26. Februar 2021, 10:41 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Feucht durchwischen gehört wahrlich nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen – vor allem, wenn das Ergebnis nicht wie gewünscht ausfällt. Eine Alternative zum Wischmob kann ein Dampfreiniger sein. myHOMEBOOK hat den Vileda Steam getestet.
Dampfreiniger sind auf dem Markt keine Neuheit mehr, erfreuen sich aber immer größerer Beliebtheit. Denn einige Handgriffe lassen sich mit den praktischen Haushaltshelfern einsparen. Für rund 60 Euro gibt es beispielsweise den Vileda Steam im Handel, unter anderem bei Lidl – aber wie schlägt er sich im myHOMEBOOK-Test?
Übersicht
So haben wir getestet
Die Redaktion hat den Dampfreiniger Vileda Steam anhand eines standardisierten Test-Schemas untersucht. Dabei sind folgende Kriterien relevant, die entsprechend gewichtet werden:
- Leistung und Qualität (25 % der Gesamtnote)
- Verarbeitung, Design und Handling (20 % der Gesamtnote)
- Zubehör (10 % der Gesamtnote)
- Nachhaltigkeit (20 % der Gesamtnote)
- Preis-Leistungs-Verhältnis (25 % der Gesamtnote)
Vileda Steam im Test – das Unboxing
Der Dampfreiniger wird in drei Einzelteilen geliefert, dazu gibt es noch einiges an Zubehör. Im Lieferumfang inbegriffen sind:
- Dampfreiniger
- Pads
- Teppichgleiter-Aufsatz
- Messbecher
- Gebrauchsanweisung
Hinweis: In unserem Paket war noch ein zusätzliches „Power Pad“ enthalten, was im Gegensatz zu den anderen beiden Mikrofaser-Tüchern besonders hartnäckige Flecken lösen soll. Im Praxistest konnte man jedoch keinen großen Unterschied feststellen.
Was ist im Test aufgefallen?
Der Zusammenbau des Vileda Steam hat im Test reibungslos funktioniert. Dabei stellt man schnell fest, dass es sich um eine Kunststoff-Konstruktion handelt, die teilweise etwas wackelig daherkommt. Allerdings sind die Bauteile ordentlich eingerastet. Das Kabel ist stolze sechs Meter lang, was sich vor allem für große Wohnungen bezahlt macht. Hat man den Dampfreiniger zusammengesetzt, muss man nur noch Wasser einfüllen. Dabei hilft der beigelegte Messbesser mit entsprechender Markierung. Bis zu 400 Milliliter haben im Tank des Reinigers Platz. Es ist keine Chemie nötig, nur reines Leitungswasser.
Nach rund 15 Sekunden startet der Dampfreiniger hörbar den Betrieb, und Dampf strömt aus. Laut Hersteller-Angaben soll dieser 99,9 Prozent aller Bakterien abtöten, was wir jedoch im Test nicht überprüfen konnten. Auf glatten Flächen wie Fliesen, Parkett, Laminat oder PVC löst der Dampf auch Flecken auf. Teilweise muss man die hartnäckigeren Stellen etwas länger bedampfen, damit sich der Schmutz löst. Wichtig dabei: Der Dampfreiniger ersetzt nicht den Staubsauger!
Praktisch: Aufgrund der dreieckigen Form kommt man auch in die hintersten Ecken. Ansonsten gibt es auch die XXL-Version des Dampfreinigers mit breitem Wischer. Auch auf Teppich(-böden) lässt sich der Vileda Steam einsetzen. Bei starken Verschmutzungen kommt man damit jedoch nicht weit, dazu ist zusätzliches Abreiben nötig, oder spezielle Fleckenlöser bzw. Hausmittel.
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Hinweis: Einige Holzböden könnten durch den Einsatz eines Dampfreinigers beschädigt werden. Deshalb sollte man sie in diesem Fall nur bei vollflächig verklebtem und mit Lack versiegeltem Parkett verwenden. Andere Holzböden sind offenporig, und der Wasserdampf dringt in das Material ein, was zu Schäden führen kann.
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Dampfreiniger Vileda Steam im Test –
Vor- und Nachteile
Der Dampfreiniger Vileda Steam erwies sich im Test als handlicher Haushaltshelfer, der tut, was er soll. Der Kostenpunkt von rund 60 Euro – teilweise auch günstiger – ist absolut vertretbar. Auf das Gerät gibt es zwei Jahre Garantie.
