5. Februar 2024, 16:49 Uhr | Lesezeit: 10 Minuten
Hartnäckige Verschmutzungen auf Pflastersteinen, Häuserwänden oder Fliesen lassen sich effizient und umweltverträglich mit Wasserdruck beseitigen. Hochdruckreiniger sind inzwischen in zahlreichen Ausführungen auf dem Markt. Dieser Kaufratgeber informiert darüber, welche Kriterien bei der Auswahl eines Hochdruckreinigers wichtig sind.
Bei hartnäckigen Verschmutzungen auf Terrassen, Gehwegen oder Fassaden stoßen Besen, Bürsten und Schrubber schnell an ihre Grenzen. Ein Hochdruckreiniger erleichtert die Arbeit, da er den Schmutz mit viel Wasser und starkem Druck beseitigt. Diese hocheffizienten Reinigungsgeräte sind für Verschmutzungen im Freien nahezu universell einsetzbar. Da der Hochdruckreiniger den Wasserdruck auf ungefähr das Zwanzigfache verstärken kann und ohne Chemie auskommt, sind sie umweltfreundlicher als viele andere Reinigungsmethoden. Hier erfahren Sie, worauf man beim Kaufen eines Hochdruckreinigers achten sollte und wofür man sie am sinnvollsten einsetzt.
Wie funktioniert ein Hochdruckreiniger?
Hochdruckreiniger arbeiten mit Leitungswasser, Wasser aus dem zugehörigen Wassertank oder Wasser aus einer Regentonne. Die Geräte setzen das Wasser unter Druck und stoßen es über einen druckfesten Schlauch und eine Düse aus. Eine Reinigungslanze ermöglicht eine zielgenaue Reinigung und mitunter auch eine Regulierung des Wasserstrahls sowie des Drucks. Der Arbeitsdruck lässt sich auch regulieren, indem der Abstand zwischen Lanze und Untergrund verändert wird. Der Druck ist umso höher und die Reinigung umso gründlicher, je dichter sich die Lanze über dem Untergrund befindet.
Wofür kann man Hochdruckreiniger verwenden?
Die Anwendungsmöglichkeiten eines Hochdruckreinigers unterscheiden sich je nach Gerät. Die meisten Hochdruckreiniger eignen sich für:
- Fassaden
- Gehwege
- Terrassen
- Treppen
- Swimmingpools
- Gartenmöbel
- Fahrräder
- Boote
Hochdruckreiniger eignen sich für verschiedene Materialien, wie:
- Steinzeug
- Fliesen
- Mauerwerk
- Putz
- Beton
- Metall
- Kunststoff
Wer einen Hochdruckreiniger für eine spezielle Anwendung kaufen möchte, sollte auf die Angaben des Herstellers achten, für welche Objekte und Materialien sich das Gerät tatsächlich eignet. Nicht alle Hochdruckreiniger sind für Autos oder für Holz geeignet. Das gilt auch für die Art der Verschmutzungen. Oberflächenschmutz, Fettablagerungen oder Vogelkot lassen sich mit den meisten Geräten gut entfernen. Schwieriger wird es bei Moos, Algen, Rost oder Farbresten.
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Unterschiede zwischen Hochdruckreinigern nach Wassertemperatur
Hochdruckreiniger unterscheiden sich in ihrem Druck, dem Antrieb, der Düse und auch darin, ob sie mit kaltem oder heißem Wasser arbeiten können. Daher werden Kaltwasser- und Heißwasser-Hochdruckreiniger unterschieden:
- Kaltwasser-Hochdruckreiniger: Diese Geräte arbeiten mit normalem Leitungswasser und bringen es unter hohem Druck aus. Sie arbeiten mit hohem Wasserdruck und können hartnäckige Verschmutzungen problemlos entfernen.
- Heißwasser-Hochdruckreiniger: Diese Geräte arbeiten mit warmem oder heißem Wasser, doch unterscheidet sich die Wassertemperatur je nach Hersteller. Das Wasser wird durch ein Heizelement im Gerät erhitzt. Bei einigen Geräten liegt die Höchsttemperatur bei 50 Grad Celsius, bei anderen bei 80 Grad Celsius. Die Reinigungsleistung ist zumeist höher als bei Kaltwasser-Hochdruckreinigern, was sich bei hartnäckigem Schmutz bemerkbar macht.
Welchen Antrieb sollte ein Hochdruckreiniger haben?
