9. September 2021, 16:52 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Eine Leiter findet man wohl in jedem Haushalt, sei es, um an die hohen Hängeschränke zu kommen, Wände leichter zu streichen oder Früchte im Garten zu ernten. In der Übersicht erfahren Sie, welche Typen es gibt und welche sich wann lohnen.
Vor allem für Menschen, die nicht allzu groß gewachsen sind, ist eine Leiter im Haushalt nahezu unerlässlich. Egal, ob es sich um einen kleinen Klapptritt oder eine ausziehbare Teleskopleiter handelt – mit einer Leiter kommt man höher hinaus. Allerdings gibt es einige Unterschiede bei den Typen, die wohl nicht jedem bewusst sind. Und auch bei der Sicherheit sollte man auf einige wichtige Aspekte achten.
Übersicht
Warum sollte man eine Leiter zu Hause haben?
Eine Leiter ist praktisch, um Dinge zu erreichen, an die man sonst nicht herankommt. Vor allem kleinere Menschen kennen das Problem. Aber auch Heimwerker verwenden oft Leitern, um etwa Regalbretter zu montieren, eine Lampe zu befestigen oder auch um die Dachrinne zu reinigen. Behilft man sich stattdessen damit, auf einen Stuhl oder einen Tisch zu klettern, setzt man sich einem Risiko aus. Viele Unfälle im Haushalt entstehen durch Stürze von Leitern. Um dies zu vermeiden, ist eine gute und sichere Leiter wichtig.
Passend dazu: Leitersicherung „LeiKoSi“ im Check – vielversprechend, aber ein großer Nachteil
Leiter kaufen – worauf kommt es an?
Besitzt man keine Leiter, bietet der Handel eine große Auswahl verschiedener Produkte. Für jeden Einsatzbereich gibt es das passende Modell, manche sind zudem besonders vielseitig einsetzbar. Vor dem Kauf sollte man sich folgende Fragen stellen:
- Verwende ich die Leiter drinnen oder draußen?
- Soll sie angelehnt werden oder frei stehen?
- Wie hoch soll sie sein?
- Wie verstaue ich die Leiter?
- Wird die Leiter viel bewegt oder transportiert?
Wichtig: Beim Kauf sollte man stets auf das TÜV-Prüfsiegel GS für „Geprüfte Sicherheit“ achten.
Welche Höhe ist bei einer Leiter wichtig?
Die entsprechende Höhe richtet sich immer nach der eigenen Körpergröße. Profis wie Gerüstbauer unterscheiden dabei verschiedene Maße: die Standhöhe, Arbeitshöhe und Reichhöhe. So unterscheiden sie sich:
- Standhöhe: Wie hoch ist die maximale Höhe, die man auf der Leider besteigen kann? In der Regel handelt es sich um die oberste Sprosse.
- Arbeitshöhe: Auf welcher Höhe ist der Körper beim Arbeiten? In der Regel ist diese Höhe rund eineinhalb Meter über der Standhöhe.
- Reichhöhe: Wie hoch ist der maximal von der Leiter aus erreichbare Punkt? Je höher Leiter und Körpergröße, desto höher ist der Wert.
Welche Typen gibt es?
Um herauszufinden, welche Leiter nun die richtige ist, sollte man über die verschiedenen Arten, ihre Einsatzbereiche sowie Vor- und Nachteile Bescheid wissen.
Klapptritt
In vielen Haushalten findet man einen kleinen Tritt zum Ausklappen, mit dem man auch das oberste Regalbrett in der Abstellkammer erreicht. Normalerweise hat der Klapptritt nicht mehr als drei Stufen, mehr braucht man in der Regel auch nicht. Benötigt man die Mini-Leiter nicht, ist sie schnell verstaut – oder dient mit ein paar Zimmerpflanzen als dekorativer Blickfang im Raum.
