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Praktisch und umweltfreundlich

3 Kamin-Alternativen ohne Holz im Vergleich

Gaskamin als umweltschonende und praktische Alternative zu Kamin mit Holz
Ein Gaskamin ist die umweltschonende, saubere und praktische Alternative zum herkömmlichen Kamin mit Holz Foto: Getty Images
Annelie Neumann
Annelie Neumann Autorin

5. November 2020, 17:16 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Elektrofeuer, Gas- oder Ethanolkamine bringen wohlig-romantisches Flammenspiel in die eigenen vier Wände. Da sie ohne Schornstein auskommen, lassen sich diese Kamine nahezu überall aufstellen. Das macht sie besonders für Mietwohnungen attraktiv. Drei Kamin-Alternativen mit Experteneinschätzung.

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Längst vorbei sind die Zeiten, in denen der Kamin nur notwendige Feuer- und Wärmequelle war. Inzwischen ist er vielmehr zum wahren Lifestyle-Möbelstück mutiert. Doch es muss nicht zwangsweise ein echter, holzbefeuerter Kamin sein, um in den Genuss eines heimeligen Kaminfeuers zu kommen. Elektrofeuer, Gas- oder Ethanolkamine sind als Kamin-Alternativen eine praktische, komfortable und umweltfreundliche Lösung.

Gaskamin als Kamin-Alternative

Zwischen den Holzscheiten zündeln die Flammen: Optisch kommt der Gaskamin einem holzbefeuerten Kamin sehr nahe. Der große und entscheidende Unterschied jedoch: Bei den Holzscheiten handelt es sich um hitzebeständige Imitate aus Keramik. Das Feuer besteht aus Gasflammen.

Große Pluspunkte eines Gaskamins: Diese Kamin-Alternative gibt es in diversen Designs, Farben und Formen. Zudem wird beim Betrieb nahezu kein Feinstaub produziert. In puncto Heizleistung steht der umweltfreundliche Gaskamin einem herkömmlichen Kamin jedoch in nichts nach. Anders als der klassische Kamin lässt sich ein Gaskamin überall dort aufstellen, wo man romantische Kaminabende verbringen möchte. Brennstoff muss jedoch nirgends gelagert werden.

Auch interessant: Kann man Öfen und Kamine einfach einbauen?

Wie funktioniert ein Gaskamin?

Das Anzünden erfolgt beim Gaskamin, ähnlich wie beim Gasherd, mittels Knopfdruck. „Ein Gaskamin ist simpel in der Handhabung. Viele Geräte haben mittlerweile eine Fernbedienung. Der Kamin kann so bequem von der Couch aus gesteuert werden. Für Fans von Smart-Home-Systemen gibt es die Möglichkeit, verschiedene Geräte zu verknüpfen und den Kamin vom PC, Tablet oder dem Smartphone zu steuern“, erklärt Martina Welz von kaminlicht.de, Ansprechpartner für Kamine ohne Schornstein, auf Nachfrage von myHOMEBOOK.

Auf Knopfdruck strömt das Gas aus mehreren hintereinander platzierten Gasleitungen in den Kamin. Mittels eines speziellen Frischluftsystems wird Sauerstoff zugeführt. Auf diese Weise entstehen Flammen, die farblich sehr an die eines Holzfeuers erinnern. Die Größe dieser lässt sich bequem per Kopfdruck variieren. Wird mehr Gas hinzugeführt, werden die Flammen größer. Bei weniger Gas zündeln kleinere Flammen im Gaskamin.

Was wird für einen Gaskamin benötigt?

Empfehlenswert ist es, Gaskamine entsprechend der DIN EN 613-Norm (Konvektions-Raumheizer) oder DIN EN 509-Verordnung (Dekorative Gasgeräte) auszuwählen.

Zudem wird für diese Kamin-Alternative im Indoor-Bereich ein konzentrisches Rohrsystem, das die Zu- und Abluft reguliert, benötigt. „Beim Kauf müssen jedoch keine besonderen baulichen Voraussetzungen in die Entscheidungsfindung einfließen, denn Luft-Abgassysteme lassen sich auch ohne speziellen Abzug nachträglich installieren. Im Zweifelsfalle einfach den Experten bei der Standortfrage um Rat fragen“, so Martina Welz.

Von Vorteil ist ein Erdgasanschluss. Falls dieser nicht vorhanden ist, können Gaskamine aber auch problemlos an externe Gasflaschen angeschlossen werden. In diesem Falle gilt es jedoch, die Vorschriften des Gesetzgebers zu beachten. In geschlossenen Räumen dürfen demnach nur Flaschen bis zu 11 kg aufbewahrt werden.