Unterschiede gibt es bei den Hochdruckreinigern auch in der Antriebsart. Hochdruckreiniger mit Benzinantrieb werden hauptsächlich im gewerblichen Bereich angewendet. Für private Anwendungen eignen sich Hochdruckreiniger mit Kabel und mit Akku. Einige Geräte verfügen auch sowohl über ein Kabel als auch über einen Akku.
- Hochdruckreiniger mit Benzinantrieb: Geräte mit Benzinantrieb sind flexibel und verfügen über eine große Reichweite. Sie sind weniger umweltfreundlich, da sie über einen Verbrennungsmotor verfügen und zusätzlich zum Benzin auch Öl benötigen. Zumeist arbeiten die Geräte mit einem hohen Druck ab 200 bar.
- Hochdruckreiniger mit Kabel: Diese Geräte sind an eine Stromquelle gebunden und sind aufgrund des Kabels in ihrer Reichweite eingeschränkt. Sie arbeiten meistens mit einem Druck von 100 bis 150 bar. Liegt die Leistung bei mehr als 3.500 Watt, ist ein Starkstromanschluss erforderlich.
- Hochdruckreiniger mit Akku: Der Akku ermöglicht Flexibilität und erfordert keinen Stromanschluss. Diese Geräte verfügen meistens über kompakte Abmessungen und arbeiten mit einem geringeren Druck.
Welche Düse braucht man für welche Arbeit?
Je nach Hersteller und Gerät verfügen Hochdruckreiniger über unterschiedliche Düsen. Bei einigen Geräten werden auch mehrere Düsen und Flächenreiniger als Zubehör mitgeliefert. Die Wahl der Düse hängt vom Einsatzbereich ab. Einige Geräte verfügen nur über eine einzige Düse, die verschiedene Einstellungen des Reinigungsstrahls ermöglicht. Das sind die gebräuchlichsten Arten von Düsen:
- Flachstrahldüsen: Eine Flachstrahldüse eignet sich für größere Flächen mit nur einem Strahl und lässt sich leicht installieren. Für die Feinreinigung und bei geringen Platzverhältnissen sind Flachstrahldüsen nicht geeignet.
- Kegeldüsen: Für die Reinigung kleinerer Flächen und schwer zugängliche Bereiche eignen sich Kegeldüsen, die einen hohen Druck ermöglichen. Wird die Kegeldüse zu lange an einer Stelle belassen, kann es zu Schäden an der Oberfläche kommen.
- Rotationsdüsen: Diese Düsen erzeugen einen wirbelnden Strahl und eignen sich für größere Flächen. Sie entfernen auch starke Verschmutzungen und eignen sich für hartes Material. Empfindliche Oberflächen können durch Rotationsdüsen beschädigt werden.
- Hochdruckstrahldüsen: Diese Düsen eignen sich für den privaten und den gewerblichen Bereich, erzeugen einen starken Strahl und entfernen hartnäckige Verschmutzungen. An empfindlichen Oberflächen können sie Beschädigungen hervorrufen.
- Schaumdüsen: Schaumdüsen arbeiten mit chemischen Reinigungsmitteln und werden bei Hochdruckreinigern angewendet, die über einen Tank für Reinigungsmittel verfügen. Um eine dichte Schaumschicht zu erzeugen, mischt die Düse das Reinigungsmittel mit Luft. Bis sich Schaum bildet, dauert es einige Zeit. Solche Düsen eignen sich für Anwendungen mit längerer Einwirkzeit.
Hochdruckreiniger kaufen – worauf sollte man achten?
Wer einen Hochdruckreiniger kaufen möchte, sollte auf einige Kriterien achten. Es kommt nicht immer nur auf einen möglichst hohen maximalen Druck an. Wichtig sind auch die Einsatzbereiche und die Oberflächen, die gereinigt werden sollen. An dieser Stelle haben wir Kaufkriterien zusammengefasst.
- Leistung: Die Leistung entscheidet über die Effektivität der Reinigung. Der Wasserdruck ist umso höher, je höher die Leistung ist. Die Leistung sollte immer im Verhältnis zur Wasserfördermenge und zum Wasserdruck betrachtet werden. Empfehlenswert ist eine Leistung ab 1.500 Watt.
