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Beliebtes Kriechöl

Wofür man WD-40 noch verwenden kann

WD-40
Für Heimwerker und Auto-Schrauber gehört WD-40 zur Grundausstattung. Aber das Kriechöl lässt sich auch in anderen Bereichen einsetzen. Foto: Getty Images / Alexandr Lebedko
Felix Mildner
Redaktionsleiter

3. Januar 2025, 15:03 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Das Kriechöl WD-40 ist bei vielen Heimwerkern und Bastlern beliebt, nicht zuletzt wegen der vielseitigen Verwendung. Aber wo kann man es überall einsetzen? Und was macht das vermeintliche Wundermittel so besonders? myHOMEBOOK beantwortet die wichtigsten Fragen und nennt auch Alternativen.

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Wenn nichts anderes mehr hilft, muss oft entweder Panzertape oder WD-40 herhalten. Ersteres fixiert bewegliche Dinge, Letzteres sorgt hingegen für mehr Flexibilität. Das besagt zumindest eine landläufige Schrauber-Weisheit. Dabei benutzen viele das Kriechöl aus den USA mit dem markanten Geruch nicht nur als Rostschutz oder Schmiermittel bei klemmenden Schrauben und Metallverbindungen, sondern auch für viele weitere Anwendungen. In Foren stellen Heimwerker ihre „WD-40-Hacks“ zusammen, teils mit verblüffenden Einsatzbereichen.

Wofür kann man WD-40 verwenden?

Wegen seiner wasserverdrängenden Funktion wirkt das Kriechöl meistens wahre Wunder, wenn etwas quietscht, rostet oder festhängt. In der Regel wird das Spray als Korrosionsschutz, Kontaktspray, Schmier- und Reinigungsmittel bei Metallen verwendet, wobei die schmierende Wirkung eher gering und es auch kein Schmiermittel im eigentlichen Sinne ist. Auch beim Entrosten kann es einige Stunden dauern, bis das Kriechöl unter den Rost eindringt und ihn löst.

Aufgrund seiner Popularität und der Findigkeit vieler Heimwerker gibt es mittlerweile jedoch eine fast schon unüberschaubare Bandbreite an Möglichkeiten. Hier sind einige, teils überraschende Einsatzbereiche:

  • Lippenstift auf Textilien entfernen: Wie bei vielen Arten von Flecken hilft hier ein Sprühstoß WD-40, um das Kleidungsstück zu reinigen. Funktioniert auch bei Kaffee, Tee, Tinte oder Tomatensaft.
  • Etiketten und Aufkleber ablösen: Auch hartnäckige Kleberückstände bekommt man mit dem Kriechöl von Oberflächen.
  • Anti-Beschlag-Spray: Wenn man den Badezimmerspiegel mit WD-40 poliert, beschlägt er nicht, genauso wie bei diesem Hausmittel.
  • Schneckenabwehr: Dabei nicht auf die Schnecken sprühen, sondern vorbeugend an den Rand der Pflanzengefäße.
  • Kaugummi aus Teppich entfernen: Ja, sogar zähen Kaugummi löst das Spray aus dem Teppichflor. Gilt übrigens auch für Kleber und Wachs!
  • Kalkablagerungen beseitigen: Egal ob am Duschkopf oder am Spülbecken, WD-40 hilft gegen Kalk und verhindert neue Ablagerungen.
  • Scharfe Messer und Scheren: Mit dem Kriechöl kann man vermeiden, dass die Klingen rosten.
  • Hände von Farbresten befreien: Nach dem Streichen kann man statt Waschpaste auch WD-40 für die Hände benutzen.
  • Frostschutz beim Autoschloss: Hilft leider nur, bevor das Schloss eingefroren ist. Eine rechtzeitige Behandlung erspart Ärger bei niedrigen Temperaturen.

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Warum heißt das Kriechöl WD-40?

