26. November 2019, 15:41 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die Säge ist wohl das wichtigste Werkzeug für die Holzbearbeitung. Aber Säge ist nicht gleich Säge – es gibt viele verschiedene Arten. myHOMEBOOK erklärt die Unterschiede und gibt Tipps, welcher Sägetyp sich für welche Arbeit eignet.
Generell unterscheidet man zwischen Hand- und Maschinensägen. Manuell geführte Sägen wie der Fuchsschwanz oder die Laub-, Japan- und Bügelsäge funktionieren alle nach dem gleichen Prinzip. Die kleinen Sägezähne tragen Holzspäne ab, wenn sie durch das Holz gleiten. Das Ergebnis: ein sauberer Schnitt bei überschaubarem Kraftaufwand.
Säge-Arten im Überblick: Handsägen
Üblicherweise arbeiten die Handsägen schiebend, das heißt, die Sägezähne tragen das Material beim Schieben ab. Japansägen und die meisten maschinellen Sägen sind ziehend. Manche Arten wie die Fein- oder Metallsäge funktionieren sogar in beide Richtungen. Diese Sägen sind besonders verbreitet:
1. Bügelsäge
Hier hält ein gebogener Bügel, der nach unten offen ist, das dünnere Sägeblatt fest. Der Bügel beschränkt jedoch, wie weit gesägt werden kann. Bei der Bügelsäge gibt es einige Unterarten:
- Laubsäge: Diese Säge kommt vor allem bei Bastelarbeiten mit Sperrholz zum Einsatz. Sie hat ein sehr dünnes und feinzahniges Sägeblatt, mit dem man sehr gut um Kurven sägen kann.
- Puksäge: Diese kompakte Handsäge mit auswechselbarem Sägeblatt ist eigentlich ein Markenname für eine Säge der Josef Haunstetter Sägenfabrik. Die Sägeblätter sind meistens nur zwischen 15 und 20 Zentimeter lang.
- Astsäge: Mit der größeren Astsäge können sogar kleinere Holzstämme abgetrennt werden.
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2. Fuchsschwanz
Dieses Werkzeug wird nicht durch einen Bügel versteift, sondern erhält seine Stabilität lediglich durch ein relativ dickes Sägeblatt, das zwischen 40 und 60 Zentimeter misst. Wie die meisten Handsägen (mit Ausnahme der Japansäge) funktioniert der Fuchsschwanz in beide Richtungen und trägt durch die geschränkte Zahnung relativ viel Material ab.
3. Metallsäge
Metallsägen ähneln den klassischen Bügelsägen, sind jedoch nicht für den Werkstoff Holz ausgelegt. Um Metall zu zerspanen, sind die Zähne sehr fein und oft auch gehärtet.
4. Feinsäge
Das Sägeblatt der Feinsäge ist relativ dünn und rechteckig geformt. Eine Leiste auf der Oberseite verleiht dem schmalen Blatt die nötige Stabilität. Der Griff ist oft etwas versetzt angebracht, damit auch entlang von Kanten gesägt werden kann. Mit der Feinsäge lassen sich geradlinige und präzise Schnitte anfertigen.
5. Japansäge
Dieser Sägetyp aus Fernost (auf japanisch: Nokogiri) wird auch hierzulande immer beliebter. Die Japansäge ist vergleichbar mit dem europäischen Fuchsschwanz oder der Feinsäge, arbeitet aber nur auf Zug. Das Blatt ist deshalb relativ dünn und ermöglicht mit seinen extrem scharfen Zähnen sehr feine Schnitte bei wenig Krafteinsatz. Es gibt auch Modelle mit zweiseitigem Sägeblatt (Ryōba).
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Säge-Arten im Überblick: Elektrische Sägen
Elektrosägen, auch Maschinensägen genannt, funktionieren entweder per Stromanschluss oder Akku. Der Motor vieler Kettensägen benötigt hingegen Kraftstoff. Diese elektrischen Sägen sind besonders beliebt:
1. Stichsäge
Die vielseitige und kompakte Stichsäge ist bei Heimwerkern sehr beliebt. Sie arbeitet auf Zug und wird aufgrund der Sägeblattbewegung auch „Pendelhubsäge“ genannt. Die Stichsäge kann im Gegensatz zur Kreissäge auch Rundungen aus einem Holzbrett sägen. Wichtig ist hier ein scharfes Blatt sowie sauberes Arbeiten, da die Säge ansonsten gerne mal steckenbleibt oder das Holz ausfranst. Dann hilft etwas Kerzenwachs auf dem Sägeblatt.
Tipp: Um das Ausfransen bei der Stichsäge zu vermeiden, können Sie auch einen Streifen Klebeband auf der Schnittlinie anbringen. Das verhindert, dass sich Splitter ablösen. Das Klebeband kann man einfach durchsägen.
2. Handkreissäge
Die flexible Handkreissäge eignet sich vor allem für lange und geradlinige Schnitte. Außerdem kann man Winkelschnitte, auch Gehrungsschnitte genannt, gut mit der Kreissäge durchführen. Allerdings sollte die Arbeit mit der Handkreissäge besonders vorsichtig durchgeführt werden, da hier schnell Unfälle passieren können. Aus diesem Grund sollte man bei der Kreissäge besser auf Handschuhe verzichten, da sie schnell am Sägeblatt hängenbleiben können.
3. Tischkreissäge
Die stationäre Tischkreissäge funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie die Handkreissäge – nur „andersherum“. Hier ist die Säge fest im Sägetisch installiert und das Werkstück wird vor- und zurückbewegt. Eine Anschaffung für die eigene Werkstatt kann sich für versierte Heimwerker lohnen, die viel mit Holz arbeiten.
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4. Kettensäge
Diese Säge kommt vor allem bei Forstarbeiten zum Einsatz und sollte aufgrund der hohen Verletzungsgefahr auch nur von Profis verwendet werden. Der starke Motor wird bei vielen Modellen mit Benzin betrieben. Beim Arbeiten mit der Kettensäge ist eine Schutzkleidung Pflicht.
5. Säbelsäge
Die Säbelsäge ist vergleichbar mit der Stichsäge, wird jedoch mit beiden Händen geführt und schneidet in der Regel senkrecht. Beim Durchtrennen von Metallrohren im Haus oder Baumwurzeln im Garten leistet die Säbelsäge ganze Arbeit. Auch die Feuerwehr benutzt dieses Werkzeug bei Einsätzen.