- Druck: Der Druck beginnt bei Hochdruckreinigern für den privaten Bereich bereits bei 20 bar und kann sich bis 200 bar erstrecken. Als Faustregel gilt, dass der Druck mindestens bei 100 bar liegen sollte. Da ein hoher Druck für empfindliche Oberflächen nicht geeignet ist, sollte der Druck regulierbar sein. Geräte mit einem Druck unter 50 bar sind für empfindliche Oberflächen und leichtere Verschmutzungen geeignet.
- Wasserfördermenge: Die Wasserfördermenge liegt bei den Hochdruckreinigern im Schnitt bei 350 Litern pro Stunde. Im Vergleich dazu liegt die Förderleistung eines Gartenschlauchs bei durchschnittlich 3.500 Litern pro Stunde. Eine hohe Fördermenge erlaubt große Düsen und kann die Reinigungszeit verkürzen.
- Schlauchlänge: Ein langer Schlauch ermöglicht einen großen Aktionsradius. Viele Hochdruckreiniger verfügen über einen Schlauch von 5 Metern Länge. Um den Aktionsradius zu vergrößern, verfügen einige Geräte über eine verlängerbare Reinigungslanze.
- Gewicht: Viele Hochdruckreiniger wiegen um die vier Kilogramm. Es gibt aber auch Schwergewichte um die 20 Kilogramm, die über Transporträder verfügen sollten.
- Sicherheit: Hochdruckreiniger sollten zur Sicherheit über eine hohe IP-Schutzart verfügen. Mit einer Schutzart von IP X3 ist Strahlwasserschutz für das Gehäuse gewährleistet.
- Düsen und Zubehör: Hochwertige Geräte verfügen über eine variabel verstellbare Düse oder werden mit einer Kegeldüse und einer Flachdüse geliefert. Sinnvoll sind auch Flächenreiniger und verschiedene Bürsten als Zubehör.
Die besten Hochdruckreiniger im Vergleich
Hersteller wie Kärcher sind bekannt für hochwertige Produkte und Reinigungsgeräte. Doch auch andere Marken wie Bosch oder Gardena bieten sehr gute Modelle. Die beliebtesten Hochdruckreiniger für Einsteiger und Anspruchsvolle gibt es hier im Vergleich.
2. Unterstützung mit App: Kärcher-Hochdruckreiniger K2 Power Control Home
Die Marke Kärcher ist für viele der Inbegriff von Hochdruckreinigern. Dieses Gerät der Marke Kärcher wird durch eine App unterstützt, die unter anderem über den geeigneten Druck für die jeweilige Reinigungsaufgabe informiert. Der geeignete Druck ist durch Drehen am Stahlrohr einstellbar. Für die gründliche, spritzfreie und schnelle Reinigung großer Flächen ist ein Flächenreiniger vorhanden. Zu den Vorzügen gehört auch das hohe Tankvolumen von 360 Litern.
Maximaldruck | 110 bar |
Tankvolumen | 360 Liter |
Aktionsradius | Keine Angabe |
Schlauchlänge | 5 Meter |
Länge des Anschlusskabels | Keine Angabe |
Gewicht | 4,0 kg |
Besonderheiten | Unterstützung durch App, Druckeinstellung durch Drehen am Stahlrohr, verstellbarer Düsenabstand beim Flächenreiniger, Reinigungsmitteltank, Schmutzfräser |
Vorteile:
- Unterstützung durch App
- Reinigungsdruck leicht einstellbar
- umfangreiches Zubehör im Lieferumfang enthalten
- Tank für Reinigungsmittel zum Entfernen hartnäckiger Verschmutzungen
- mit verstellbarem Düsenabstand auch für empfindliche Oberflächen geeignet
Nachteile:
- nach Angaben des Herstellers weniger für Pflastersteine und Haus geeignet
4. Umfangreiche Ausstattung: Hochdruckreiniger Scheppach HCE2400 mit 8-TLG
Wer nach einem Alleskönner unter den Hochdruckreinigern sucht, ist mit diesem Modell von Scheppach gut beraten. Der Hochdruckreiniger wird mit Flächenreiniger, Reinigungslanze mit Verlängerung, Düsenaufsatz, Adapter, Reinigungsmittelbehälter und Reinigungsbürste geliefert und eignet sich daher hervorragend für schwer zugängliche Bereiche und den Swimmingpool. Der Hochdruckreiniger schaltet sich automatisch ein und aus. Er verfügt über eine hohe Durchflussmenge von 408 Litern pro Stunde. Mit diesem Hochdruckreiniger lassen sich auch hartnäckige Verschmutzungen wie Algen, Rost, Moos, Kalk oder Farbe effizient entfernen.
