
6. Dezember 2024, 17:40 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Bei einem hohen Kalkanteil spricht man in der Regel von „hartem Wasser“. Das kann sich auf die Rohre, Haushaltsgeräte wie Spül- oder Waschmaschine oder auch auf den Geschmack des Leitungswassers auswirken. Wie hart das Wasser tatsächlich ist, lässt sich leicht selbst bestimmen.
Ein schnell verkalkender Wasserkocher kann ein Zeichen dafür sein, dass man sehr hartes Wasser hat. Das bedeutet, dass es viele gelöste Kalkanteile enthält, die sich in Rohren oder Geräten anlagern. Im schlimmsten Fall sind diese irgendwann so verkalkt, dass sie nicht mehr durchlässig sind. Je nach Region kann die Wasserhärte variieren. Möchte man herausfinden, wie es bei dem eigenen Leitungswasser zu Hause aussieht, benötigt man keinen Profi. Man kann die Wasserhärte mit verschiedenen Methoden auch einfach selbst messen.
Warum ist Wasser unterschiedlich hart?
Konkret bezeichnet der Begriff „Wasserhärte“ den Anteil von Kalzium und Magnesium im Leitungswasser. Das Wasser wird mit den Stoffen angereichert, wenn es durch den Boden sickert, in dem sich viele Mineralien aus dem kristallinen Gestein lösen. Besonders hart ist das Wasser hierzulande in Thüringen, nördlichen Teilen von Bayern, sowie in den nordöstlichen Bundesländern Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern.
Passend dazu: Muss man bei der Spülmaschine die Wasserhärte einstellen?
Wie wird die Wasserhärte eingeteilt?
Die Wasserhärte teilt sich in drei Stufen auf: weich, mittelhart und hart. Je härter das Wasser ist, desto höher ist der Anteil an Kalzium und Magnesium. Experten messen die Wasserhärte in Grad deutscher Härte (°dH). Von hartem Wasser spricht man, wenn der Wert über 14 °dH liegt. Zwischen 8,4 und 14 °dH ist er mittelhart, darunter gilt das Wasser als weich.
Hinweis: Die Wasserhärte wirkt sich nicht auf die Verträglichkeit des Wassers beziehungsweise die eigene Gesundheit aus. Allerdings hat der Kalk im Wasser Einfluss auf Haushaltsgeräte wie Spülmaschine oder Waschmaschine.
Verschiedene Methoden, um die Wasserhärte zu messen
Möchte man wissen, um welchen Härtegrad es sich bei dem Wasser aus dem Hahn handelt, kann man auch selbst die Wasserhärte messen. Dabei gibt es verschiedene Herangehensweisen:
- Teststreifen: In der Apotheke kann man sich Sets mit Teststreifen zum Messen der Wasserhärte kaufen. Diese kosten nicht viel und können schnell über den entsprechenden Härtegrad Aufschluss geben. Gibt man den Teststreifen in ein Glas Wasser, verfärbt er sich und zeigt an, wie hart das Wasser ist.
- Titrierlösung: Genauso günstig, schnell und effektiv ist ein Set mit sogenannter Titrierlösung. Dabei handelt es sich um eine chemische Flüssigkeit, die mit einer Pipette in das Glas mit Leitungswasser getröpfelt wird. Je nach Härtegrad verfärbt sich das Wasser schneller oder langsamer grün. Sowohl die Teststreifen, als auch die Lösung kosten rund 10 Euro.
- TDS-Gerät: Dieses Gerät kann man mehrfach verwenden, kostet mindestens 20 Euro. Auch für Besitzer von Aquarien sind diese Messgeräte interessant, um die Wasserhärte darin zu messen.
- Beim Wasserversorgungsbetrieb erkundigen: Der jeweilige Betreiber kann Auskunft über die jeweilige Wasserhärte geben. Oft kann man diese auch ganz leicht online einsehen, beispielsweise unter www.wasserhaerte.de.

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In vielen Haushalten wird das Leitungswasser gefiltert, insbesondere dann, wenn es sehr kalkhaltig ist. Dabei ist hartes Leitungswasser nicht schlecht für die Gesundheit – allerdings kann man den Kalk im Geschmack bemerken. Insbesondere Teetrinker setzen daher auf Filter. Warum man das Wasser aus dem Hahn ansonsten eigentlich nicht filtern muss, lesen Sie in diesem Artikel.