscheidend. Der Interior Designer denkt ein Zuhause ganzheitlich und sieht nicht nur den einzelnen Raum, sondern wie die Summe aller Räume miteinander harmoniert. Bei diesem Kreativberuf kommt es entsprechend weniger auf handwerkliches Können an. Stattdessen geht es um eine Stilberatung der eigenen vier Wände, ohne dabei allerdings funktionelle und praktische Ansprüche aus dem Fokus zu verlieren.
Mittels verschiedener Visualisierungen wie Mood Boards und 3D-Plänen hilft der Interior Designer seinen Kunden dabei, sich ihr künftiges Zuhause besser vorstellen und Entscheidungen fällen zu können. Ist ein Auftrag in der Theorie abgeschlossen, kümmert sich der Interior Designer im Anschluss um die praktische Umsetzung dessen und organisiert falls notwendig einzelne Gewerke wie Bodenleger oder Maler, sowie die Bestellung sämtlicher neuer Möbel, Accessoires und Co. Interior Designer ist in Deutschland kein geschützter Beruf.