Maximaldruck | 180 bar |
Tankvolumen | 480 Liter |
Aktionsradius | Keine Angabe |
Schlauchlänge | 5 Meter |
Länge des Anschlusskabels | Keine Angabe |
Gewicht | 9,8 kg |
Besonderheiten | Reinigungsbürste, Waschbürste mit Adapter, Reinigungslanze mit Verlängerung, Reinigungsmitteltank |
Vorteile:
- hohe Leistung von 2.400 Watt
- hohes Tankvolumen
- hohe Durchflussmenge
- umfangreiches Zubehör mitgeliefert, darunter Waschbürste, Adapter, Reinigungsmitteltank
- Druck einstellbar von 120 bis 180 bar
- automatische Ein- und Ausschaltung
- langlebige Aluminiumpumpe
Nachteile:
- hohes Gewicht von knapp 10 Kilogramm
5. Leicht montierbar mit Schnellanschlüssen: Bosch-Hochdruckreiniger UniversalAquatak 125
Der Hochdruckreiniger von Bosch ist schnell einsatzfähig, da er mit Schnellanschlüssen leicht montierbar ist. Dank der Saugfunktion kann das Gerät auch mit Wasser aus der Regentonne arbeiten und benötigt nicht unbedingt einen Wasseranschluss. Der Hochdruckreiniger verfügt über eine 3-in-1-Düse für geraden, fächerförmigen und rotierenden Strahl. Zusätzlich ist eine Hochdruckreinigungsdüse vorhanden. Das Zubehör lässt sich im Gerät platzsparend verstauen. Der Hochdruckreiniger kann mit Kabel, aber auch mit Akku betrieben werden.
Maximaldruck | 125 bar |
Tankvolumen | 360 Liter |
Aktionsradius | Keine Angabe |
Schlauchlänge | 5 Meter |
Länge des Anschlusskabels | 5 Meter |
Gewicht | 6,8 kg |
Besonderheiten | Hochdruckreinigungsdüse, 3-in-1-Reinigungsdüse, Saugschlauch, Kabel- und Akkubetrieb |
Vorteile:
- Schnellanschlüsse für leichte Montage
- 3-in-1-Düse für geraden, fächerförmigen und rotierenden Strahl
- Aufbewahrung des Zubehörs im Gerät
- Saugschlauch, sodass auch Wasser aus der Regentonne verwendbar ist
- Betrieb mit Kabel und mit Akku möglich
- ausklappbarer und ausziehbarer Griff für geringen Platzbedarf
Nachteile:
- kein Flächenreiniger vorhanden
Alle Hochdruckreiniger im Überblick
Produkt | Maximaldruck [bar] | Tankvolumen [Liter] | Aktionsradius [Meter] | Schlauchlänge [Meter] | Länge des Anschlusskabels [Meter] | Gewicht [kg] | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Kärcher-Hochdruckreiniger K2 Power Control Home | 110 | 360 | Keine Angabe | 5 | Keine Angabe | 4,0 | App-Unterstützung, Druckeinstellung, Reinigungsmitteltank |
Scheppach HCE2400 | 180 | 480 | Keine Angabe | 5 | Keine Angabe | 9,8 | Reinigungsbürste, Waschbürste, Reinigungsmitteltank |
Bosch-Hochdruckreiniger UniversalAquatak 125 | 125 | 360 | Keine Angabe | 5 | 5 | 6,8 | 3-in-1-Düse, Saugschlauch, Kabel- und Akkubetrieb |
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Fazit: Die besten Hochdruckreiniger im Check
Hochdruckreiniger sind in den verschiedensten Preisklassen verfügbar und unterscheiden sich stark in der Ausstattung und im Funktionsumfang. Das teuerste Modell ist nicht immer am umfangreichsten ausgestattet. Wer einen Hochdruckreiniger kaufen möchte, sollte zunächst überlegen, welche Funktionen er benötigt und welche Objekte gereinigt werden sollen. Praktisch sind Reinigungsgeräte, die verschiedene Einstellungen erlauben oder mit umfangreichem Zubehör geliefert werden. Für einen flexiblen und mobilen Einsatz sind Geräte geeignet, die über einen Akku verfügen und ohne Wasseranschluss auskommen.