7. Januar 2021, 4:38 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Rund 23 Millionen Haushalte in Deutschland beziehen Erdgas. Doch woher kommt das Gas eigentlich? Warum ist es so umstritten? Und braucht man Erdgas zu Hause oder gibt es bessere Alternativen?
Ab dem 1. Januar 2021 werden Heizöl und Erdgas teurer. Denn dann tritt die CO2-Abgabe in Kraft. Für eine Tonne Kohlendioxid, das in die Luft geblasen wird, werden 25 Euro fällig. Warum? Durch die Abgabe, die bis 2025 noch steigt, soll der Einsatz fossiler Energieträger wie Erdöl oder Erdgas reduziert werden. Für Verbraucher, die ihr Erdgas vom Grundversorger beziehen, könnten die Gaspreise im neuen Jahr dadurch um sieben bis zehn Prozent anziehen. Ein Durchschnittshaushalt muss dann 100 Euro oder mehr an Gaskosten zahlen. 2025 werden dann schon 238 Euro fällig, wie das Vergleichsportal Verivox vorrechnet.
Die gute Nachricht: Erhöht der Anbieter den Gaspreis, haben Verbraucher ein Sonderkündigungsrecht und können so einen günstigeren Anbieter wählen. Bei einer Preiserhöhung sollte man schnell reagieren. Ein formloses Anschreiben reicht in der Regel.
Wozu braucht man Erdgas eigentlich im Haushalt?
Erdgas ist in vielen deutschen Haushalten eine beliebte Energiequelle. Es wird zur Warmwasserversorgung, zum Kochen und vor allem zum Heizen verwendet. Mit Erdgas kann zudem Strom in Gasturbinenkraftwerken erzeugt werden.
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Was ist Erdgas eigentlich?
Erdgas ist ein natürliches Gasgemisch, das im Boden vorkommt. Es entsteht aus Abbauprozessen von organischem Material. Da, wo es sich im Erdreich ablagert, finden sich meist auch Erdöl-Lagerstätten. Das meiste Erdgas wird nach Deutschland importiert. Hauptsächlich durch die Niederlande, Norwegen und Russland. Das Riesenreich setzt seine Gasexporte auch immer wieder als politisches Druckmittel ein. Zum Beispiel im Konflikt mit der Ukraine. Ein Grund, weshalb viele Menschen den Bau der Putin-Pipeline Nord Stream 2 äußerst kritisch sehen.
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Klimakiller Erdgas?
Erdgas besteht im Wesentlichen aus Methan. Und da hängt der Haken. Als Klimakiller schlechthin galt bislang Kohlendioxid, kurz CO2. Methan hat hingegen eine noch fatalere Wirkung auf das Klima. Wird das Gas freigesetzt, hat es laut Weltklimarat (IPCC) in den ersten 20 Jahren eine 87 Mal stärkeren negativen Effekt auf das Klima als CO2. Und es wird freigesetzt: Durch Lecks bei der Gas- und Ölförderung und in Pipelines zum Beispiel.
Als Alternative zu Erdgas könnte klimaneutraler Wasserstoff eine Zukunft haben. So heizt beispielsweise in Hamburg testweise ein Blockheizkraftwerk mit grünem Wasserstoff.