15. September 2020, 11:16 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wenn mit den Jahren Silikonfugen im Badezimmer porös und undicht werden, haben Sie ein echtes Problem. Die Fugen sehen nicht nur unschön aus. Sie schaden der Bausubstanz, weil Nässe durchdringen kann. Wenn sich Schimmel bildet, kann das sogar der Gesundheit schaden.
Es ist ratsam, in regelmäßigen Abständen die Dichtungen an Ihren Badfliesen zu erneuern. Das ist gar nicht so schwierig: Alte Fugen entfernen, Fläche von Silikonresten säubern, Kanten abkleben und Silikon auftragen. Anschließend glatt ziehen und austrocknen lassen. Bevor Sie damit aber überhaupt loslegen können, stellt sich die Frage: Welches ist das richtige Silikon?
Übersicht
Acryl oder Silikon?
Sanitärs-Silikon, Bausilikon, Dicht-Silikon, Acryl, Maler-Acryl – es gibt unglaublich viele verschiedene Dichtmittel. Hinzu kommt die große Auswahl an Farben. Wer soll da schon den Überblick behalten, was wann und wo zum Einsatz kommt?
Generell sollten sie zwischen dem empfindlicheren Acryl (überstreichbar) und dem strapazierfähigeren Silikon unterscheiden. Acyrl ist weniger dehnbar als Silikon, beide Stoffe halten Feuchtigkeit ab und besitzen eine hohe Klebkraft. Dennoch wählt man in den meisten Fällen Silikon fürs Bad.
- Neutralvernetzende Silikone bestehen beim Spritzen aus der Kartusche zu einem Teil aus Wasser. Der Wasseranteil verdunstet vollständig beim Trocknen und zieht keine Luftfeuchtigkeit.
- Andere vernetzende Silikone nehmen beim Trockenvorgang Feuchtigkeit aus der Luft auf und setzen dabei ein Lösungsmittel frei, bis sie durchhärten. Meistens wird zum Vernetzen Essig verwendet. Dadurch entsteht der typische Silikon-Geruch.
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Die Wahl des richtigen Silikons
Zudem können Silikone mit Zusätzen versehen werden. Diese werden dann abermals in unterschiedliche Kategorien, sogenannte Spezial-Silikone, eingeteilt.
Sanitärsilikon
Diese Art enthält oft fungizide Stoffe. Sie wirken pilzhemmend und sollen Schimmel im Badezimmer vorbeugen. Außerdem ist Sanitärsilikon lichtbeständig sowie UV-neutral. Es ist also das passendste Silikon fürs Bad.
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Küchensilikon
Küchensilikon ist ebenfalls Schimmel-resistent, setzt aber keine schädlichen Dämpfe frei. Daher ist es vor allem für Bereiche geeignet, in denen Lebensmittel gelagert werden.
Acryl-Silikon
Der ideale Dichtungsstoff, wenn Sie Acrylbadewannen einsetzen. Weil diese Wannen eine sehr empfindliche Oberfläche haben, würden sie durch normales Silikon beschädigt werden. Außerdem ist Acryl übermalbar.
Bausilikon
Diese Sorte ist das richtige Silikon für die Arbeit im Außenbereich. Bausilikon haftet extrem gut auf verschiedenen Oberflächen – auch solchen, die nicht glatt sind. Aber für Naturstein ist es nicht geeignet. Generell ist Bausilikon für den längerfristigen Einsatz gedacht. Es ist haftstark und witterungsbeständig.
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Hochtemperatur-Silikon
Diese Sorte ist sehr hitzebeständig. Sie hält Temperaturen bis zu 300 Grad Celsius stand und wird vor allem für Öfen, Dampfbäder und Saunen verwendet.
Silikone für Marmor und Stein
Auf diese Varianten sollten Sie setzen, wenn Ihr Bad Oberflächen aus den empfindlichen Naturmaterialien besitzt. Das Silikon verfärbt die Steine nicht, ist nicht korrosiv und bietet einen Schimmelschutz.
Express-Silikon
Wenn Sie nicht geübt sind in der Arbeit mit Silikon und Acryl, sollten sie die Finger von dieser Sorte lassen. Sie härtet innerhalb kürzester Zeit aus. Jedoch ist genau das auch der Vorteil: Bereits nach zwei Stunden ist sie haftstark, spritzwasser- und duschwasserfest und als Silikon fürs Bad durchaus geeignet.
Vergleich Der Unterschied zwischen Acryl und Silikon beim Abdichten
„Easy DIY“ Einfache Anleitung, um saubere Silikonfugen zu ziehen
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Die Farbe des Silikons
Das Problem mit der Farbe lässt sich ziemlich einfach lösen. Sie sollte zu Ihren Fliesen oder Wandpanelen im Bad passen. Im Zweifel wählen Sie einfach eine transparente Variante.