Was kostet ein Gaskamin?

Gaskamine gibt es ab ca. 2.000 Euro. Allerdings sind je nach Umfang der funktionalen Extras die Anschaffungskosten sehr produktabhängig. Preislich sind nach oben hin kaum Grenzen gesetzt.

Vor der Entscheidung für diese Kamin-Alternative empfiehlt es sich, unbedingt die regionalen Erdgaspreise zu checken. Für gelegentliches Heizen sind Gaskamine aber allemal geeignet.

Neben den Wartungs- und Betriebskosten müssen auch die Kosten für den Schornsteinfeger bedacht werden. „Die Schonsteinfegerkosten hängen von einer raumluftabhängigen oder raumluftunabhängigen Betriebsweise (einmal im Jahr oder alle zwei Jahre) sowie der Nennwärmeleistung ab. Ein weiterer Punkt wäre der Aufwand für die Überprüfung der Abgasanlage (leicht bis schwierig). Diese Kosten sind alle allerdings überschaubar“, erklärt Alexis Gula, Pressesprecher vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks auf Nachfrage von myHOMEBOOK.

Das meint die Expertin: „Ein Gaskamin ist umweltschonend, sauber und praktisch. Beim Verbrennungsprozess entstehen nachgewiesen geringe Emissionen. Gemütlichkeit, ohne die Umwelt zu belasten – das ist wirklich eine super Kamin-Alternative!“

Ethanolkamin als Kamin-Alternative

Von innovativ bis prunkvoll verziert: Die Design-Auswahl bei Ethanolkaminen ist groß. Experten beurteilen diese schornsteinfreie Kamin-Alternative jedoch kritisch. Durch mangelhafte Billig-Geräte und Anwendungsfehler verursachen Ethanolkamine immer wieder schwere Unfälle.

Wie funktioniert ein Ethanolkamin?

In Ethanolkaminen brennt ein richtiges Feuer. Erzeugt wird dieses jedoch ganz ohne Holz oder Kohle. Vielmehr verbrennt bei dieser Kamin-Alternative der Alkohol Bioethanol. Aus pflanzlichen Stoffen gewonnen, ist Bioethanol sowohl in flüssiger Form als auch als Gel für den Kamin erhältlich. Bioethanol besteht übrigens zu 97 Prozent aus Alkohol und löst sich beim Verbrennen nahezu ohne Rückstände auf.

Beim Anzünden eines Ethanolkamins gilt es einiges zu beachten. Zum einen sollte der Tank auf keinen Fall mehr heiß sein. Zum anderen empfiehlt es sich, diesen immer vollständig zu füllen. Andernfalls droht eine gefährliche Verpuffung.

Hinweis: Klingt trivial, sollte bei einem Ethanolkamin jedoch ausnahmslos beherzigt werden: Unbedingt die Gebrauchsanweisung lesen!

Hierzu passend: Was Sie bei einem Ethanolkamin beachten sollten

Was wird für einen Ethanolkamin benötigt?

Ethanolkamine sind wie auch Elektrofeuer genehmigungsfrei. Allerdings empfiehlt die Expertin ein EU-Norm entsprechend geprüftes Gerät zu wählen:

„Sicherheit geht vor und sollte in dem Fall wichtiger als der Preis sein. Ein Ethanolkamin sollte die DIN-Norm 4734–1 erfüllen. Diese Norm stellt sicher, dass der Hersteller bei der Produktion zahlreiche Sicherheitsvorschriften bezüglich der Bauweise, der Produktion, der Betriebssicherheit und der Kennzeichnung mit wertvollen Bedienungs- und Warnhinweisen eingehalten hat. Viele neuere Modelle verfügen sogar bereits über einen Prüfbericht nach der erst im 2016 eingeführten DIN-EN 16647. Diese garantiert ein höheres Sicherheitsniveau“, so Martina Welz.

Was kostet ein Ethanolkamin?

Ethanolkamine als Tischkamine gibt es bereits ab 250 Euro. Ansprechende Wandkamine starten ab ca. 600 Euro. Wer sich für einen Standkamin interessiert, kann mit 1.100 Euro aufwärts rechnen. Für ein Feuer im Ethanolkamin wird lediglich Bioethanol benötigt. Hochwertiges Bioethanol kostet ca. 3,30 Euro pro Liter.

