28. November 2022, 15:49 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Während Zugvögel im Herbst in den Süden ziehen, bleiben zahlreiche andere heimische Vögel hier. Futterangebote in den Gärten oder auf den Balkonen der Menschen nehmen sie im Winter gerne an. Ein Vogel-Experte erklärt, welches Vogelfutter sich für welchen Vogel eignet.
Nicht alles, was man gut meint, ist auch tatsächlich hilfreich. Dazu zählt zum Beispiel das Füttern von Vögeln mit Brot oder Kuchen. Diese Lebensmittel sind nicht nur gewürzt, sondern quellen zudem im Magen der Tiere auf. Der Teig entzieht den Vögeln Wasser. Der volle Magen verhindert gleichzeitig, dass sie frisches Wasser aufnehmen. Kurzum Brot oder Kuchen sind schlecht für die Gesundheit. Besser als Vogelfutter eignen sich Körner. Doch auch diese frisst nicht jeder Vogel.
Übersicht
Welches Futter für welche Gartenvögel?
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich die Darmflora von Wildvögeln verschlechtert, wenn sich diese über einen längeren Zeitraum von verarbeiteten Lebensmitteln ernähren. Folge: Die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheitserregern nimmt ab und damit die Population der Vögel.
Generell kann man die bei uns heimischen Wildvögel einteilen in Weichfutterfresser und Körnerfresser. Einige Arten, wie zum Beispiel Meisen, sind Allesfresser. Mit der richtigen Zusammensetzung des Vogelfutters lassen sich unterschiedliche Vogelarten anlocken. Generell bevorzugen Körnerfresser Sonnenblumenkörner oder weitere grobe Körner und Samen. Weichfutterfresser mögen hingegen Obst, Haferflocken oder Kleie.
Weichfutterfresser
Diese Vögel mit ihren kleinen, spitzen Schnäbeln mögen weiche Körner, Haferflocken, Kleie, Mohn, Rosinen und Früchte. Nüsse sollten geschrotet oder gemahlen zugefüttert werden. Für die Proteinversorgung stehen Insekten und sogar Weichtiere auf dem Speiseplan. Diese Vögel zählen unter anderem zu den Weichfutterfressern:
- Amsel
- Heckenbraunelle
- Rotkelchen
- Star
- Zaunkönig
Körnerfresser
Vögel mit einem kräftigen, dickeren Schnabel können problemlos die harten Schalen von groben Körnern, Samen oder Nüssen aufbrechen. Darunter Sonnenblumenkerne, Mohn, Hanfsamen oder Buchweizen. Zu den Körnerfressern zählen alle folgende Vögel:
- Grünfink
- Zeisig
- Stieglitz
- Kernbeißer
- Ammer
- Gimpel
- Sperling
Allesfresser
Meisen, Kleiber und auch Spechte sind besonders flexibel. Sobald die Allesfresser unter den Wildvögeln keine Insekten mehr auftreiben, stellen sie ihren Speiseplan auf Körner um.
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Können sich Vögel in den Netzen von Meisenknödeln verheddern und verenden?
Markus Erlwein meint, dass das vorkommen könnte. „Unseres Wissens ist das aber nicht die Regel“, schränkt der Pressesprecher vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) ein. Das Netz aus Kunststoff ist jedoch unnötiger Plastikmüll. Wer darauf verzichten will, kann zum Beispiel Meisenknödel in abbaubaren Stoffen wie Kokosnussschalen aufhängen oder einen Meisenknödelhalter nutzen, in die man einzelne Futterknödel reinlegt und an dem sich die Vögel beim Fressen festhalten können. Tipp: Wie man Meisenknödel ganz einfach selber macht, zeigt myHOMEBOOK in diesem Video.
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mySELFMADE Meisenknödel selbst machen – einfache Anleitung mit Video
Besonders hygienisch sind Vogelfutter-Spender
Als Alternative zum Meisenknödel empfehlen viele Vogel-Experten einen Vogelfutter-Spender. Das Futter in dem geschlossenen Behälter rutscht darin nach unten zur Öffnung. Die Vögel können zwar fressen, das Futter jedoch nicht mit Vogelkot verunreinigen.
Wer lieber ein Vogelfutterhäuschen aufstellen möchte, sollte auf ausreichende Hygiene achten. Um das Häuschen von Vogelkot zu reinigen, sollte es regelmäßig mit heißem Wasser gereinigt werden. Haushaltshandschuhe nicht vergessen!