17. November 2020, 14:20 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Jeder, der eine Lampe schon mal angeschlossen hat, kennt den Sicherungskasten in seiner Wohnung. Aber warum sind manche Schalter keinem Stromkreislauf zugeordnet? Und was bedeuten die ganzen Schalter?
„Die Sicherung ist raus!“ Weckt dieser Satz Erinnerungen? Sind Sie damals vielleicht schnell in den Keller Ihres Elternhauses gerannt, um zu schauen, welcher Schalter in eine andere Richtung gekippt ist als die anderen? Dann kennen Sie schon mal die wichtigste und grundlegendste Funktion des Stromkreisverteilers, den jeder wohl eher unter seinem umgangssprachlichen Begriff kennt – Sicherungskasten. Er ist direkt an das Stromnetz angeschlossen, von hier aus werden die Leitungen durch Wohnung oder Haus gezogen, etwa zu Steckdosen und Lampen.
Übersicht
Warum hat der Sicherungskasten so viele Schalter?
Hinter jedem Schalter, der einem Raum zugeordnet ist, hängt ein eigener Stromkreislauf. Das bedeutet, dass von der Hauptstromleitung eine neue Leitung in einen bestimmten Raum gelegt ist. Manche Räume haben sogar mehrere Stromkreisläufe, etwa, wenn Geräte mit hohem Stromverbrauch angeschlossen werden müssen. Das kann in der Küche der Fall sein, wo man mit Herd, Backofen, Kühlschrank und anderen Küchengeräten hantiert und zusätzlich natürlich auch Strom für das Licht benötigt. Hier wird dann ein zweiter Stromkreislauf angelegt, damit die Leitung nicht überlastet wird.
Wie viele Sicherungen braucht man?
Jedes Zimmer verfügt in der Regel über mindestens einen eigenen Stromkreislauf, der sich einzeln abschalten lässt. Wer in einem Haus lebt, hat zusätzliche Sicherungen, etwa für den Strom im Garten. Mit den Schaltern kann man also einzelne Stromkreisläufe unterbrechen, beispielsweise bei Arbeiten an Steckdosen oder Lampen. Aber nicht alle Schalter haben eine so offensichtliche Funktion.
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Aufbau eines Sicherungskastens
Der Sicherungskasten besteht aus einer stabilen Verkleidung, einer leicht zu öffnenden Abdeckung und Tragschienen, auf die die verschiedenen Sicherungselemente aufgesteckt werden können. Die Elemente werden dann wiederum mit dem jeweiligen Stromkreislauf verbunden. Der Sicherungskasten muss immer problemlos zugänglich sein.
Sicherungen
Die Sicherungen – oder auch Sicherungsautomaten – sind das Hauptelement jedes Verteilerkastens und das meist einzig wichtige Element. Hinter jedem Schalter steckt ein Stromkreislauf, der einen bestimmten Raum oder bestimmte Geräte mit Strom versorgt. Dieser erkennt Überlastungen im Stromkreislauf und schaltet sich automatisch aus. Meist wird ein Leistungsschutzschalter (LS-Schalter) verwendet, in Deutschland ist er bei allen Kreisläufen, die Steckdosen oder Beleuchtungselemente verbinden, Pflicht.
FI-Schutzschalter
Die Lebensversicherung für Wohnung und Mensch: der FI-Schalter. Er reagiert bei kleinsten Abweichungen im Stromnetz. Er erkennt, dafür steht auch die Abkürzung, Fehler (F) in der Stromstärke (I). Normalerweise ist die Stärke des Stromflusses konstant gleich. Wenn eine Unregelmäßigkeit auftritt – zum Beispiel, wenn jemand in eine Steckdose fasst – erkennt der Schalter blitzschnell die Änderung und schaltet den Stromkreislauf ab. Das passiert innerhalb von weniger als einer Sekunde. In neueren Haushalten ist ein FI-Schalter Pflicht, bei Altbauten lohnt sich eine Nachrüstung, sofern noch kein FI-Schalter vorhanden ist.
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Weitere Elemente
In einem Sicherungskasten finden sich meist noch viele weitere Elemente, die je nach Situation genutzt werden, wie eine Schmelzsicherung oder ein Klingeltrafo. Ein Elektriker kann bei Einbau oder Einzug erklären, welche Elemente wofür gedacht sind.
Arbeiten am Sicherungskasten immer vom Profi durchführen lassen!
Hinweis der Redaktion:
Arbeiten an Sicherungen oder die Installation eines Sicherungskastens bedarf der Expertise eines Profis. Versuchen Sie bitte auf keinen Fall, selbst neue Stromkreise zu installieren oder Schalter auszutauschen. Wenden Sie sich dafür an einen Elektriker. Elektroinstallationen gehören laut Paragraf 13 der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) in die Hände eines geschulten Experten, beispielsweise eines Elektrikers. Im Schadensfall kann es sonst sein, dass die Versicherung nicht zahlt.