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Schweres Elektrowerkzeug

Worauf man beim Kauf eines Bohrhammers achten sollte

Bohrhammer
Ein Bohrhammer dringt auch in härtestes Material ohne viel Mühe ein Foto: Getty Images / Miljan Živković

19. Juni 2024, 6:39 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Kommt die Bohrmaschine nicht mehr weiter, schlägt die Stunde des Bohrhammers. Was die Besonderheit dieses schwereren Geräts ist und worin sich die verschiedenen Modelle unterscheiden, erklärt dieser Beitrag.

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Die Situation kennen alle Heim- und Handwerker, die versuchen, mit einer klassischen Schlagbohrmaschine ein Loch in hartem Beton zu bohren. Trotz höchster Kraftanstrengung und der hörbar am Anschlag befindlichen Drehzahl geht es nur millimeterweise weiter. Dann ist es Zeit, das Werkzeug zu wechseln und zu einem Bohrhammer zu greifen.

Wie funktioniert ein Bohrhammer und wie unterscheidet er sich von der Schlagbohrmaschine?

Beim direkten Vergleich an der gleichen Wand zeigt sich, dass ein Bohrhammer sehr viel leiser arbeitet und ganz offenbar weniger Kraft benötigt wird, um das Loch in die Wand zu bekommen. Wie schafft ein Bohrhammer das?

Das Geheimnis des Geräts liegt in der Erzeugung des Schlags auf den Bohrer. Die Kombination aus scharfen Kanten und der Schlagbewegung macht das Material mürbe und das Bohren wird möglich.

Der Schlag wird bei einem Bohrhammer dadurch erzeugt, dass die Rotationsbewegung des Motors zusätzlich eine Hubbewegung eines Kolbens erzeugt. Es entsteht ein Unterdruck, der dazu genutzt wird, den „Schläger“ in Richtung des Bohrers zu schleudern.

Durch dieses elektropneumatische Prinzip schafft es ein Bohrhammer bei gleicher Leistungsaufnahme einen viel härteren Schlag in Richtung der Bohrung (axial) auszuführen, als es bei der Schlagbohrmaschine der Fall ist.

Der Schlag bei der Schlagbohrmaschine wird dagegen mechanisch durch sich bewegende gegenläufige Zahnräder erzeugt. Das erklärt auch, warum eine Schlagbohrmaschine so viel lauter ist.

Mehr dazu: Akkuschrauber, Schlagbohrer, Bohrhammer – was ist der Unterschied?

Für welche Arbeiten eignet sich ein Bohrhammer?

Ein Bohrhammer ist dann eine gute Wahl, wenn es darum geht, mittlere bis größere Bohrlöcher in harte Materialien wie Vollziegel, Beton oder Stahlbeton zu bohren. Also in erster Linie für Arbeiten in harten mineralischen Materialien. Für weicheres Material (z. B. Holz) eignen sich die Geräte aufgrund ihrer schieren Kraft nicht.

Mit dem Bohrhammer können Löcher für Dübel oder Bewehrungen gebohrt werden, aber auch Durchbruchsbohrungen in Beton und ähnlich harten Untergründen lassen sich damit erledigen. Mit dem richtigen Aufsatz eignet sich das Gerät dann auch für Meißelarbeiten. So lassen sich alte Fliesenbeläge kraftschonend entfernen.

Wie unterscheiden sich Bohrhämmer?

Wohl jeder Werkzeughersteller, der etwas auf sich hält, hat auch einen Bohrhammer im Angebot. Die verschiedenen Modelle unterscheiden sich in mehrfacher Hinsicht voneinander. Dazu gehören:

  • Gewicht des Geräts,
  • Leistungsaufnahme,
  • Meißelfunktion und
  • Schlagstärke.

Gerade die Schlagstärke hat enormen Einfluss auf die Einsatzmöglichkeiten des Bohrhammers. Die Einzelschlagstärke wird in der Maßeinheit Joule angegeben. Geräte mit einer Schlagstärke bis fünf Joule sind gute Alleskönner. Die Schlagkraft übersteigt die einer klassischen Schlagbohrmaschine dann immer noch.

