21. Oktober 2024, 16:57 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Waschmaschinen gibt es sowohl als Toplader, als auch als Frontlader. Stiftung Warentest hat sich einige Geräte genauer angeschaut und einige Unterschiede festgestellt.
Wer sich eine neue Waschmaschine kaufen möchte, steht vor einer wichtigen Entscheidung: Frontlader oder Toplader? Während Frontlader, wie der Name schon sagt, von vorn befüllt werden, erfolgt das Beladen bei Topladern von oben. Diese sind oft schmaler und bieten weniger Fassungsvermögen, was sie ideal für kleinere Badezimmer macht. Doch wie schneiden die beiden Typen bei Waschleistung, Bedienkomfort und Umweltfreundlichkeit ab? Stiftung Warentest hat Waschmaschinen in der Ausgabe 11/2024 anhand von neun Frontladern (von 535 bis 1300 Euro) und vier Topladern (350 bis 765 Euro) untersucht. Die Ergebnisse im Überblick.
Die meisten Waschmaschinen sind „gut“ bei Stiftung Warentest
Für den Test wurden insgesamt 218 Tonnen Wäsche gewaschen und dabei 610 Kilogramm Waschmittel verbraucht. Das Resultat: Bei den Frontladern erzielten acht von neun Modellen die Bewertung „gut“, nur ein Modell schnitt mit „ausreichend“ ab. Dieses Modell fiel vor allem im Dauertest negativ auf. Alle drei getesteten Exemplare hielten lediglich zwischen 330 und 700 der geforderten 1200 Waschgänge durch und zeigten Fehlercodes an, was eine Reparatur durch den Kundendienst erforderlich machte.
Auch bei den Topladern war nicht jedes Modell überzeugend. Zwei Geräte erhielten das Urteil „gut“, eines „befriedigend“ und eines nur „ausreichend“. Letzteres scheiterte ebenfalls im Dauertest: Zwei Maschinen pumpten nicht mehr korrekt ab, und ein Modell fiel bereits nach wenigen Waschgängen komplett aus.
Lautstärke ist eine Schwachstelle bei Topladern
Ein weiterer Kritikpunkt der Tester betraf die Ausstattung einiger Toplader: Zwei der getesteten Geräte verfügen nicht über einen Schwimmerschalter. Dieser Sicherheitsmechanismus verhindert das Überlaufen von Wasser, sollte sich dieses in der Bodenwanne der Waschmaschine sammeln. Fehlende Schwimmerschalter machen den Einsatz solcher Geräte nur in Räumen sinnvoll, in denen das Wasser ungehindert ablaufen kann, etwa in einer Waschküche.
Auch in puncto Geräuschpegel schnitten viele Toplader schlechter ab. Obwohl sie beim Schleudern mit nur 1200 Umdrehungen pro Minute arbeiten, erzeugen sie Lärmpegel zwischen 73 und 76 Dezibel. Das ist laut genug, um Gespräche in der Nähe zu erschweren. Vier der getesteten Frontlader schleudern mit 1400 Umdrehungen deutlich leiser und erzeugen nur rund 67 Dezibel.
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Das sind die Testsieger
Bei der Waschleistung konnten die Frontlader ebenfalls punkten: Alle getesteten Modelle schnitten hier mit „gut“ ab. Von den Topladern erhielten drei die Bewertung „gut“ und einer „befriedigend“. Ein Vorteil der Toplader ist jedoch ihre Sparsamkeit: Zwei Modelle gehören zu den energieeffizientesten Maschinen im Test und verursachen jährliche Betriebskosten von unter 100 Euro bei einer angenommenen Wäschemenge von 1000 Kilogramm. Unter den Frontladern erreichte nur das Modell „WWE460 WPS“ von Miele mit 105 Euro ähnlich niedrige Betriebskosten. Es ist jedoch mit 1300 Euro das teuerste Gerät im Test.
Neben dem Miele-Modell kürte die Stiftung Warentest zwei weitere Frontlader zu Testsiegern: die „WUU28T70“ von Bosch für 750 Euro und das baugleiche Modell „WU14UT70“ von Siemens für 715 Euro. Damit gehen alle Testsiege an Frontlader.
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Fazit: Frontlader oder Toplader?
Die Entscheidung zwischen Frontlader und Toplader hängt von individuellen Anforderungen ab. Wer Wert auf eine schmale Bauweise und einfache Bedienung in engen Räumen legt, findet in einem Toplader möglicherweise das passende Gerät. Bei der Waschleistung, der Lautstärke und der Ausstattung liegen jedoch die Frontlader klar vorn. Wer zudem auf langfristige Zuverlässigkeit setzt, sollte ebenfalls zu einem Frontlader greifen, da sie im Dauertest besser abschnitten. Die besten Frontlader bieten zudem eine gute Energieeffizienz, auch wenn sie oft etwas teurer in der Anschaffung sind.
Mit Material der dpa