1. Mai 2020, 14:37 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ein beißender Geruch steigt in die Nase, nachdem man ein neues Gerät oder Möbelstück ausgepackt hat? Das ist leider recht häufig der Fall. Die Ausdünstungen sind nicht nur störend, sondern können auch gesundheitsschädlich sein.
Bei manchen Möbeln und elektronischen Gerätschaften für den Haushalt bemerkt man recht schnell einen unangenehmen Geruch, welcher der Neuware anhaftet. Darin können jede Menge Schadstoffe enthalten sein, wie der Tüv Rheinland informiert. Besonders tückisch sind jedoch die Schadstoffe in Möbeln, die nicht riechen.
Warum sind Emissionen bei Möbeln und Geräten schädlich?
Die meiste Zeit verbringen wir in geschlossenen Räumen. Aber gerade dort ist die Luft oft von Schadstoffen belastet, die von Möbeln oder Elektrogeräten ausgestoßen werden. Ob Formaldehyd in Holzwerkstoffen oder Weichmacher im Kunststoff – viele Bestandteile können die Raumluft verunreinigen und für Gesundheitsprobleme sorgen. Auch bei einem Bodenbelag wie Parkett, Laminat oder Vinyl können schädliche Emissionen auftreten.
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Was sind die gesundheitlichen Auswirkungen?
Schadstoffe in Möbeln können unter Umständen zu tränenden Augen, Reizhusten und Kopfschmerzen führen, aber auch allergische Reaktionen auslösen. Vor allem Allergiker sind dafür besonders anfällig.
Möbel und Geräte vor dem ersten Gebrauch gut auslüften
Speziell in Räumen mit großflächigen Möbeln können sich auch geringste Schadstoffmengen stark anreichern, was vor allem in massiv gedämmten Häusern und Wohnungen zum Tragen kommt. Um mögliche Schadstoffbelastungen zu minimieren, sollten Verbraucher die eigenen vier Wände gut belüften – vor allem direkt nach dem Kauf neuer Möbel.
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Schadstoffe bei Möbeln und Geräten – beim Kauf auf Umweltsiegel achten
Gesetzlich vorgeschriebene Grenzwerte in Bezug auf die Freisetzung flüchtiger organischer Verbindungen, beispielsweise Formaldehyd, gibt es kaum. Experten raten deshalb dazu, direkt beim Händler das Thema Schadstoffemissionen anzusprechen und mithilfe von Umweltzeichen von TÜV Rheinland mit den Schlagwörtern „emissionsgeprüft“ oder „schadstoffgeprüft“ emissionsarme Produkte auszuwählen. Die Prüfkriterien sind streng, um minimale Schadstoffwerte zu gewährleisten. Nach der Zertifizierung finden regelmäßige Kontrollen der ausgelobten Produkte statt.
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Boxspringbetten sind besonders häufig belastet
Als starke Belastung für die Raumluft können sich auch neue Möbel erweisen – etwa die beliebten Boxspringbetten. Bestehen diese zum Teil aus Leder oder Polyurethan-Schaumstoffen, kann dies nach dem Kauf zu unangenehmen Überraschungen führen. So sind im Kunstleder und Leder toxikologisch relevante Stoffe enthalten, die sich nicht immer durch starken Geruch bemerkbar machen. Im Laufe der Zeit können die Schadstoffe jedoch körperliche Reaktionen wie beispielsweise Kopfschmerzen hervorrufen. Aus diesem Grund sollte man neue Betten mit diesen Materialien nach dem Kauf in gut belüfteten Räumen oder am offenen Fenster ausdünsten lassen.
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Indirekte Hinweise in der Bedienungsanleitung von Elektrogeräten
Auch Elektrogeräte sollten bei der ersten Inbetriebnahme unbedingt in einem gut belüfteten Raum stehen. Vor allem, wenn diese im Betrieb warm werden, wie beispielsweise Toaster, Bügeleisen oder ein Raclettegrill. Nutzer sollten bei diesen Geräten unbedingt die Bedienungsanleitung lesen. Oft enthält sie einen versteckten Hinweis, dass die Geräte nur bei geöffnetem Fenster betrieben werden sollen.
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Besondere Sorgfalt im Kinderzimmer
Babys und Kleinkinder reagieren besonders empfindlich auf Schadstoffe, doch sind es gerade ihre Zimmer, die häufig mit neuen Möbeln ausgestattet werden. Deshalb sollten Eltern besonders darauf achten, die Kinderzimmer frühzeitig einzurichten und die Möbel ausdünsten zu lassen, um Emissionen von Schadstoffen einzudämmen.