Vorteile
- Einfache Handhabung
- Geringes Gewicht
- Reinigt fast alle Böden
- Keine chemischen Reinigungsmittel nötig
- Dampfstärke stufenlos regelbar
- Langes Kabel (6 m)
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis (rund 60 Euro)
Nachteile
- Etwas wackeliger Stand
- Schafft keine hartnäckigen Flecken auf dem Teppich
- Tank bereits nach rund 15 Minuten leer
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Testkriterien im Überblick
Leistung und Qualität:
Im Test hat der Vileda Steam bei Leistung und Qualität überzeugt: Der Boden war danach wieder frei von Schmutz, auch die Kalkflecken auf den Natursteinfliesen waren verschwunden. Bei größeren Flächen kann es sein, dass man den Tank zwischendurch nachfüllen muss, aber das sollte verschmerzbar sein. (4 von 5 Punkten)
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Verarbeitung, Design und Handling:
Der Dampfreiniger besteht zum Großteil aus Plastik – und das merkt man auch bei der Handhabung. Es gibt eine Einrast-Funktion, mit der man ihn aufstellen kann, aber auch diese es etwas wackelig. Durchdacht ist der Kabelwickler. Der Griff liegt gut in der Hand, der Kopf ist relativ gut beweglich. Bei dünneren Pads liegt ab und zu der Teppichgleiter nicht so gut an. Aufgrund des Gewichts wird er jedoch auf den Boden gedrückt und bleibt an Ort und Stelle. (3,5 von 5 Punkten)
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Zubehör:
Es gibt keine enthaltenen Wechsel-Aufsätze wie bei anderen Herstellern. Es liegen mehrere Pads dabei, die man auch einzeln nachkaufen kann, allerdings nicht ganz günstig (zwei Stück für rund 13 Euro). Der Teppichgleiter ist praktisch und eignet sich auch für hochflorige Teppich, wobei die Fasern wieder aufgerichtet werden. Auch der beigelegte Messbecher mit Fassungsvermögen von 200 Millilitern ist praktisch. In den Tank des Dampfreinigers passt die doppelte Menge. (3,5 von 5 Punkten)
Nachhaltigkeit:
Hergestellt wird der Dampfreiniger Vileda Steam in Fernost. Über die Produktionsbedingungen und eingesetzten Materialien kann deshalb keine verlässliche Aussage getroffen werden. Allerdings benötigt man zum Dampfreinigen keine chemischen Zusätze, nur Wasser. Die Pads lassen sich bei 60 Grad in der Waschmaschine waschen, es handelt sich nicht um Einweg-Produkte. (2,5 von 5 Punkten)
Preis-Leistungs-Verhältnis:
Der Vileda Steam ist eher im günstigen Segment angesiedelt – und er hält, was er verspricht. Teurere Geräte anderer Hersteller warten mit zusätzlichen Funktionen auf, die man in der Regel jedoch selten vermisst. Dabei überzeugt der Dampfreiniger von Vileda durch seine simple Handhabung und das gute Ergebnis. (4 von 5 Punkten)
Gesamtbewertung: 3,55 von 5 Punkten
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Fazit
Alles in allem hat sich der Vileda Steam im Test als solides Gerät mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis präsentiert. Man sollte bedenken, dass das Gerät hauptsächlich aus Kunststoff besteht, mehr ist jedoch bei dem Kostenpunkt auch nicht zu erwarten. Positiv zu erwähnen ist, dass man ihn recht platzsparend verstauen kann. Denn die meiste Zeit verbringt er wahrscheinlich in der Abstellkammer.
Laut Herstellerangaben soll er mit einer Tankfüllung bis zu 130 Quadratmeter reinigen. Damit werden auch große Flächen sauber. Allerdings sollte man wissen, dass der Dampfreiniger von Vileda keinen eingebauten Kalkfilter besitzt. Es kann also bei besonders kalkhaltigem Leitungswasser passieren, dass irgendwann die Düsen verstopfen. Dann sollte man entweder das Gerät entkalken oder destilliertes Wasser verwenden.
Auf dem Markt gibt es einige Alternativen zum Vileda-Dampfreiniger. Der Dampfbesen von Tchibo bewegt sich auf dem gleichen Preisniveau, punktet allerdings noch beim Zubehör mit verschiedenen Aufsätzen. Bei Kärcher muss man etwas tiefer in die Tasche greifen, den KST 2 gibt es für rund 80 Euro. Der Dampfreiniger Clean Tenso von Leifheit ist für rund 70 Euro zu haben, benötigt allerdings länger zum Aufwärmen. Besonders günstig ist hingegen der Dampfbesen von Aldi Nord der Hausmarke Quigg (rund 35 Euro), den TECHBOOK getestet hat.
Auch wenn der Hersteller angibt, dass 99,9 Prozent aller Bakterien abgetötet werden, sollte man dabei seine Zweifel haben. Im Test konnten wir dies nicht überprüfen. Laut einem Test der die Stiftung Warentest aus dem Jahr 2007 sei es jedoch zum einen unnötig, sämtliche Bakterien zu eliminieren und die Wohnung zu sterilisieren. Und wenn man das dennoch versuchen möchte, müsste man den Dampfreiniger für mehrere Minuten auf die gleiche Stelle halten, was nicht zu empfehlen ist. Besser ist es, regelmäßig zu lüften, was man nach dem Dampfen eh tun sollte, damit die Feuchtigkeit wieder entweichen kann.