30. Oktober 2024, 14:23 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Hauswinkelspinnen gehören zu den größten Spinnenarten in unserer Region. Im Herbst suchen sie Unterschlupf in Wohnungen. Ein Arachnologe erklärt auf Anfrage von myHOMEBOOK, wie gefährlich die Tiere tatsächlich sind und welche Maßnahmen gegen sie helfen.
Die Hauswinkelspinne hat einen wenig schmeichelhaften Ruf. Mit ihren acht Beinen, acht Augen und ihren schnellen Bewegungen wirkt sie auf viele wenig sympathisch. Dabei ist sie, wie auch kleinere Spinnenarten, ausgesprochen nützlich: Sie jagt Mücken und andere Schädlinge, die im Garten erheblichen Schaden anrichten können. Während sie im Garten kaum auffällt, wird sie in Kellern, auf Dachböden oder in Schlafzimmern eher ungern gesehen. Dr. Jason Dunlop, Spinnenforscher am Museum für Naturkunde in Berlin, erläutert im Gespräch mit myHOMEBOOK, warum die Spinnen im Herbst besonders aktiv sind.
Übersicht
Warum tritt die Hauswinkelspinne im Herbst besonders häufig auf?
„Es ist ganz einfach“, antwortet der Arachnologe. „Das Verhalten ist typisch für sie, denn jetzt beginnt für sie die Paarungszeit.“ Die Männchen sind während dieser Phase auf der Suche nach einem paarungswilligen Weibchen und überqueren dabei schon mal den Zimmerboden. „Manche fallen auch in die Badewanne, wo sie nicht mehr alleine herauskommen“, sagt Dunlop. Üblicherweise verkriechen sich die Spinne – wie der Name schon sagt – in Winkeln im Haus und fallen deshalb kaum auf. Durch Ritzen und Spalten kommen sie in die Wohnräume.
Übrigens: Die Hauswinkelspinne spannt kein Radnetz, wie man es von vielen Spinnenarten kennt. Stattdessen fängt sie ihre Beute, vor allem kleinere Insekten, mit einem trichterförmigen Netz.
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Wie verhindert man, dass die Spinne in die Wohnung kommt?
Um zu vermeiden, dass die Hauswinkelspinne den Weg in die Wohnung findet, kann man versuchen, die offensichtlichen Eingänge wie offene Fenster oder Terrassentüren im Blick zu haben. Es kann sich lohnen, diese mit Fliegengittern zu versehen. Kleiner Ritzen und Spalten kann man verspachteln, wenn man sie ausfindig macht.
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Mit dem richtigen Geruch Hauswinkelspinnen vertreiben
Allerdings kann man auch versuchen, Spinnen mit den richtigen Duftstoffen fernzuhalten. Besonders effektiv ist es, wenn es beispielsweise an den Eintrittsorten ins Eigenheim nach Lavendel riecht. Der Duft stellt eine natürliche Schutzbarriere dar. Weitere Düfte, die Spinnen nicht mögen, sind:
- Essig
- Eukalyptus- oder Pfefferminzöl
- Kastanien
- Minze
- Teebaumöl
- Zitrone
Auch in Ecken und Winkeln sollte man diese Duftnoten zum Beispiel beim Putzen einsetzen.
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Wie gefährlich ist die Hauswinkelspinne?
Die Hauswinkelspinne kann zwar beißen, ist aber nicht giftig, im Gegensatz zum Ammen-Dornfinger, der sich immer mehr auch hierzulande ausbreitet. Außerdem wehren sich Hauswinkelspinnen nur, wenn unausweichliche Gefahr droht. „Die Spinnen beißen nur, wenn sie nicht mehr weglaufen können“, weiß Dunlop. „Von ihnen geht keine Gefahr für Menschen aus“. Sie haben nämlich viel mehr Angst vor Menschen, als andersherum. Lediglich der Paarungstrieb zwingt die scheuen Tiere dazu, ihre Schlupflöcher zu verlassen.
Was lockt die Hauswinkelspinne an?
Aufgrund des Paarungstriebs sind die Spinnen ab Mitte September besonders aktiv. Auf der Suche nach einer geeigneten Partnerin kommen die männlichen Exemplare in diesem Zeitraum dann auch in Wohnungen. Dort mögen sie vor allem dunkle, geschützte und warme Orte.
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Wie kann man die Hauswinkelspinne bekämpfen?
Da von der Hauswinkelspinne keinerlei Gefahr für Menschen ausgeht, ist es eigentlich gar nicht nötig, sie zu bekämpfen. Vielmehr ist sie ein nützlicher Mitbewohner, der Schädlinge wie beispielsweise Stechmücken beseitigt. „Am besten lässt man das Tier in Ruhe, denn es läuft von alleine weg“, rät Dunlop.
Falls man die Spinne aus der Wohnung befördern will, empfiehlt er, ein Glas darüber zu stülpen und ein Papier darunterzuschieben. Dann kann man sie ganz einfach nach draußen transportieren.