15. November 2024, 15:19 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Die Wärmflasche ist ein beliebtes Hausmittel bei Bauchschmerzen, Verspannungen und Muskelbeschwerden. Ebenso oft kommt sie in der Herbst-Winter-Saison auch als Mini-Heizung zum Einsatz. Doch worauf gilt es beim Kauf zu achten? Wie sollte eine Wärmflasche beschaffen sein?
Ob bei Erkältung, kalten Füßen oder einfach nur abends im Bett für mehr Gemütlichkeit – im Herbst kehrt meist auch eine beliebte Mini-Wärmequelle in unseren Alltag zurück: die Wärmflasche. Schnell den Wasserkocher anschalten, und schon kann es mit dem wohltuenden Komfort für Körper, Geist und Seele losgehen. Doch ist diese Handhabe wirklich die richtige – sowohl für das Material als auch unsere Sicherheit? Worauf sollte man sonst noch bei einer Wärmflasche achten? Und was bedeutet die „Blume“ auf der Oberfläche? myHOMEBOOK beantwortet die wichtigsten Fragen.
Woraus ist eine Wärmflasche eigentlich gemacht?
In der Regel sind Wärmflaschen aus flexiblem, hitzebeständigem Kunststoff wie Gummi, also Kautschuk, oder PVC gefertigt. Beide Materialien basieren allerdings auf Erdöl und sind somit keine nachhaltigen, biologisch abbaubaren Rohstoffe. Zudem neigt Gummi schneller dazu, porös zu werden.
Geruchsneutrales PVC hält der enormen Hitze da schon deutlich besser Stand und gilt somit als sicherer. Daher sollte man vor dem Kauf idealerweise auf die Materialqualität einer Wärmflasche achten. Empfohlen werden etwa Modelle aus nachwachsenden Rohstoffen wie Zuckerrohr, aus dem sich Naturkautschuk-Wärmflaschen herstellen lassen. Diese sind gänzlich frei von Weichmachern.
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Wärmflasche vor der Nutzung genau überprüfen
Bevor es ans Befüllen einer Wärmflasche mit heißem Wasser geht, sollte unbedingt zunächst das Material genauestens auf Schäden überprüft werden. Und zwar vor allem dann, wenn man sie nach längerer Zeit – wie etwa der Sommersaison – erstmals wieder verwendet.
Wichtig ist, die Wärmflasche auf Risse, poröse Stellen oder auch Brösel im Innern zu untersuchen. Tritt nur einer dieser Fälle auf und die Oberfläche scheint brüchig, sollte die Flasche keinesfalls mehr in Gebrauch genommen werden.
Schon ein kleiner Defekt kann zur großen Gefahr werden und unter der enormen Hitzebeanspruchung immer mehr Schaden nehmen, bis die Wärmflasche schlimmstenfalls aufbricht, platzt und das heiße Wasser schwere Hautverbrennungen verursacht. Daher sollte eine alte Wärmflasche grundsätzlich nach spätestens fünf Jahren gegen eine neue ersetzt werden.
Bloß kein kochend heißes Wasser verwenden!
Der bequemste und schnellste Weg zu einer einsatzbereiten Wärmflasche ist der über den Wasserkocher. Schnell mal eben das Gerät angeschaltet, und schon hat man in wenigen Minuten eine kleine Wärmequelle. Doch genau so sollte man es nicht machen – und das hat gleich mehrere Gründe.
Naturgemäß entwickelt kochend heißes Wasser sehr viel Dampf, auch im Inneren einer Wärmflasche. Je höher die Temperatur, desto mehr dehnt sich die Luft mit dem Wasserdampf aus, was im schlimmsten Fall – auf Dauer – das Material schädigt und zum Platzen der Flasche führen kann. Außerdem kann eine mit kochendem Wasser gefüllte Wärmflasche bei direktem Hautkontakt mitunter Rötungen, Verbrennungen oder Entzündungen verursachen.
