
5. März 2025, 15:06 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Saugroboter kommen heutzutage dank ausgeklügelter Technologie bis in die letzten Schmutzecken eines Zimmers. Inzwischen übernehmen die flachen Haushaltshelferlein auch einfache Wischfunktionen. Nun hat Roborock mit dem Saros Z70 ein Modell vorgestellt, das sogar Zimmer aufräumt. Wie das funktioniert, hat sich myHOMEBOOK angeschaut.
Zunächst einmal sieht der Saros Z70 von Roborock aus wie jeder andere Saugroboter. Mit etwas weniger als acht Zentimetern Höhe passt er unter Betten, Schränke oder andere flache Möbel, die ein herkömmlicher Sauger selten erreicht. Mit eingebauter Laser-Navigation und KI-gestützten Kameras bewegt sich der saugende Roboter zielsicher und unermüdlich durch jedes Zimmer.
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Saugroboter mit ausfahrbarem Greifarm
Das Innovative des Saros Z70 befindet sich im Inneren des Saugroboters verborgen: ein automatisch ausfahrbarer Greifarm. Sobald der intelligente Sauger Socken, leichte Hausschuhe oder andere kleinere Hindernisse entdeckt, fährt der Greifer aus und räumt sie beiseite.
Um einen Gegenstand zu erkennen und anschließend den Greifarm auszufahren, nutzt der Saugroboter eine Kamera, eine LED-Leuchte und verschiedene Sensoren. Die Technik hilft dem Sauger seine Position, seine Umgebung und das Gewicht des vor ihm liegenden Gegenstandes zu berechnen. Bis zu 300 Gramm schwere Objekte kann der Greifer in die Höhe stemmen. Das können kleinere Kleidungsstücke, Pantoffeln, Spielzeug oder Papiermüll sein.
Werkseitig erkennt der ordnungsliebende Saugroboter über 100 verschiedene Störenfriede, die ihm auf seiner Reinigungsmission in die Quere kommen. Dank KI kann sich der Saros Z70 bis zu 50 weitere, individuelle Gegenstände einprägen.
Keine Sorge: Der Arm vergreift sich nicht am Hamster oder anderen kleinen Lebewesen. Wie Roborock erklärt, erkennt der Greifarm plötzliche Aktionen und reagiert darauf umgehend. Wenn die Katze beispielsweise mit dem kleinen Gummiball spielen möchte oder das Kleinkind zum Spielzeug greift, stoppt der Saros Z70 seine Aktion per Not-Stopp.
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Feste Ablageorte per App definieren
Im Auslieferungszustand nutzt der Saugroboter seinen Greifarm, um störende Objekte aufzuheben und an eine andere, bereits gesäuberte Stelle zu platzieren. Per Smartphone-App lässt sich vorher einstellen, welche Objekte der Greifer wegräumen soll. Gleichzeitig lassen sich feste Ablageorte vorab definieren. Dann bringt der intelligente Sauger auf Wunsch herumliegendes Spielzeug ins Kinderzimmer, Socken zum Wäschekorb ins Schlafzimmer oder Papier zum Müll-Sammler in die Küche.
Automatische Hebefunktion
Eine weitere nützliche Funktion hilft dem Sauger bei Türschwellen. Trifft der Roboter bei seiner Fahrt durch die Wohnung auf eine solche, fährt der gesamte Sauger automatisch nach oben. So lassen sich Hindernisse von bis zu vier Zentimetern Höhe überwinden. Das Anheben wird über kleine Motoren an den drei Laufrädern gesteuert. Je nach Hindernis entscheidet der Saugroboter, ob das Ausfahren eines einzelnen Rades ausreicht oder er sich besser über alle drei Räder in die Höhe streckt.
Da der Saros Z70 auch über zwei rotierende Wischmopps verfügt, verhindert die automatische Hebefunktion ein versehentliches Wässern des wertvollen Teppichs. Das natürliche Einsatzgebiet der beiden Feuchtwischer sind teppichfreie Böden in Küche oder Bad. Hier nimmt sich der Sauger, der auch wischen kann, eingetrocknete Flecken zur Brust.
Steuerung per Sprachbefehl möglich
Wie schon bei früheren Saugroboter-Modellen von Roborock lassen sich Putzaufträge neben der App über den eingebauten Sprachassistenten „Hello Rocky“ erteilen. Laut Roborock hört der aufräumende Saros Z70 auch auf andere smarte Sprachsysteme, beispielsweise von Amazon, Apple oder Google. Der Hersteller arbeitet daran, die Smart-Funktionen auf andere Systeme auszuweiten. Dann kann der Saugroboter mit anderen smarten Geräten kommunizieren.

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Nützlicher Haushaltshelfer oder Luxus-Spielzeug?
Roborock hat den weltweit ersten Saugroboter mit Greiffunktion Ende Februar in München vorgestellt. Zuvor wurde er bereits auf der Consumer Electronics Show (CES), der weltweit größten Technologie-Messe in Las Vegas gezeigt (TECHBOOK berichtete). Wann der erste Saugroboter, der Socken wegräumt, in die Läden kommt, steht noch nicht fest. In der Pressemeldung heißt es, der offizielle Verkaufsstart für den Saros Z70 soll „innerhalb der ersten Jahreshälfte 2025“ erfolgen.
Beim Verkaufspreis schweigt Roborock noch. Wohin die Preisreise geht, lässt sich allerdings an der technisch ähnlichen Modellreihe Saros 10 erahnen. Diesen Roborock-Saugroboter ohne Greifer gibt es seit März zu kaufen. In der Basisversion müssen Kunden dafür 1400 Euro auf die Ladentheke legen. Deswegen dürfte der Preis für den Saros Z70 aufgrund des Greifarms noch etwas höher liegen.
Für die meisten Kunden dürfte ein solcher Haushaltshelfer damit viel zu teuer sein. Die Idee mit dem Greifer klingt witzig – doch wer möchte für ein Gerät, das nur die Wohnung vom Schmutz befreien soll, so viel Geld ausgeben? Auf der Webseite verweist Roborock auf weitere Einsatzgebiete. So lassen sich die eingebauten Kameras zur Überwachung der eigenen vier Wände verwenden oder während der Reinigungstour Schnappschüsse vom Haustier machen. Das klingt dann schon eher nach einem Luxus-Spielzeug für Leute, die sowieso nicht mehr wissen, wohin mit ihrem Geld.

Die Digitalisierung hat den Haushalt längst erreicht
„Haben Saugroboter früher nur Schmutz entfernt, ersetzen sie heute den Wischmopp und können, wie der Saros Z70, sogar beim Aufräumen helfen. Ob das den eigenen Haushaltsalltag erleichtert, muss jeder für sich selbst entscheiden. Bei der Wohnungsreinigung vertraue ich noch auf Handarbeit. Auch auf die Gefahr hin, Wollmäusen eine Chance zu geben.“