Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Do-it-yourself-Portal für Haus und Garten
Funktion, Risiken, Versicherung

Was man bei einer Schlüsselbox für das Zuhause beachten sollte

Schlüsselbox
Eine Schlüsselbox verhindert, dass man sich aussperrt. Allerdings gibt es auch Risiken für die Sicherheit. Foto: Getty Images / Sheila Alonso

2. Februar 2025, 6:36 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Wer sich schon einmal aus der eigenen Wohnung ausgesperrt hat, denkt mit Sicherheit über die Anschaffung einer Schlüsselbox im Außenbereich nach. So ist im Zweifel immer ein Schlüssel in der Nähe. Aber wie steht es um den Versicherungsschutz? Und was ist bei der Auswahl der Boxen zu beachten?

Artikel teilen

Ein außerhalb der Wohnräume deponierter Schlüssel ist praktisch, wenn die Bewohner ihren Schlüssel in der Wohnung vergessen haben. So können etwa die Kinder jederzeit in die Wohnung zurückkehren. Oder auch Pflegepersonal kann im Notfall die Wohnung oder das Haus betreten. Wer längere Zeit im Urlaub ist, erleichtert seinen Nachbarn den Zugang zur Wohnung, etwa für die Pflege der Blumen oder in anderen besonderen Fällen. In diesen Fällen könnte sich eine Schlüsselbox lohnen. Was man darüber wissen sollte, erfahren Sie in diesem Artikel.

So funktionieren Schlüsselboxen

Die meisten Schlüsselboxen greifen das gleiche Konzept auf. Mittels eines Bügels (seltener über Dübel) wird an einer Hauswand oder einem Bauteil der Fassade ein kleiner Kasten angebracht. Dieser bietet Platz für einen oder mehrere Schlüssel und ist selbst mittels eines Zahlencodes zu öffnen.

Diese Schlüsselboxen sind von Schlüsselschränken (wie sie zum Beispiel in Unternehmen zum Einsatz kommen) und Notfallboxen zu unterscheiden. Eine Notfallbox muss nicht direkt geöffnet werden. Im Falle eines Falles genügt es, die Scheibe einzuschlagen, um so an den Schlüssel für einen Heizungsraum oder Wartungsraum eines Fahrstuhls zu gelangen.

Passend dazu: Darf ich den Schlüssel meiner Wohnung einfach nachmachen lassen?

Was man bei der Auswahl einer Schlüsselbox beachten sollte

Vor dem Kauf sollten einige Aspekte der Schlüsselbox geprüft werden.

Material und Mechanik

  • Da die Box im Außenbereich zum Einsatz kommen wird, muss das Material witterungsbeständig sein. Korrosionsbeständigkeit ist also ein Muss.
  • Das Gehäuse besteht am besten aus massivem Stahl mit einer Wandstärke von wenigstens zwei Millimetern. Das ist stabil genug, um zu verhindern, dass Diebe einfach die Öffnung oder das Gehäuse verdrehen.
  • Die Mechanik zur Anbringung muss mit der Box stabil verbunden sein, damit sich die Box nicht einfach entwenden lässt.
  • Beim Schließmechanismus gibt es Modelle mit Zahlenschloss, aber auch solche, die ein elektronisches Tastenfeld für einen Code besitzen. Je mehr Ziffern eingegeben werden müssen, desto besser.
  • Bei einer elektronischen Sicherung ist zu bedenken, dass sich die Batterie entleert. Es besteht somit ein kleiner Wartungsaufwand. Zudem sollte man prüfen, ob die Box eine Zertifizierung in Hinblick auf das Eindringen von Regen- oder Spritzwasser besitzt.

Sicherheitsstandards

Teurere und qualitativ hochwertige Schlüsselboxen von Markenherstellern besitzen meist eine VdS-Zertifizierung oder entsprechen der europäischen Norm EN 1143-1. Diese Prüfsiegel garantieren einen Grundschutz gegen Ausbruchsversuche.

Auch interessant: Hier sollte man den Ersatzschlüssel auf keinen Fall verstecken

Schlüsseltresor muss fachgerecht montiert sein

Die gerade vorgestellten Kriterien der Schlüsselboxen sind der Anschaffung eines guten Fahrradschlosses nicht unähnlich. Genau wie bei diesen Schlössern schützen die Boxen den Inhalt aber nur dann, wenn sie fachgerecht montiert und eingesetzt werden.

