18. Juni 2024, 11:18 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Das Fensterputzen zählt sicherlich zu den lästigsten Aufgaben im Haushalt. Selten ist das Ergebnis vollkommen streifenfrei, und kaum erledigt, werden die sauberen Fenster auch schon wieder schmutzig. Fensterputzroboter versprechen mühelosen Glanz. Lohnt sich die Anschaffung?
In immer mehr Haushalten ziehen die Roboter ein. Klaglos und unermüdlich saugen sie Staub, wischen die Böden oder mähen im Garten den Rasen. Was liegt also näher, als diesen Geräten auch das lästige Fensterputzen zu überlassen? Hier erfahren Sie alles, was man vor dem Kauf eines Fensterputzroboters wissen sollte.
Wie funktioniert ein Fensterputzroboter?
Ähnlich wie ein Mähroboter im Garten verrichtet der Kollege für die Fenster seine Arbeit automatisch. Dabei zieht er keine stoischen Bahnen, sondern nutzt eine interne Logik, um den Untergrund gleichmäßig abzufahren. Dabei wird in der Regel ein mit Reinigungsmittel benetztes Mikrofasertuch über die zu reinigende Fläche bewegt. Die Sensoren des Gerätes erkennen die Scheibe, eventuelle Unterbrechungen sowie den Rahmen.
Die Geräte saugen sich mittels Unterdrucks an der Scheibe fest, um ihre Arbeit in der Senkrechten zu verrichten. Je nach Modell können die Besitzer den Reinigungsvorgang via App und Smartphone steuern.
Die Stromversorgung erfolgt üblicherweise per Kabel. Dennoch besitzen die Roboter auch einen integrierten Akku. Dieser versorgt das Gerät mit Strom, falls die Hauptversorgung einmal ausfallen sollte. Andernfalls erfolgt unweigerlich der Absturz, weil der elektrisch aufrechterhaltende Unterdruck zusammenbricht.
Beim Außeneinsatz werden die Roboter trotz dieser Vorsichtsmaßnahme mittels eines Sicherungsseils gegen das Herunterfallen geschützt. Dieses kann etwa an einem Fenstergriff befestigt werden.
Übrigens sind solche Geräte keine gänzlich neue Erfindung. Im gewerblichen Bereich gibt es solche Helfer schon seit einigen Jahren. Diese Profigeräte waren nur schlicht zu teuer für den privaten Haushalt.
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Die Vorteile eines Fensterputzroboters
Einer der wesentlichsten Vorteile beim Einsatz eines Fensterputzroboters liegt in der Zeitersparnis. Alles, was die Nutzer machen müssen, ist das Ansetzen des Gerätes auf der Scheibe sowie zuvor das Befüllen mit Reinigungsmittel und das Einsetzen der Mikrofasertücher. Danach arbeitet das Gerät autark.
Dabei spielt die Größe der Fläche erst einmal keine Rolle. Die Geräte ersparen uns auch das mühsame und teilweise gefährliche Hantieren mit Leitern, um in höheren Regionen die Fenster zu putzen. Wasserrückstände und Tropfnasen, wie sie bei der manuellen Reinigung auftreten können, sind bei den Geräten ausgeschlossen.
Zudem reinigen die Roboter eben nicht nur Fensterscheiben. Sie lassen sich genauso gut auch für Duschkabinen, Glastüren oder auf größeren Tischen einsetzen.
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Einschränkungen von Fensterputzrobotern
Fairerweise müssen an dieser Stelle aber auch die Einschränkungen und Nachteile der Haushaltshelfer erwähnt werden. Gegenüber einem geübten Menschen arbeiten die Geräte doch sehr langsam. Was auch daran liegt, dass in der Regel jede Position auf der Fläche zweimal gereinigt wird.
Je nach Budget und Modell kann die Reinigungsleistung variieren. Gerade starke Verschmutzungen und Verkrustungen (etwa Vogelkot) schaffen die Roboter oftmals nicht beim ersten Mal. Das liegt an dem sparsamen Einsatz von Wasser und Reinigungsmitteln, aber auch daran, dass die integrierte Mechanik eben nicht „scheuern“ kann.
Zwar arbeiten die Roboter auch auf gekippten Fenstern, aber um Sicherungsseil und Stromkabel nach außen zu führen, muss ein Fenster oder Balkontür auch ein wenig geöffnet sein. In Abwesenheit das Fenster putzen zu lassen, kommt damit nur für Bewohner höher gelegener Etagen in Betracht – Einbrecher würden vermutlich der Gelegenheit eines gekippten Fensters nicht widerstehen können.
Konstruktionsbedingt ist nicht auszuschließen, dass der Fensterroboter nicht ganz randnah arbeitet. Hier müsste dann manuell etwas nachgearbeitet werden.
Schließlich sollte nicht vergessen werden, dass die Roboter nicht geräuschlos arbeiten. An die Arbeitsgeräusche müssen sich die Hausbewohner und auch die Nachbarn vermutlich erst gewöhnen.
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Tipps zur Handhabung und Anschaffung
Beim Kauf eines Fensterputzroboters sollte eine wichtige Grundregel befolgt werden. Die Größe des Gerätes muss zur Fläche passen. Die jeweilige Leistung geben die Hersteller direkt beim Produkt an. Es ist natürlich problemlos möglich, mit einem großzügig dimensionierten Roboter eine kleinere Fläche zu reinigen. Das sieht umgekehrt aber anders aus. Hier geht vermutlich vorschnell das Wasser aus oder die Reinigungspads kommen an ihre Grenzen.
Teilweise werden die fleißigen Helfer bereits für unter 100 Euro angeboten. Allerdings gilt hier, dass die Verarbeitungsqualität und (Reinigungs-)Leistung mit einem höheren Preis ebenfalls anwächst. Zwischen 200 und 500 Euro Anschaffungskosten sind nicht selten. Hier muss jeder selbst entscheiden, ob ihm die Zeitersparnis dieses Geld wert sind.
Auf längere Sicht sparen Geräte Geld, bei denen die Reinigungstücher einfach nachgekauft und ersetzt werden können. Ein verschlissenes Tuch oder Pad lässt sich an der Bildung von Schlieren, also den berühmten Putzstreifen, erkennen.
Ein enttäuschendes Reinigungsergebnis kann aber auch an einer zu stark verschmutzten Scheibe liegen. Roboter für die Fensterreinigung entfernen die üblichen Verschmutzungen aus dem Alltag einwandfrei, also Regen-, Wasser- oder Staubflecken.
Das Reinigungsergebnis verbessert sich entschieden, wenn vor dem Ansetzen des Gerätes auf der Fläche besonders starke Verschmutzungen vorab entfernt und gelöst werden, also etwa Ruß oder Vogelkot abgebürstet oder mit Küchenpapier entfernt wurde. Je häufiger und regelmäßiger die Roboter zum Einsatz kommen, umso überzeugender wird am Ende auch das Resultat.
myHOMEBOOK-Fazit
„Roboter für das Fensterputzen sind smarte Haushaltshelfer, deren Anschaffung allerdings nicht ganz billig ist. Wer seinen Roboter in größeren Höhen einsetzen will, sollte unbedingt auf die ausreichende Sicherung achten. Hier spielt auch die Größe des integrierten Akkus für den Notfall eine Rolle. Dieser sollte den reibungslosen Betrieb im Falle einer Stromunterbrechung für eine gewisse Zeit aufrechterhalten.“