1. April 2021, 11:52 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Weißer Schimmel – damit ist nicht der Gaul im Stall gemeint. Sondern der Pilz an der Wand. Fies: Harmlos ist dieser Schimmel nicht. Vorsicht ist beim Entfernen geboten. Denn es droht Gesundheitsgefahr!
Die Hamburger Kunsthalle birgt einen bizarren Schatz: Schimmelkunst. Die Werke sind teilweise 60 Jahre alt und brüten noch immer neue Farben und Formen aus. Sicher unter Plastikfolie verpackt, bieten die Pilzsporen womöglich ästhetischen Genuss, werden aber nicht zur Gefahr. Anders sieht es aus, wenn weißer Schimmel die eigenen vier Wände befällt. Dann heißt es schnell handeln, denn Schimmel ist generell gesundheitsgefährlich. Das Problem: Weißer Schimmel wird nicht sofort als dieser erkannt. Die Verwechslung mit Ausblühungen durch Salze an Wänden ist groß.
Weißer Schimmel – wie erkennt man den eigentlich?
Schimmel kann sich ganz unterschiedlich zeigen. Mal bildet der Pilz an der Wand eine flaumige Fläche, mal wirkt er dicht oder flauschig. Besonders bizarr erscheint der Schimmel als schleimiger und dann wieder als bröckeliger Belag. Übrigens ist weißer Schimmel oftmals gar nicht blütenweiß. Schnell gesellen sich grüne, graue und schwarze Farbtöne dazu. Schimmel stellt jedoch potentiell eine Gesundheitsgefahr dar.
Verwechslungsgefahr mit salzigen Ausblühungen
Das Perfide: Weißer Schimmel und Ausblühungen sehen sich auf den ersten Blick sehr ähnlich. Beides bildet zuerst eine Art weißen Schleier an der Wand. Bei Ausblühungen, wie sie oftmals an Kellerwänden oder Außenwänden auftreten, handelt es sich hingegen nicht um einen Befall durch schädliche Mikroorganismen. Hierbei bilden sich durch eine chemische Reaktion unschöne, salzartige Krusten.
Auslöser ist Wasser, dass in die Bausubstanz eindringt und Salze daraus löst. Trocknet die Wand, bleiben weiße Flecken zurück, nicht selten wird der Putz aufgesprengt. Gesundheitsgefährdend sind Ausblühungen jedoch nicht.
Wie wird man weißen Schimmel wieder los?
Schimmelbefall sollte umgehend entfernt werden! Wer befallene Stellen von Schimmel befreien will, sollte jedoch bei Hausmitteln wie Essig lieber spitze Finger machen. Die Rückstände der Mittel bieten den Pilzen oftmals neuen Nährboden. Es kann dann für die übrig gebliebenen Sporen gar nicht schnell genug gehen und sie sprießen erneut aus.
Die Experten der „Stiftung Warentest“ geben wertvolle Tipps, welche Hausmittel und welche chemische Keulen gegen Schimmel wirken. Wer lieber gleich die harte Tour wählt, kann auf handelsübliche Mittel mit Natriumhypochlorit zurückgreifen. Diese gibt es als Sprays oder als Lösungen. Alternativ bieten sich Sprays mit Fungiziden an. Nicht erschrecken: Didecyldimethylammoniumchlorid und Benzalkoniumchlorid sind hierbei die Waffen der Wahl.
An Hausmitteln empfehlen die Verbraucherschützer Alkohole wie Brennspiritus oder Isopropylalkohol. Auch Wasserstoffperoxid gibt Schimmelpilzen den Garaus. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, denn der Stoff reagiert mit Metall.
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Vorsichtsmaßnahmen bei Schimmel
Viele Experten empfehlen, bei einem größeren Befall durch Schimmel einen Fachmann zu rate zu ziehen. Bei kleineren Stellen wie Fugen, Ritzen oder partiellen Wandstellen kann man jedoch durchaus selbst Hand anlegen. Aber bitte nur mit Handschuhen und Atemschutz (mindestens FFP2).
Letztlich gilt: Gieb Schimmel keine Chance! Am besten regelmäßig lüften und so zu hohe und stehende Feuchtigkeit im Raum vermeiden!