20. Januar 2021, 20:42 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Seit Januar 2021 gilt in Deutschland die CO2-Steuer. Das bedeutet für viele auch, dass Heizen teurer wird. Aber wer kommt für den höheren Preis auf?
Durch die CO2-Abgabe auf fossile Brennstoffe wie Öl und Kohle soll der Umstieg auf klimafreundliche Energien erleichtert werden. Ab Januar 2021 sind deshalb pro verursachter Tonne CO2 25 Euro fällig. Bis 2025 steigt der Betrag auf 55 Euro pro Tonne an. Bezahlen müssen den Preis Anbieter, die fossile Brennstoffe wie Benzin, Diesel, Erdgas und Heizöl verkaufen. Bedeutet das für viele Verbraucher, dass Heizen und Warmwasser teurer wird?
Mehrkosten werden weitergereicht
Die Kosten reichen die Unternehmen zu hundert Prozent an die Abnehmer weiter. Wer also noch mit fossilen Brennstoffen heizt, wird zukünftig tiefer in die Tasche greifen müssen. Für einen Liter Heizöl fallen rund 7,9 Cent Mehrkosten an, für Erdgas werden rund 0,6 Cent pro Kilowattstunde zusätzlich fällig.
Welche Kosten kommen auf Mieter zu?
Bei einem durchschnittlichen Verbrauch zahlt man fürs Heizen mit Erdgas rund 65 Euro mehr. Wer mit Heizöl heizt, zahlt sogar 85 Euro drauf, wie die Experten vom DMB vorrechnen. 2025 werden für die Heizung mit Erdgas dann 140 Euro Zusatzkosten fällig, mit Heizöl sind es 185 Euro. Warum Heizöl teurer ist? Erdgas setzt bei der Gewinnung und Verbrennung generell weniger CO2 als Heizöl frei. Klimafreundlich ist das Gas aus der Tiefe dennoch nicht, wie dieser Artikel von myHOMEBOOK verdeutlicht.
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Wer muss die CO2-Steuer bezahlen?
Die Kosten tragen alleine die Mieter. Was viele ärgert: Kaum ein Mieter kann bestimmen, welche Art von Heizungsanlage verbaut ist und wie gut das Gebäude energetisch saniert ist. Das Ziel der CO2-Steuer, auf klimafreundliche Energieträger und Heizungsanlagen umzusteigen, wird so wohl kaum erreicht. Der Deutsche Mieterbund (DMB) fordert daher, den CO2-Preis nicht auf Mieter umzulegen. Die Mehrkosten sollte ausschließlich der Vermieter tragen.
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Bundesregierung stimmt über Neuverteilung der Kosten ab
Nach jetzigem Stand werden Mieter auf den Mehrkosten sitzen bleiben. Es sei denn, die Stellschrauben werden neu justiert. Schon im September 2020 hat das Bundesumweltministerium gemeinsam mit dem Bundesjustizministerium und dem Bundesfinanzministerium ein Eckpunkte-Papier auf den Weg gebracht. Der Vorschlag: Mieter tragen nur die Hälfte der Kosten.
Was daraus geworden ist? Laut Bundesumweltministerium stimmt die Bundesregierung über das strittige Thema aktuell ab. Etwas Zeit bleibt noch für eine Neuregelung. Der Aufpreis wird erst mit der Betriebskosten-Abrechnung für 2021 fällig.