Wenn möglich, sollte man die Box direkt an einer massiven Wand befestigen, idealerweise direkt im Mauerwerk. Zur Montage sollte man dann unbedingt die mitgelieferten Befestigungsmaterialien verwenden.

Kommt dies nicht in Betracht und der Schlüsseltresor wird über einen Bügel mit einem Bauteil der Fassade verbunden, sollte der Bügel nicht einfach mit einer Zange durchtrennt werden können. Der beste Bügel hilft allerdings nichts, wenn der Gegenstand oder das Bauteil, das er umschließt, einfach entfernt werden kann.

Bei der Auswahl des Platzes für die Schlüsselbox sollte nicht nur an Diebe gedacht werden, die gezielt nach einer solchen Box suchen. Vandalismus kann auch hier ein Problem sein. Das bestätigt auch eine Sprecherin des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auf myHOMEBOOK-Anfrage: „Die Herstellungsweise und Anbringung dieser Behälter lassen vermuten, dass die Hemmschwelle einer Zerstörung tendenziell niedrig sein dürfte.“

Für die Feuerwehr gibt es etwa spezielle Schlüsseldepots, die in mehreren Kategorien verfügbar sind und definierte Sicherheitsstandards erfüllen. In der Regel sind diese besonderen Depots dann auch Teil einer Brandmeldezentrale und übersteigen im Preis das Budget privater Haushalte deutlich. „Die angebotenen Schlüsselgaragen für den Privatkundenbereich sind eher niedrigpreisig und mit den Sicherheitsanforderungen der speziellen Schlüsseldepots nicht vergleichbar“, wie auch der GDV ausführt.

Mehr zum Thema

Wie steht es um den Versicherungsschutz?

Aber was ist mit dem Versicherungsschutz im Falle eines Einbruchs, wenn die Täter einen Schlüssel aus der Schlüsselbox entwendet haben? Ob die Hausratversicherung in diesem Fall den Schaden übernimmt, lässt sich nicht einfach beantworten.

Hilfreich ist es hier, sich den Tatbestand des Einbruchs vor Augen zu führen. Ein Einbruch liegt dann vor, wenn die Täter ein Hindernis überwinden müssen: ein Schloss aufbrechen oder eine Scheibe einschlagen. Bei einem solchen Einbruch übernimmt die Hausratversicherung dann den Schaden, also die Wiederbeschaffung der gestohlenen Dinge und eventuelle Schäden, die aus dem Einbruch entstanden sind (Austausch eines Fensters, Beschädigungen an der Tür etc.).

Nutzen die Täter jedoch einen passenden Schlüssel, wird die Sache aus Sicht der Versicherungsunternehmen kompliziert. Ob die Versicherung auch dann zahlen wird, „lässt sich nicht pauschal beantworten, sondern muss im Einzelfall bewertet werden“, wie uns der GDV erklärt.

Die meisten Policen einer Hausratversicherung schließen den Ersatz eines Schadens aus, der durch das Entwenden oder den Verlust eines Schlüssels entstanden ist. Die Empfehlung der Versicherungsexperten des GDV lautet: „Wir empfehlen, sich beim Hausratversicherer zu erkundigen, unter welchen Voraussetzungen Schäden im Zusammenhang mit der Schlüsselbox versichert werden können.“

Wer also plant, einen solchen Tresor in Betrieb zu nehmen, sollte unbedingt die Bedingungen seiner Versicherung prüfen und am besten vorher bei der Gesellschaft nachfragen.

Um die Sache etwas komplizierter zu machen: Ist ein Bewohner im Haus und nutzt ein unbefugter Dritter einen Schlüssel, handelt es sich nicht um einen Einbruch. Hier schleicht sich der Dieb ein. Und das kann in der Police als Schaden definiert sein, der auch übernommen wird.

Meine Empfehlung

„So praktisch eine Schlüsselbox im Einzelfall auch sein mag, bevor sie angeschafft und montiert wird, sollte unbedingt der Versicherungsschutz geprüft werden. Dabei sollte vom schlimmsten Fall ausgegangen werden. Eine unbefugte Person hat den Tresor geöffnet und Haus oder Wohnung damit betreten. Bevor man auf diesem Schaden sitzenbleibt, ist es besser, auf die Anschaffung einer solchen Box zu verzichten.“

Günstige Flüge buchen - Skyscanner Anzeige
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.