26. August 2021, 21:37 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Ein guter Spaten ist für Hobbygärtner unerlässlich – und hält im besten Fall und mit der richtigen Pflege jahrzehntelang. Im Handel gibt es einige verschiedene Arten. Welche sich lohnen, erfahren Sie hier.
Beim Umgraben scheiden sich die Meinungen der Hobbygärtner – für manche gehört diese Arbeit zum Gartenjahr, andere wiederum setzen eher auf „no-dig-gardening“, also Gärtnern ganz ohne Umgraben. Laut einem englischen Garten-Experten soll letztere Möglichkeit umweltfreundlicher sein – und die gleichen Ergebnisse erzielen. Gräbt man jedoch die Gemüsebeete um und lockert die Erde dabei auf, kommt man an einem Spaten nicht vorbei. Aber soll es ein Rund-, Spitz- oder eckiger Gärtnerspaten sein? Und was für Möglichkeiten gibt es beim Stiel?
Übersicht
Wofür braucht man einen Spaten?
Spaten ist nicht gleich Spaten – obwohl alle den gleichen Zweck verfolgen, nämlich die Erde umzugraben. Aber auch zum Ausstechen von Wurzelwerk oder ungeliebtem Unkraut im Rasen eignet er sich, möchte man der Umwelt zuliebe auf chemische Mittel verzichten. Auch beim Teilen von Stauden leistet ein Spaten gute Dienste, indem man den Wurzelstock durchtrennt und die Pflanzen vereinzelt.
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Worauf sollte man bei einem Spaten achten?
Das wichtigste Teil eines Spatens ist das Blatt, das aus rostfreiem Edelstahl oder Werkzeugstahl (Chrom-Vanadium-Stahl) bestehen sollte. Der Stiel aus Hartholz hingegen ist austauschbar, und das sollte auch so sein. Ist das Blatt noch in Ordnung, der Stiel jedoch defekt, kann man letzteren einfach ersetzen. Bei der Befestigung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wichtig ist, dass der Stiel fest sitzt und nicht wackelt.
Beim Griff gibt es verschiedene Formen, darunter den D-Griff oder den T-Griff. Die Buchstaben beziehen sich auf die Form des quer zum Stiel angebrachten Griffs, ähnlich wie bei einer Schneeschaufel. Beide erfüllen den gleichen Zweck – für welchen man sich entscheidet, ist letztlich Geschmackssache.
Spatenstiele gibt es in verschiedenen Längen, was man beim Kauf beachten sollte. Sie richtet sich nach der Körpergröße. Folgende Faustregel hilft bei der Auswahl: Stellt man den Spaten senkrecht neben sich, sollte sich der Griff auf Höhe der Brustbein-Unterseite befinden, also etwas oberhalb des Bauchnabels.
Spaten-Typen im Überblick
Spaten unterscheiden sich vor allem bei der Blattform. Diese richtet sich nach der entsprechenden Bodenbeschaffenheit. Manche Blätter eignen sich eher für schweren, lehmigen Boden, andere wiederum für sandige und leichte Erde.
- Gärtnerspaten: Hier handelt sich um den klassischen Spaten mit rechteckigem Blatt, mit dem man gut und geradlinig die Grasnarbe durchstechen kann. Aufgrund der großen Fläche lassen sich leicht größere Erdschollen ausheben und wenden. Bei harten oder steinigen Böden entsteht durch die breite Form jedoch ein höherer Widerstand, was das Graben erschweren kann.
- Spitzspaten: Ein Spaten mit einem spitz zulaufendem Blatt ist perfekt für schwierige Böden, da man leichter eindringen kann. Das Blatt bahnt sich seinen Weg auch durch steinige Böden. Allerdings ist der Aushub aufgrund der kleineren Fläche geringer.
- Rundspaten: Ein guter Kompromiss ist eine runde Blattform, die einerseits das Einstechen erleichter, andererseits eine saubere Trennkante im Rasen hinterlässt. Vor allem für lockere Böden eignet sich diese Form.
Hinweis: Im Handel gibt es auch Modelle unter der Bezeichnung „Damenspaten“. Im Grunde sind sie etwas kürzer, was sämtlichen Personen entgegenkommt, die nicht allzu groß sind.
Was ist der Unterschied zwischen Schaufel und Spaten?
Spaten und Schaufel ähneln sich auf den ersten Blick und werden auch oft verwechselt. Dabei handelt es sich um verschiedene Werkzeuge. Während der Spaten darauf ausgelegt ist, in festes Erdreich einzudringen und es aufzulockern und auch mal Wurzeln abstechen kann, dient die Schaufel eher zum Bewegen von Erde, Sand oder Kies. Oft sind Schaufelblätter auch leichter und weniger robust als Spaten und können beim Ausstechen auch mal verbiegen.
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Tipps, um einen Spaten richtig zu pflegen
Im Grunde sind gute Spaten nahezu unverwüstlich. Dennoch sollte man ihnen etwas Pflege gönnen, um das Material zu schonen und vor Rost zu bewahren.
- Spaten richtig aufbewahren: Beim Aufhängen im Werkzeugschuppen oder der Garage lohnen sich Wandhalterungen, in die man den Spaten kopfüber einhängt. Das hat den Vorteil, dass sich in der Aufnahme des Stiels keine Feuchtigkeit sammelt. Diese könnte beim Blatt zu Rost und beim Stiel zu Fäulnis führen.
- Spatenblatt schärfen: Auch wenn es sich um besonders harten Stahl handelt, kann man die Schneide des Blatts mit einer Feile nachschleifen. Das kann sich zu Beginn der Gartensaison lohnen und hilft etwa beim Durchtrennen von Wurzelstöcken.
- Spaten richtig überwintern: Der Spaten sollte gründlich mit Wasser gereinigt werden, bevor er in die Winterpause geht. Ansonsten kann es sein, dass das Metall Rost ansetzt. Ist bereits Flugrost erkennbar, kann man ihn mit einer Drahtbürste abschleifen. Anschließend kann man das Blatt zum Schutz mit etwas Öl behandeln. Auch den Stiel kann man ölen, am besten mit Holzöl.