Insbesondere bei Babys und kleinen Kindern ist dies gefährlich. Säuglinge von unter sechs Monaten könnten bereits bei einer Temperatur von über 45 Grad Verbrühungen oder Verbrennungen erleiden. Daher sollte die Wärmflasche mindestens in etwas Stoff wie ein Handtuch eingewickelt werden oder hat bestenfalls einen eigenen Bezug.
Ideal wäre eine Wassertemperatur zwischen 50Grad bei Erwachsenen und 40 Grad bei Kindern, wie „Ökotest“ informiert. Praktisch sind hier Wasserkocher mit Temperatureinstellung. Und das Wasser sollte noch einige Minuten nach dem Kochen etwas abkühlen.
Das gilt es beim Befüllen einer Wärmflasche zu beachten
Geht es dann ans Eingießen in die Wärmflasche, sollte bloß keine Eile bestehen. Langsames Befüllen ist empfehlenswert, denn wer zu schnell eingießt, riskiert einen Rückstau innerhalb der Flasche. Das kochend heiße Wasser könnte dann plötzlich aus der Öffnung sprudeln und schlimmstenfalls über die Hände fließen. Ohnehin sollte das Befüllen nur über einem Waschbecken stattfinden, um so nicht nur für die eigene körperliche Unversehrtheit, sondern auch die des Bodens zu sorgen.
Und auch bei der Füllmenge können Fehler passieren. Viele Menschen tendieren dazu, die Wärmflasche bis obenhin mit heißem Wasser zu befüllen. Doch bei einer zu großen Füllmenge erhöht sich der Druck, und das Material wird umso mehr beansprucht.
Daher sollte die Wärmflasche maximal bis zu zwei Drittel befüllt werden und im Anschluss die noch überschüssige Luft durch leichtes Verbiegen herausgedrückt werden. Zum Schluss nur noch die Wärmflasche fest mit dem Stöpsel zu verschließen und über dem Waschbecken prüfen, ob auch wirklich kein heißer Tropfen mehr herauskommt.
Was bedeutet die „Blume“ auf der Wärmflasche?
Haben Sie sich die Oberfläche Ihrer Wärmflasche schon einmal genauer angeschaut? Im Material selbst findet sich eine eingeprägte „Blume“. Das Symbol, das an ein Gänseblümchen erinnert, gibt Aufschluss über das Herstellungsdatum und somit auch die Haltbarkeit der Wärmflasche.
So befindet sich in der Mitte der Blume eine Zahl. Diese steht für das Herstellungsjahr der Wärmflasche. Die zwölf Blütenblätter des Blümchens stellen die Monate eines Jahres dar, die Menge der Blätter, die mit Punkten ausgefüllt sind, ergibt den Herstellungsmonat. Und die Anzahl der Punkte in jedem einzelnen Blatt verrät die Woche, in welcher die Flasche schließlich gefertigt wurde.
- Zahl im Zentrum: Produktionsjahr
- Ausgefüllte Blütenblätter: Monat der Herstellung
- Anzahl der Punkte: Produktionswoche
Ein Beispiel: In der Mitte der Blume steht eine 19. Wurden schließlich drei von zwölf Blütenblättern mit Punkten versehen und deren Anzahl beträgt wiederum vier, ist das Herstellungsdatum die vierte Woche im März 2019.
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Wie sollte man eine Wärmflasche lagern?
Spätestens im Frühling kann die Wärmflasche wieder für längere Zeit weggepackt werden. Damit sie allerdings auch in der nächsten Kälteperiode optimal, aber vor allem sicher einsatzfähig ist, kommt es auf eine gute Lagerung an.
Daher die Wärmflasche in der Zwischenzeit niemals in gefülltem Zustand in den Schrank packen! Über die Dauer kann die Nässe im Inneren das Material langsam weiter strapazieren und schließlich zu brüchigen Stellen oder anderen Schäden führen. Nachdem das restliche Wasser aus der Wärmflasche entleert wurde, empfiehlt es sich, diese vor dem Verstauen noch ein wenig trocknen zu lassen. So kann sich im Inneren keine weitere Feuchtigkeit mehr sammeln. Und am besten den Stöpsel auch nur lose auf die Wärmflasche drehen, nicht fest!