9. November 2023, 15:16 Uhr | Lesezeit: 10 Minuten
Auf der Suche nach dem ultimativen Espresso-Erlebnis? Dann darf eine Siebträgermaschine in Ihrer Küche nicht fehlen. Beim Kauf kommt es auf gute Qualität, aber auch auf Temperaturstabilität und Druckkonstanz an. Die besten Tipps sowie die beliebtesten Modelle und Hersteller im Check.
Wenn Sie keine klassische Filterkaffeemaschine nutzen und keinen wuchtigen Vollautomaten in Ihre Küche integrieren wollen, könnte die Siebträgermaschine die perfekte Alternative sein. Sie ermöglicht leckere Kaffeekreationen und ist gleichzeitig auch optisch ein Hingucker. Ambitionierte Kaffeeliebhaber und Barista setzen mittlerweile gleichermaßen auf die Siebträgermaschine – wir zeigen, was sie ausmacht und welche Modelle sich lohnen.
Wie unterscheidet sich die Siebträgermaschine von anderen Kaffeemaschinen?
Die Siebträgermaschine ist vorrangig für die Herstellung von Espresso gedacht. Die meisten Maschinen kommen mit Mahlwerk, das die Espressobohnen vor der Zubereitung frisch mahlt. Das Espressopulver wird dann in den Siebträger gegeben und mittels Tamper (auch „Stempel“) verdichtet. Hier unterscheidet sich diese Maschine deutlich von anderen: Das Kaffeepulver wird nicht nur lose hinzugegeben, sondern sehr kompakt in die Maschine gegeben. Jetzt wird mit viel Druck Wasser durch das Pulver gedrückt – das sind die idealen Bedingungen, damit sich das Espresso-Aroma entfalten kann.
Hinweis: Mit einer Siebträgermaschine kann man durchaus auch „normalen“ Kaffee kochen. Dazu wird der Espresso schlicht mit heißem Wasser gestreckt.
Was ist beim Kauf einer Siebträgermaschine wichtig?
Siebträgermaschinen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen – vor allem unterscheiden sie sich aber in den Komponenten Heizsystem, Mahlwerk und Kreislauf. Das sind die wichtigsten Unterschiede beim Kauf:
- Heizsystem: Das Heizsystem ist vor allem für eine stabile Temperatur und eine schnelle Aufwärmzeit wichtig. Es gibt Thermoblock-, Einkreis- und Zweikreis-Systeme sowie Dualboiler. Das Thermoblock-System ist etwa perfekt für Einsteiger geeignet, da es sehr wartungsarm ist. Der Dual Boiler mit zwei separaten Heizeinheiten hingegen ist aufwendiger zu bedienen und zu reinigen – für Profis aber ein Muss. Wer häufig Getränke mit Milch zubereitet, greift eher zum Zweikreisersystem – der Einkreiser ist hingegen ein gutes Einsteigermodell.
- Druckaufbau: Eine Siebträgermaschine sollte über einen guten Druckaufbau verfügen. Hierfür ist eine gute Pumpe notwendig, damit der Druck gleichmäßig verteilt wird. Werte um die 9 Bar gelten als guter Mindestwert.
- Material: Beim Material wird häufig Edelstahl verwendet, da sich die Maschine damit leicht reinigen lässt und besonders langlebig ist.
- Mahlwerk: Das Ergebnis des Kaffees oder Espressos wird maßgeblich durch das Mahlwerk der Siebträgermaschine beeinflusst. Flachmahlwerke sind schneller als Kegelmahlwerke, aber das Kaffeearoma kann durch die höhere Hitze beeinflusst werden. Kegelmahlwerke sind langsamer, aber sorgen gleichzeitig für sehr feine Aromen.
Achten Sie beim Kauf einer Siebträgermaschine immer darauf, dass sie sich leicht handhaben lässt, einfach zu reinigen ist und dass das Preis-Leistungs-Verhältnis für Sie passt. Gleichzeitig bieten einige Hersteller noch umfassendes Zubehör an, was als Pluspunkt angesehen werden kann.
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Die 7 besten Siebträgermaschinen im Vergleich
Hersteller und Modelle gibt es viele – ein paar Namen liest man aber besonders häufig. Welche Siebträgermaschinen in allen Preiskategorien besonders beliebt sind und für wen sie sich eignen, zeigen wir hier.
1. Klein und günstig für Einsteiger: De’Longhi Dedica Style EC 685.M
Siebträgermaschinen sind teuer – das ist zumindest die allgemeine Überzeugung. Aber das stimmt nicht: Es gibt immer wieder gut Einsteigermodelle zu moderaten Preisen – etwa das Modell von De’Longhi. Die Maschine ist allerdings etwas kleiner als andere Geräte, reicht aber dennoch für zwei Tassen oder Gläser. Und die kompakte Bauart macht sie zum perfekten Modell für sehr kleine Küchen.
Besonders überzeugend ist bei der De’Longhi der hohe Druck von 15 bar, der integrierte Milchaufschäumer sowie die einfache Bedienung. Manko: Ein Mahlwerk ist bei dieser Siebträgermaschine nicht dabei. Gemahlener Kaffee oder eine zusätzliche Mahlmaschine sind daher nötig.
