11. Juli 2021, 15:18 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Nach dem Baumschnitt bleiben oft sperrige Gartenabfälle zurück. Mit einem Häcksler zerkleinert man das Material in wenigen Schritten. Welche Typen von Gartenhäckslern es gibt und worauf man beim Kauf achten sollte, erfahren Sie hier.
Gartenhäcksler sind für viele Hobbygärtner praktische Helfer bei der Gartenarbeit. In wenigen Minuten häckseln sie Äste und andere Gartenabfälle, sodass man sie abtransportieren oder auch als Mulch weiterverwenden kann. Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl an Modellen, teils mit Elektro-, aber auch mit Benzinmotor. Geräte mit Akku gibt es noch nicht im Handel, da der Energieverbrauch zu hoch ist.
Übersicht
Für wen eignet sich ein Gartenhäcksler?
Jeder Gartenbesitzer, der sich um den Schnitt von Bäumen, Hecken oder Büschen kümmert, ist mit einem Häcksler gut beraten. Die Schnittreste werden damit schnell so zerkleinert, dass man sie ohne viel Aufwand beim nächsten Wertstoffhof entsorgen kann. Alternativ lässt sich der organische Grünschnitt auch noch im Garten weiterverwerten, beispielsweise als Mulch oder auf dem Kompost. Vor dem Kauf eines Gartenhäckslers sollte man sich also überlegen, wie viel Schnittgut anfällt und ob man das zerkleinerte Material noch sinnvoll einsetzen kann. Dadurch erleichtert man sich die Aufräumarbeiten erheblich.
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Welche Häcksler-Typen gibt es?
Im Grunde gibt es für Hobbygärtner zwei Arten von Gartenhäcksler, die infrage kommen. Dazu zählen einerseits der Walzenhäcksler (auch Leisehäcksler genannt), andererseits der Messerhäcksler. Beide Typen haben verschiedene Vor- und Nachteile.
Walzenhäcksler
Das Herzstück des Walzenhäckslers ist eine rotierende Walze, die automatisch das Schnittgut einzieht, zerdrückt und zerkleinert. Da er auch Leisehäcksler genannt wird, liegt dieser Vorteil bereits auf der Hand – das Gerät macht weniger Lärm als ein Messerhäcksler, ist aber üblicherweise teurer in der Anschaffung. Selbst dickere Äste sind beim Walzenhäcksler jedoch kein Problem. Allerdings kann es passieren, dass zu feuchtes Häckselgut die Walze verstopft und damit blockiert. Bei nassem Gras oder Laub ist der Walzenhäcksler deshalb weniger praktikabel. Am besten eignet er sich zur Herstellung von Mulchmaterial zur Abdeckung von Beeten oder zur Kompostierung. Dadurch entfällt der Weg zur Deponie und man hat dafür selbst produzierten Mulch. Die Vor- und Nachteile im Überblick:
Vorteile:
- Geringere Geräuschentwicklung
- Häckselgut eignet sich gut zum Kompostieren
- Auch stärkere Äste sind kein Problem
Nachteile
- Nasses und weiches Material kann die Walze blockieren
- Etwas teurer als Messerhäcksler
Messerhäcksler
Der Messerhäcksler funktioniert anders, da er drehende Messer besitzt, die das Material zu kleinen Hackschnitzeln verarbeiten. Dabei verursacht das Gerät auch wesentlich mehr Lärm als ein Walzenhäcksler. Allerdings kommt er mit fast allen Arten von Schnittgut zurecht – auch mit weichem oder nassem Grünschnitt. Auch harte Äste sind kein Problem, sie sollten allerdings nicht zu dick sein. Das Häckselmaterial lässt sich anschließend als Mulchschicht für die Beete weiter verwenden, um die Pflanzen beispielsweise vor Frost zu schützen. Bei der Anschaffung eines solchen Häckslers sollte man jedoch beachten, dass sich die rotierenden Messer bei regelmäßiger Benutzung abnutzen werden und man sie hin und wieder ersetzen oder nachschleifen muss. Die Vor- und Nachteile im Überblick:
Vorteile:
- Günstiger als ein Walzenhäcksler
- Feines Schnittmaterial, ideal zum Mulchen
- Auch weiches oder nasses Material wird zerkleinert
Nachteile:
- Hohe Lärmentwicklung
- Große Äste können problematisch sein
- Messer nutzen sich mit der Zeit ab
Hinweis: Zudem gibt es noch sogenannte Turbinenhäcksler, die allerdings recht teuer in der Anschaffung sind. Sie verbinden die Vorteile von Walzen- und Messerhäckslern, auch dicke Äste werden damit zerkleinert. Allerdings ist in den meisten Fällen ein günstigerer Gartenhäcksler völlig ausreichend.
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Antriebe im Vergleich – Benzin oder Elektro?
Gartenhäcksler brauchen einen starken Motor, um die Messer oder Walzen anzutreiben. Die Akku-Technologie ist dafür noch nicht ausgelegt, weshalb es die Geräte entweder mit Benzin- oder Elektroantrieb gibt – egal ob Walzen- oder Messerhäcksler. Ein Gerät mit Elektroantrieb kommt in den meisten Gärten zum Einsatz, bei einem hohen Häckselbedarf kann sich auch ein Benzinhäcksler lohnen.
Elektrohäcksler
Hier sollte man direkt ein Verlängerungskabel kaufen, damit man den Häcksler auch im Garten mit Strom versorgen kann. Der Vorteil liegt auf der Hand – man braucht kein Benzin, nur eine Steckdose. Elektrohäcksler haben oft weniger Leistung als die Benzingeräte, reichen in der Regel jedoch für den normalen Gebrauch aus.
Benzinhäcksler
Hierbei handelt es sich oft um Profi-Geräte mit höherer Leistung, auch dickere Äste schafft der Häcksler mit Benzinmotor. Allerdings sind sie auch lauter und weniger umweltfreundlich. Für Besitzer eines großen Obstgartens kann es sich jedoch lohnen.
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Was kostet ein Gartenhäcksler?
Los geht es bei den günstigsten Häckslern bereits bei rund 100 Euro, aber man sollte dabei Einbußen bei der Leistung in Kauf nehmen. Für 200 oder auch 300 Euro gibt es Geräte, die schnell, sicher und effizient häckseln. Allerdings kommt man auch mit einem günstigen Häcksler schon recht weit, wenn man ihn nur für gelegentliche Einsätze verwendet. Und wenn der Häcksler einen dickeren Ast nicht kleinbekommen sollte, ist das in der Regel auch kein großes Problem. Nach oben hin gibt es wie immer kaum Grenzen.
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Was ist bei der Sicherheit zu beachten?
Bei richtiger Bedienung ist das Arbeiten mit einem Gartenhäcksler eigentlich wenig gefährlich. Wichtig: Vorher unbedingt die Bedienungsanleitung gründlich lesen und sich dann an die Vorgaben halten. Zudem sollte man Arbeitshandschuhe sowie eine Schutzbrille tragen, da Häckselgut auch mal durch die Luft fliegen kann. Außerdem sollte man für einen sicheren Stand des Häckslers sorgen, damit er nicht umkippt.