Eine Beispielrechnung der Kamin-Expertin: „Wenn wir von einem Verbrauch von 0,5 l pro Stunde ausgehen und der Abend beim Gläschen Wein mit Freunden circa vier Stunden andauert, dann kostet ein gemütlicher Abend vor dem Ethanolkamin zwei Flaschen Bioethanol zu etwa 6,60 Euro. Im Vergleich zu Elektro- und Gaskaminen ist diese Kamin-Alternative also etwas kostenintensiver.“

Das meint die Expertin: „Kein Ruß, keine Asche und kein Holzschleppen: Anders als beispielsweise beim Elektrokamin gibt es hier eine schöne echte Flamme, die Kamin-Feeling zaubert. Allerdings spendet ein Ethanolkamin keine nennenswerte Wärme.“

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Elektrofeuer als Kamin-Alternative

Kein echtes Feuer, dafür aber romantische Kaminfeuer-Atmosphäre aus der Steckdose gibt es beim Elektrofeuer. Diese Kamin-Alternative besticht mit einer raffinierten, aber äußerst leicht zu bedienenden und vergleichsweise ungefährlichen Technik.

Wie funktioniert ein Elektrofeuer?

Wer sich für ein Elektrofeuer interessiert, kann zwischen drei Technologien wählen:

  1. Die einfachste Technik, die jedoch sehr dekorativ ist, ist die LED-Walzentechnik. Diese wird gern bei Wandkaminen eingesetzt.
  2. Die beliebteste, weil äußerst realistisch wirkende Technik, ist die 3D-Wasserdampftechnik. Bei dieser wird Wasser in Nebel umgewandelt. Auf den ersten Blick und mit ein wenig Abstand betrachtet, scheint es wirklich so, als handle es sich um ein dampfendes Feuer. Doch was hier dampft, ist alles andere als Feuer. Es ist Wasserdampf. Dieser steigt aus einem Ultraschallvernebler empor. Unterhalb angebrachte orangefarbene Hallogenlampen sorgen für das optische Feuererlebnis. Imposanter wird dieses noch durch an der Rückwand integrierte Spiegel.
  3. Bei der Opti Virtual Technik wird mithilfe von Spiegelung und Reflexion ein zweidimensionales Flammenbild in ein dreidimensionales Bild umgewandelt. Bei dieser Technik kann sogar Funkenflug nachgestellt werden.

Mit der Fernbedienung lässt sich das Elektrofeuer bequem und kinderleicht „anzünden“. Und bei Kamin-Alternativen mit Heizfunktion fühlt sich das Ganze gleich noch ein wenig mehr nach echtem Kaminfeuer-Feeling an. Doch nicht jeder Elektrokamin hat einen eingebauten Heizlüfter. In manchen Fällen muss man daher gänzlich auf Wärme verzichten.

Was wird für ein Elektrofeuer benötigt?

Für ein Elektrofeuer benötigen Sie keine weiteren Zusätze.

Was kostet ein Elektrofeuer?

  • Elektrofeuer gibt es schon ab ca. 199 Euro. Je nach Technik, Hersteller und Modell können sich die Anschaffungskosten auf bis zu 3.500 Euro belaufen.
  • Je nach Stromanbieter fallen, allein nur für den Flammeneffekt, laufende Kosten von 1 bis 9 Cent pro Stunde an.
  • Die Kosten der Modelle mit LED-Walzentechnik belaufen sich auf unter 1 Cent pro Stunde.
  • Dagegen kosten Modelle mit Wasserdampftechnik circa 5 bis 9 Cent pro Stunde, weil durch die Wasserdampferzeugung mehr Strom benötigt wird.
  • Wenn man zusätzlich zum Flammeneffekt die Heizleistung nutzt, erhöht sich der Verbrauch in Abhängigkeit von der eingeschalteten Höhe der Leistung. Ein Beispiel: Eine Heizleistung von 1.000 W (1 kW) kostet etwa 25 Cent pro Stunde. Bei einer Heizleistung von 1.500 W (1,5 kW) wären es circa 38 Cent und bei dem Betrieb mit 2.000 W (2 kW) circa 50 Cent pro Stunde.

Das meint die Expertin: „Die Vorteile eines Elektrofeuers sind ganz klar: ungefährlich, kein Feuerholzschleppen, kein Ruß und keine Asche. Ebenso ist beim Elektrofeuer kein aufwendiges Löschen nötig. Allerdings werden echte Kaminliebhaber bei einem Elektrofeuer das Knistern des Holzes und den Duft eines brennenden Kamins vermissen. Auch die extreme Wärme, die von einem echten Holzfeuer ausgeht, fehlt bei dieser Kamin-Alternative.“

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