Genau genommen und oft fälschlicherweise angegeben handelt es sich beim WD-40, hinter dem ein gleichnamiges US-Unternehmen aus San Diego steckt, nicht um ein Schmiermittel, sondern um ein Mittel zur Wasserverdrängung. Daher auch der Name: „WD“ steht für „water dispersant“, die Zahl 40 bezieht sich auf die „40th formula“. An der Formel und Bezeichnung hat sich bis heute nichts geändert. Das Spray mit geringer Oberflächenspannung besteht zum Großteil aus Waschbenzin und Petroleum. Die Zusammensetzung unterscheidet sich in Deutschland und den USA, hierzulande besteht es zum Großteil aus Petroleum.

Auch das Design der Sprühflaschen hat sich seit den 1950er-Jahren kaum weiterentwickelt. Ursprünglich aus der Militär- und Raketentechnologie stammend, hat es sich unter anderem im Vietnamkrieg als Waffenreinigungsmittel bewährt. Die Ingenieure waren von ihrem eigenen Produkt so begeistert, dass viele es insgeheim in die heimische Werkstatt oder Garage entführt haben, wo es glücklicherweise einen friedlicheren Nutzen erfüllte. Kaum verwunderlich, dass WD-40 auch bald in den Regalen des Einzelhandels vorzufinden war, nicht nur in den USA.

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Ist die Popularität von WD-40 gerechtfertigt?

Keine Frage: Die Bezeichnung WD-40 steht, wie Tempo oder Autan, für eine ganze Produktgruppe. Dabei war der US-Konzern „WD-40 Company“ nicht der Erste, der ein vielseitig einsetzbares Öl hergestellt hat. Das Pflegeöl Ballistol wurde bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die Waffenpflege in der deutschen Armee entwickelt, ist aber auch für viele weitere Bereiche einsetzbar.

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Welche Nachteile gibt es?

WD-40 hat natürlich auch seine Nachteile: unangenehmer Geruch, mit rund acht Euro pro Dose relativ teuer, es verunreinigt das Grundwasser und ist zudem aus fossilen Brennstoffen hergestellt. Zudem ist WD-40 ist nicht ganz ungefährlich. Im Sicherheitsdatenblatt stehen folgende Gefahren:

  • Kann Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen.
  • Extrem entzündbares Aerosol.
  • Kann bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich sein.
  • Behälter steht unter Druck: Behälter kann bei Erwärmung bersten.

Wofür sollte man WD-40 nicht verwenden?

Vorsicht ist geboten, wenn WD-40 mit Kunststoffen in Kontakt gelangt, da es das Material brüchig und spröde werden lässt. Hintergrund: WD-40 kann Weichmacher entziehen. Es können dadurch feine Risse entstehen, die das Material schädigen. Hier eignet sich besser Silikonspray ohne Lösungsmittel.

Felix Mildner
Redaktionsleiter

Nicht als Kettenöl verwenden

„Auch beim Pflegen von Fahrradketten sollte man von WD-40 die Finger lassen. Das Mittel entfernt nämlich das Fett von der Kette, sodass die Glieder nicht mehr geschmeidig sind. Hier sollte man lieber spezielles Fahrradketten-Öl oder -Spray verwenden.“

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Welche Alternativen gibt es?

Ein vergleichbares und ebenso traditionsreiches Konkurrenzprodukt aus Deutschland ist das Multi-Öl des Herstellers Caramba. Dieses ist etwas günstiger, dickflüssiger, aber auch geruchsintensiver als das US-Produkt und kommt in vielen Werkstätten und Garagen hierzulande zum Einsatz. Es ist ebenso multifunktional einsetzbar, verdrängt Feuchtigkeit, schmiert Verbindungen und schützt vor Rost. Zudem verhindert das Kriechöl von Caramba ebenso störende Geräusche wie Quietschen oder Knarren.

Eine weitere Alternative ist das lebensmittelechte, hautverträgliche und nicht wassergefährdende Universalöl von Ballistol aus natürlichen und komplett abbaubaren Rohstoffen. Laut Herstellerangaben ist es sogar geeignet für die Desinfektion von kleinen Wunden bei Menschen und Tieren und in der Küche unbedenklich einsetzbar, kommt allerdings hauptsächlich bei der Schusswaffenpflege zum Einsatz. Neben Caramba und Ballistol gibt es beispielsweise noch Multifunktionsöle der Hersteller Liqui Moly, Sonax oder Nigrin.

Themen Hausmittel
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