Druck | 15 Bar |
Heizsystem | Thermoblock |
Farbe | Silber |
Wassertank | 1 Liter |
Maße (Tiefe, Breite, Höhe) | 14,9 x 33 x 30,3 cm |
Besonderheiten | Milchaufschäumer, individuell programmierbar, sehr schmal |
Vorteile:
- sehr schmales Design (nur fünfzehn Zentimeter breit)
- in 40 Sekunden betriebsbereit
- Milchschaumdüse ist regulierbar
- Einsatzmöglichkeit für Kaffeepads
Nachteile:
- wenig Zubehör
- kein integriertes Mahlwerk
2. Profi-Maschine für Hobby-Baristas: Sage Appliances the Barista Express
Deutlich größer, deutlich teurer, dafür aber auch mit viel Zubehör ausgestattet, ist die Maschine von Sage. Sie richtet sowohl optisch, preislich als auch im Hinblick auf Funktionsvielfalt an Profis und Hobby-Baristas. Besonders praktisch ist das Kegelmahlwerk, bei dem die Menge frei dosiert werden kann. Aber auch der große 2-Liter-Wassertank und die vielen Feineinstellungen machen diese Maschine zum Profi.
Für über 500 Euro in der Anschaffung gibt es zahlreiches Zubehör – von der Milchkanne bis hin zum Reinigungsset. Die große Maschine macht in jeder Küche etwas her, braucht aber auch Platz. Und: Wer sie richtig bedienen will, muss sich ein wenig mit den Funktionen auseinandersetzen – Kaffee auf Knopfdruck gibt es hier nicht.
Druck | Vorbrühen mit niedrigem Druck und 9 Bar Extradruck |
Heizsystem | Thermoblock |
Farbe | Silber |
Wassertank | 2 Liter |
Maße (Tiefe, Breite, Höhe) | 31 x 32,5 x 40 cm |
Besonderheiten | Mahlwerk integriert, 4-Schlüssel-Formel, digitale Temperaturregulierung, mit Milchaufschäumer |
Vorteile:
- integriertes Kegelmahlwerk
- Schaum kann von Hand texturiert werden
- individuelle Einstellungen des Mahlgrads möglich
- sehr viel Zubehör
- Extradruck-Funktion
- automatisches Aufschäumen der Milch
Nachteile:
- mit 13,1 kg recht schwer
3. Retro-Highlight für die Küche: Klarstein Espressionata Gusto
Ein echter Hingucker ist die Siebträgermaschine von Klarstein, die in knalligem Pastellblau, aber auch in etwas gedeckteren Farben erhältlich ist. Im Retro-Stil gehalten, arbeitet sie mit 15 Bar Druck und ist gleichzeitig verhältnismäßig schmal und leicht. Durch den außergewöhnlichen Look und den verhältnismäßig niedrigen Preis ist diese Maschine ideal für Einsteiger, die keine Lust auf den normalen Kaffeemaschinenlook haben.
Druck | 15 Bar |
Heizsystem | Keine Angabe |
Farbe | Hellblau |
Wassertank | 1 Liter |
Maße (Tiefe, Breite, Höhe) | 34 x 19,5 x 30,5 cm |
Besonderheiten | Retro-Stil, bewegliche Düse |
Vorteile:
- sehr spezielles Retro-Design
- gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- sehr leicht mit nur ca. 3,6 kg
- hoher Druck
- Tropfgitter ist abnehmbar und spülmaschinenfest
Nachteile:
- relativ wenig Zubehör
4. Schmal und auch für Pads geeignet: WMF Lumero
Ein ebenfalls sehr schmales Exemplar wird auch von WMF angeboten: Die Siebträgermaschine verfügt zwar ebenfalls nicht über ein integriertes Mahlwerk, zaubert mit 15 Bar aber dennoch sehr aromatische Espressi. Geeignet ist die Maschine sowohl für ein bis zwei Tassen Kaffee aus selbst hinzugefügtem Pulver, aber sie kann auch Kaffee-Pads beladen werden. Die Tassenabstellfläche ist höhenverstellbar, was die Flexibilität bei der Zubereitung erhöht. Optisch fügt sie sich besonders in sehr minimalistische Küchen ein.
Druck | 15 Bar |
Heizsystem | Thermoblock |
Farbe | Silber |
Wassertank | 1,5 Liter |
Maße (Tiefe, Breite, Höhe) | 31 x 14 x 30,5 cm |
Besonderheiten | Abschaltautomatik, mit Milchaufschäumdüse, Kontrollleuchte, Wassertank abnehmbar und mit Wasserstandsanzeige, LED-Beleuchtung |
Vorteile:
- großer Wassertank trotz kompakter Gesamtmaße
- auch für Pads geeignet
- Tassenabstellfläche lässt sich in der Höhe verstellen
- Maschine schaltet sich nach einer halben Stunde automatisch ab
- beleuchtet
- Tropfschale ebenfalls mit Wasserstandsanzeige
- mit Anti-Kalk-Programm
Nachteile:
- relativ dünnes Außenmaterial
5. Testsieger von Stiftung Warentest: Krups Virtuso
Die Siebträgermaschine von Krups kommt ebenfalls mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Und sie hat sich gleichzeitig auch den Testsieg bei Stiftung-Warentest (12/21) geholt. Das kleine Modell verfügt über starke 15 bar, ist mit Tamper ausgestattet und kann so – wie die meisten anderen Maschinen – zusätzlich cremigen Milchschaum zubereiten. Verfügbar ist außerdem ein Aufsatz für Pads, sodass sich das Modell auch eignet, wenn es morgens mal schnell gehen muss.
