15. Januar 2025, 16:17 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Gerät man mal in den Regen oder trocknet die Wäsche auf dem Ständer nicht schnell genug, dann hängt man Kleidung gerne auch mal über den Heizkörper. Doch das sollte man unbedingt vermeiden.
Wäsche im Trockner zu trocknen kostet Energie und Geld, auf dem Wäscheständer dauert es meist länger – für den einen oder anderen ist die Lösung dann die Heizung. Socken, Hosen oder T-Shirts trocknen da meist noch schneller. Doch das ist keine gute Idee. myHOMEBOOK hat beim Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) nachgefragt, warum man Wäsche besser nicht auf der Heizung trocknen sollte.
Verringert Wäsche auf der Heizung die Heizleistung?
Allgemein heißt es, dass man Heizkörper nicht zustellen soll, etwa mit einem Schrank oder anderen Dingen. Doch wie sieht es mit Wäsche auf der Heizung aus? Können Hose, Pullover und Co. tatsächlich die Heizleistung einschränken und verhindern, dass sich die warme Luft im Raum verteilt? „Ja, moderne Heizflächen geben ihre Wärmeleistung in Form von Strahlungswärme und in Form von Konvektion (Luftzirkulation) ab. Wird eine solche Heizfläche durch Kleidung abgedeckt, schränkt dies die Wärmeabgabe durch Konvektion ein“, erklärt Frank Ebisch vom ZVSHK auf myHOMEBOOK-Anfrage.
Aber die Wärme kann sich nicht nur nicht mehr richtig im Raum verteilen – die Raumluft nimmt auch die verdunstende Feuchtigkeit auf. „Hierdurch erhöht sich der Lüftungsbedarf“, so Ebisch.
Passend dazu: Darauf sollte man achten, wenn man Wäsche in der Wohnung trocknet
Kosten steigen, Heizleistung verringert sich
Es gibt noch weitere negative Folgen, wenn man sich entscheidet, Kleidung auf dem Heizkörper zu trocknen. So verringert sich nicht nur die Leistung der Heizung – zugleich steigen auch die Kosten.
„Wird am Heizkörperthermostat eine Solltemperatur eingestellt, die aufgrund der durch (nasse) Wäsche eingeschränkte Heizleistung nicht erreicht wird, wird der Durchfluss an Heizwasser erhöht, also versucht, die Leistungsabgabe zu erhöhen“, erklärt Ebisch. Dies könne dann zu einem Mehrverbrauch führen. Der abgedeckte Heizkörper habe dann aber trotzdem weniger Leistung.
Schimmel wird gefördert
Durch die nasse Wäsche auf der Heizung erhöht sich auch das Risiko, dass sich Schimmel bildet. Wie bereits erwähnt, nimmt die Raumluft die verdunstende Feuchtigkeit auf, wodurch häufiger gelüftet werden muss.
Grundsätzlich sollte man darauf achten, wie man Wäsche in der Wohnung trocknet. „Wäschetrocknen in der Wohnung kann zu Feuchteproblemen und im ungünstigsten Fall zu Schimmelbildung führen, wenn die anfallende Feuchtigkeit nicht durch Lüften abgeführt wird“, sagt Ebisch. Vor allem das Duschen, Kochen oder Trocknen von Wäsche erhöht die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung.
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Erhöht sich die Brandgefahr?
Aber die feuchte Wäsche auf dem Heizkörper kann nicht nur die Heizleistung verringern und die Kosten steigern, sondern auch die Brandgefahr erhöhen – zumindest behaupten dies einige Online-Portalen. Doch ist das wirklich der Fall? Frank Ebisch vom ZVSHK gibt zumindest zum Teil Entwarnung: „Bei den üblichen wassergeführten Systemen nicht. Bei älteren elektrischen Öfen oder Raumheizern könnte eine Brandgefahr bestehen.“