22. Juli 2021, 12:17 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ein Zeckenbiss ist zwar nicht direkt schmerzhaft, aber kann trotzdem gefährlich für die Gesundheit sein, da die Insekten Krankheiten übertragen. Aus diesem Grund sollte man schnell handel, wenn man von einer Zecke gebissen wurde.
Wer im Sommer viel im Garten arbeitet oder sich häufig im Freien in der Natur aufhält, muss mit einem Zeckenbissen rechnen. Die Parasiten lauern insbesondere im Gras beziehungsweise Rasen. Warum ein Zeckenbiss gefährlich ist und wie man sich richtig verhält, erfahren Sie hier.
Übersicht
Wann ist ein Zeckenbiss gefährlich?
Der Biss einer Zecke kann dann zu einer Gefahr werden, wenn das kleine Insekt die Erreger der Borreliose oder der Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz: FSME) überträgt. Während eine Übertragung mit Borrelien generell in ganz Deutschland möglich ist, ist die Ansteckungsgefahr mit FSME-Erregern durch Zeckenbiss auf bestimmte Regionen, vor allem im Süden, beschränkt.
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Insbesondere Baden-Württemberg und Bayern sind Risikogebiete, aber auch Südhessen, der Südosten Thüringens und einige Teile Sachsens. Seit 2019 zählt laut Robert-Koch-Institut mit dem Landkreis Emsland in Niedersachsen auch erstmals eine norddeutsche Region dazu. Einen Grund zur Panik besteht bei einem Zeckenbiss nicht: Denn nur etwa vier Prozent aller Zecken übertragen tatsächlich eine der beiden Infektionskrankheiten.
Erste Anzeichen von Borreliose und FSME
Bei Borreliose handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die zunächst grippeartige Symptome hervorruft. Bei einem schweren Krankheitsverlauf können später schmerzhafte Gelenk- und Herzmuskelentzündungen sowie Lähmungserscheinungen, insbesondere im Gesicht, auftreten.
FSME ist eine Viruserkrankung, die sich ebenfalls mit Grippesymptomen bemerkbar macht. Sie führt in einigen Fällen zu einer Gehirnhautentzündung, die auch tödlich verlaufen kann. Bei einem Großteil aller Infizierten treten allerdings keinerlei Symptome auf, sodass die Ansteckung mit FSME unerkannt bleibt.
Tipp: Es besteht die Möglichkeit, sich gegen FSME impfen zu lassen. Personen, die sich regelmäßig in FSME-Verbreitungsgebieten im Garten oder in der Natur aufhalten, sollten eine solche Schutzimpfung in Erwägung ziehen.
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Gefährlicher Zeckenbiss – was man danach tun sollte
Ein Zeckenbiss kann gefährlich sein. Wenn Sie eine Zecke gebissen hat, sollten Sie deshalb schnell handeln und diese aus der Haut herausdrehen. Dies funktioniert mit einer Zeckenzange oder Zeckenkarte unkompliziert, ist aber auch ohne Werkzeug möglich. Dabei kommt es entscheidend darauf an, die Zecke vollständig zu entfernen und das Insekt auf keinen Fall zu quetschen.
Am besten legen Sie die entfernte Zecke auf ein Blatt weißes Papier, um genau beurteilen zu können, ob sie vollständig ist. Da die Blutsauger etwa 24 Stunden brauchen, um Krankheitserreger in die menschliche Blutbahn zu übertragen, erhöhen Sie durch die unverzügliche Entfernung die Chancen, von einer Infektion verschont zu bleiben.
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Bissstelle unbedingt beobachten
Nach der Entfernung empfehlen Fachleute, die Hautregion um die Bissstelle regelmäßig zu kontrollieren. Zeigt sich hier ein roter Ring um den Biss, kann dies auf die Übertragung einer Borreliose hindeuten. Bei einer Infektion mit Borrelien kann es auch zur sogenannten Wanderröte kommen, bei der eine gerötete Hautstelle in verschiedenen Körperregionen auftritt.
In beiden Fällen ist ein Besuch beim Hausarzt unumgänglich, der ein wirksames Antibiotikum verschreibt. Auch beim Auftreten von Fieber nach einem Zeckenbiss sollten Betroffene unbedingt einen Arzt aufsuchen. Da es sich bei FSME um eine Virusinfektion handelt, wirken Antibiotika gegen diese Krankheit allerdings nicht.