Haushaltsleiter
Diese Modelle bestehen in der Regel aus leichtem Aluminium, man kann sie ausklappen und damit bis unter die Zimmerdecke klettern. Für die meisten Anwendungen im Haushalt ist diese Leiter geeignet. Meistens verfügt die Haushaltsleiter über mindestens sechs Stufen und hat eine größere Fläche ganz oben, hier kann man unter anderem einen Farbeimer abstellen.
Anlegeleiter
Egal, ob zur Obsternte, zum Streichen der Fassade oder Arbeiten an der Dachrinne – die Anlegeleiter kommt wegen ihrer Größe im Außenbereich zum Einsatz. An sich handelt es sich dabei um das simpelste Leitermodell, das man einfach an eine Wand oder einen Baumstamm anlehnt. Vor allem im Außenbereich sollte man jedoch auf einen sicheren und ebenen Standort achten. Anlegeleitern sind heute vor allem aus Aluminium, ältere Modelle oft noch aus Holz.
Auch interessant: Haken in der Decke befestigen – 3 Methoden
Teleskopleiter
Die Teleskopleiter nimmt wenig Platz in Anspruch, manche passen sogar in einen Kofferraum. Sie lassen sich je nach gewünschter Höhe einstellen, sodass man sie so gut wie für jeden Einsatzbereich verwenden kann. Meistens sind sie aus Aluminium, was einem geringen Gewicht zugutekommt.
Mehrzweckleiter
Die Weiterentwicklung der Teleskopleiter ist gewissermaßen die Mehrzweckleiter – auch Kombi- oder Multifunktionsleiter genannt. Diese Modelle aus Aluminium kommen in so gut wie allen Bereichen zurecht. Sie lassen sich beliebig hoch einstellen, als Stand- oder Klappleiter aufstellen und haben oft einen breiteren Standfuß für mehr Sicherheit. Manche kann man sogar auf einer Treppe aufstellen. Allerdings kosten diese Leitern auch schnell mehr als 100 Euro.
Achtung Verletzungsgefahr! Die häufigsten Unfälle im Garten und wie man sie vermeidet
Verletzungsgefahr durch Umkippen Worauf Sie beim Kauf eines Sonnenschirms achten sollten
Kaufratgeber Die 9 besten Kreissägen im großen Vergleich
Sicher arbeiten – 5 wichtige Tipps
Die beste Leiter hilft leider nichts, wenn man nicht auf eine sichere Arbeitsweise achtet. Dann sind Unfälle fast schon vorprogrammiert. Das ist dabei wichtig:
- Leiter regelmäßig umsetzen: Auch wenn man beim Streichen die letzte Ecke noch mit Müh und Not erreicht, sollte man die Leiter dennoch umstellen, um die Stelle besser zu erreichen. Sonst verlagert sich der Schwerpunkt und die Leiter könnte kippen.
- Nicht zu steil anwinkeln: je steiler der Winkel – ob an der Wand oder bei einer frei stehenden Klappleiter – desto größer die Kippgefahr. Setzt man den Winkel flacher an, steht die Leiter sicherer. Der ideale Winkel liegt zwischen 65 und 70 Grad.
- Festen Untergrund wählen: Eine vereiste Hofeinfahrt oder ein nasser Rasen im Garten können schnell zum Verhängnis werden, stellt man eine Leiter darauf. Unbedingt auf einen sicheren Untergrund achten!
- Hände beim Aufstieg freihaben: In einer Hand die Farbrolle, in der anderen den Eimer, um eine Stelle auszubessern? Keine gute Idee. Die Hände sollten beim Auf- und Abstieg frei bleiben, damit man sich an der Leiter festhalten kann.
- Mit Leiter keine Türen versperren: Steht die Leiter hinter einer geschlossenen Tür, kann es schnell zu unerwünschten Kollisionen kommen. Zur Not die Tür offen lassen, damit man die Leiter sehen kann.
Quellen:
Günzburger Steigtechnik
Hornbach
Hailo