Bei vielen Modellen dieser Klasse kann die Drehbewegung des Bohrfutters abgeschaltet werden. Damit eignen sie sich dann auch für Meißelarbeiten; typischerweise das Abschlagen von Fliesen oder Bodenbelägen. Zu beachten ist dann allerdings, dass gegenüber stärkeren Geräten mehr manueller Druck bei der Arbeit ausgeübt werden muss. Sind häufiger Meißel- und Stemmarbeiten auszuführen, dann sind Geräte mit einer Schlagkraft zwischen fünf und zehn Joule die bessere Wahl.

Sind Bohrhammer mit Akku schwächer?

Abbrucharbeiten mit einem per Akku betriebenen Gerät? Das ist nur scheinbar ein Widerspruch. Die kabellose Technologie hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Liefert der Bohrhammer die zugesicherte Schlagkraft, spielt die Art der Stromversorgung keine Rolle.

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Auf der Hand liegt indes aber auch, dass bei größeren Vorhaben sich die Standzeit des Akkus erschöpfen muss. Es sollte also stets auch ein Wechselakku mit Schnellladefunktion zur Hand sein, um unliebsame Unterbrechungen zu vermeiden.

Was man beim Kauf eines Bohrhammers beachten sollte

Das Angebot an Bohrhämmern ist riesig. Mit ein paar Leitfragen lässt sich die Vielfalt aber auf das passende Modell eingrenzen.

  • Welcher Untergrund spielt überwiegend eine Rolle? Wer schon weiß, dass er es regelmäßig mit Stahlbeton zu tun hat, greift am besten zu einem Gerät mit einer hohen Einzelschlagstärke. Je höher aber dieser Wert, umso teurer werden die Geräte leider.
  • Welche Bohrleistung ist gewünscht? Wichtig sind auch die Angaben zur Bohrleistung in verschiedenen Materialien. Die Leistung wird üblicherweise in Millimeter angegeben und beschreibt, bis zu welchem Durchmesser ein Loch gebohrt werden kann.
  • Werkzeugaufnahme: Hier gibt es verschiedene Systeme. Die meisten Bohrhämmer nutzen heute das System SDS Plus. Es ist dann auch mit Zubehör für die Schlagbohrmaschine kompatibel.
  • Gewicht: Das Gewicht des Geräts sollte nicht unberücksichtigt bleiben. Gerade beim Arbeiten über Kopf oder schwer zugänglichen Stellen erleichtert jedes Gramm weniger die Arbeit enorm.
  • Meißelfunktion: Steht vor dem Kauf bereits fest, dass das Gerät häufiger bei größeren Sanierungsarbeiten zum Einsatz kommen soll, bei denen es um das Entfernen alter Fliesen und Böden geht, ist auf eine Meißelfunktion zu achten. Die meisten Hersteller weisen durch die Bezeichnung „Meißelhammer“ dann auf diese Funktion gesondert hin.
  • Schraubfunktion: Umgekehrt muss entschieden werden, ob der Bohrhammer auch über eine Schraubfunktion verfügen soll.
  • Zubehör: Schließlich sollte man sich auch über das zur Verfügung stehende Zubehör informieren. Welche zusätzlichen Aufsätze gibt es (z. B. Bohrkronen für das Bohren von Steckdosenlöchern)? Kann eine Staubabsaugung angeschlossen werden? Ein Tiefenanschlag hilft dabei, nicht zu tief in die Wand zu bohren, während zusätzliche Handgriffe eine bessere Führung garantieren und auch Vibrationen reduzieren können.
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Das kostet ein Bohrhammer

Je nach Wunsch und Kraft kommen bei der Anschaffung dann zwischen 100 Euro (einfache Bauform mit Akku) bis 500 Euro auf den Heimwerker zu. Professionelle kabelgebundene Geräte können aber auch um die 1000 Euro kosten, sind dann auch für die raue Umgebung jeder Baustelle bestens gerüstet.

Felix Mildner
Redaktionsleiter

Der Unterschied zur Schlagbohrmaschine ist gigantisch

„Als ich vor einigen Jahren Gardinenleisten an der Decke befestigen wollte, versuchte ich es zunächst mit einem Akku-Bohrer mit Schlagfunktion, danach mit einer Schlagbohrmaschine. Aber auch damit hatte ich keine Chance, in den harten Stahlbeton einzudringen. Als ich mir schließlich – nach einigen kaputten Bohraufsätzen – einen Bohrhammer vom Baumarkt ausgeliehen habe, war ich überrascht, wie viel Power das Gerät hat. Damit wird selbst das Bohren in Stahlbeton zum Kinderspiel.“

Themen Bohren
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