15. Oktober 2019, 8:12 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Axt und Beil gehören zu den ältesten Werkzeugen der Menschheit – aber was unterscheidet sie? myHOMEBOOK geht auf die verschiedenen Merkmale ein und erklärt, für welche Tätigkeit sich welches Spaltwerkzeug lohnt.
Sowohl im Garten, beispielsweise beim Entasten von Bäumen oder Spalten von Kaminholz, als auch in der Werkstatt bei der Holzbearbeitung leisten Axt und Beil gute Dienste. Voraussetzung dafür ist natürlich ein scharfes Werkzeug. Axt und Beil unterscheiden sich dabei in ihren Ausführungen und kommen auch für verschiedene Tätigkeiten zum Einsatz.
Der Unterschied zwischen Axt und Beil
Viele verwenden die Bezeichnungen Axt und Beil synonym, was genau genommen jedoch nicht richtig ist. „Der Unterschied ist ganz einfach“, meint Heribert Wettels, Pressesprecher von Gardena. „Ein Beil hat einen kurzen Stiel und wird mit einer Hand benutzt“. Die Axt hat hingegen einen längeren Stiel, damit sie mit zwei Händen geführt werden kann.
Der Kopf mit der scharfen Schneide sitzt bei beiden Werkzeugen auf einem Schaft aus Holz oder auch Kunststoff. Der Stiel beim Beil ist in der Regel nur einen halben Meter lang. Manche Waldarbeiter haben das Handbeil auch stets griffbereit am Gürtel hängen. „Eine Stufe größer als das Taschenmesser,“ sei das Beil, meint der Experte für Gartenwerkzeuge.
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Unterschiedliche Einsatzbereiche für Axt und Beil
Aufgrund ihrer unterschiedlichen Bauweise haben Axt und Beil auch verschiedene Aufgaben. Die größere Axt ist in der Regel für gröbere Arbeiten geeignet, beispielsweise zum Holzhacken. Sie wird dabei am Ende des Stiels mit beiden Händen geschwungen. Holzscheite können Sie damit problemlos spalten und zu Feuerholz verarbeiten.
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Das Beil eignet sich auch gut für feinere Holzarbeiten in der Werkstatt. Am Kopf haben manche Beile eine Aussparung, damit man das Werkzeug auch direkt unter dem Beilkopf greifen und damit besonders präzise arbeiten kann. Die gegenüberliegende Seite der Schneide, auch Nacken oder Schlagplatte genannt, kann auch als Hammer verwendet werden.
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Auch die Keilwinkel können unterschiedlich sein
Nicht nur in der Länge des Stiels, sondern auch in der Beschaffenheit der Klinge und des Keilwinkels gibt es Unterschiede.
- Kleiner Keilwinkel unter 10°: Schlanke Köpfe eignen sich gut zum Entasten und Zerkleinern von Wurzeln, da der Schwung nicht so schnell abgebremst wird.
- Großer Keilwinkel zwischen 20° und 30°: Ein größerer Winkel ist beim Entasten gebräuchlich, da er das Holz auseinandertreibt und der Kopf dabei nicht stecken bleibt.
Hinweis: Es gibt auch Äxte mit querliegender, teils nach unten gekrümmter Klinge. Sie heißen Dechsel und werden zum Glätten von Holz und zum Abnehmen von Spänen verwendet.