Druck | 15 Bar |
Heizsystem | Thermoblock |
Farbe | Silber |
Wassertank | 1 Liter |
Maße (Tiefe, Breite, Höhe) | 28 x 14,4 x 28,5 cm |
Besonderheiten | Heißwasser-Funktion, Tassenwärmfunktion, Abschaltautomatik, Pad-Einsatz |
Vorteile:
- kann auch einzeln für Teewasser genutzt werden
- Tassenwärmfunktion
- schaltet sich bei Nichtgebrauch automatisch ab
- auch für Pads geeignet
- schmales Design
- sehr leicht mit 5,14 kg
Nachteile:
- nicht für größere Tassen geeignet
6. Ausgesprochen leistungsstark: Breville Prima Latte III
Die Leistungsstärkste im Vergleich ist die Breville-Siebträgermaschine, die mit satten 19 Bar aufwartet. Auch sie ermöglicht, Pads einzusetzen, wenn es mal schnell gehen muss. Ein Nachteil ist dagegen, dass der Wassertank sehr klein ist und das Gerät nicht aus Edelstahl, sondern aus Kunststoff gefertigt ist. Optisch wirkt sie daher für viele Menschen deutlich weniger ansprechend als die Maschinen aus gebürstetem Edelstahl. Für das ausgesprochen gute Preis-Leistungs-Verhältnis ist sie aber dennoch einen Blick wert.
Druck | 19 Bar |
Heizsystem | Keine Angabe |
Farbe | Grau |
Wassertank | 1,4 Liter |
Maße (Tiefe, Breite, Höhe) | Keine Angabe |
Besonderheiten | Fortschrittsbalken mit Licht, Reinigungsfunktion, verstellbare Tassenfläche, automatischer Milchaufschäumer |
Vorteile:
- Touchpanel ist vorprogrammiert
- beleuchtete Fortschrittsleiste
- sehr großer Milchbehälter
- Tassenablagefläche höhenverstellbar
- One-Touch-Reinigungsfunktion
Nachteile:
- kein Edelstahl-Gehäuse, sondern Kunststoff
- relativ schwer (6,39 kg)
7. Siebträger mit integriertem Manometer: SEVERIN Espresa Plus
Auch das Modell von Severin bietet alles, was das Barista-Herz begehrt. Die Maschine zaubert Kaffee- und Milchspezialitäten mit starken 15 bar, besitzt zudem drei Einsätze und ist so auch für Pads geeignet. Drei Temperatureinstellungen und eine Milchschaumdüse ermöglichen individuelle Zubereitung. Gleichzeitig hat das Severin-Modell ein sogenanntes Manometer, das den Druck für einen kontrollierten Brühprozess misst. Die Siebträgermaschine ist zwar etwas sperrig, muss sich optisch aber nicht hinter teureren Modellen verstecken.
Druck | 15 Bar |
Heizsystem | Thermoblock |
Farbe | Silber |
Wassertank | 1,1 Liter |
Maße (Tiefe, Breite, Höhe) | 46 x 17 x 31 cm |
Besonderheiten | Integrierter Manometer |
Vorteile:
- mit Barista-Starterset für Einsteiger
- Manometer sorgt für volle Kontrolle beim Brühen
- auch für Pads geeignet
- drei wählbare Temperatureinstellungen
Nachteile:
- sehr tief (braucht daher nach hinten viel Platz)
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Fazit: Siebträgermaschinen im Check
Jede der hier vorgestellten Siebträgermaschinen verzeichnet gewisse Besonderheiten. Wenn Sie eine graue Maschine suchen, dann ist das Modell Breville gut geeignet. Wollen Sie möglichst viel Zubehör für den Einstieg, empfehlen wir unser letztes Angebot von SEVERIN. Sehr hochwertig (allerdings auch preislich) ist die große Maschine von Sage, die jedoch auch für Profis mithalten kann. Ein besonderer Hingucker ist das Retro-Modell von Klarstein.
Im Hinblick auf Druck und Technik punkten alle Siebträgermaschinen gleichermaßen gut. Aber: Das Mahlwerk ist nur bei der Sage-Variante integriert. Die anderen, schmalen Modelle bieten keine Integration. Unterschiede gibt es zudem darin, dass die Tassenfläche nicht immer verstellbar ist, was bedeutet, dass sich einige Maschinen nicht für große Tassen eignen. Dennoch punkten alle Siebträgermaschinen im Vergleich mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis und hoher Qualität.