25. September 2020, 21:11 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wenn der Stiel bei Axt oder Beil beschädigt ist, muss man nicht gleich das ganze Werkzeug entsorgen. Ein Axtkopf ist bei guter Pflege extrem langlebig und kann mehrere „Generationen“ an Stielen überdauern. Allerdings ist es wichtig, beim Einstielen einige Sicherheitsaspekte zu berücksichtigen.
Heizt man mit Brennholz, gehören eine gute Axt oder ein Beil zur Grundausstattung. Aber nicht nur scharf sollte das Werkzeug sein, sondern auch sicher in der Handhabung. Ein alter, locker sitzender oder gesplitterter Stiel schnell kann zu Verletzungen führen. Aber kein Problem – im Baumarkt gibt es passende Stiele zum Nachrüsten. Wie man beim Einstielen von Axt oder Beil richtig vorgeht, lesen Sie hier Schritt für Schritt.
Axt in drei Schritten selber einstielen
Egal, ob bei Axt oder Beil – beim Einstielen sollte man mit größter Sorgfalt vorgehen. Sonst kann es sein, dass der Axtkopf nicht gut fixiert ist und sich beim ersten Einsatz vom Schaft lockert oder löst. Deshalb werden beim Einstielen Keile in den Schaft getrieben.
Den Holzkeil muss man in der Regel separat kaufen oder man stellt sich selbst einen aus Hartholz her. Zudem benötigt man einen oder mehrere Keile aus Metall, die für zusätzlichen Halt eingetrieben werden. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass der Stiel bereits eine Kerbe für den Holzkeil am oberen Ende hat.
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1. Alten Stiel entfernen
Bevor der neue Stiel zum Einsatz kommt, muss der alte entfernt werden. Da er sich unterhalb des Axtkopfes verbreitert, ist es sinnig, ihn an dieser Stelle (auch „Schulter“ genannt) abzusägen. Mit ein paar kräftigen und gezielten Hammerschlägen klopft man den abgesägten Schaft aus dem Axtkopf.
2. Stiel in Axtkopf einfügen
Nun kommt der Schaft in den Axtkopf. Falls er etwas zu breit ist, kann man mit einer Feile nachhelfen. Doch Vorsicht: Zu viel Material sollte nicht abgetragen werden, der Stiel sollte noch unter Druck in den Kopf eingefügt werden. Mit Hammerschlägen kann man für zusätzlichen Halt sorgen. Wenn zwischen Holz und Metall kleine Späne entstehen, ist es ein gutes Zeichen.
Hinweis: In den meisten Fällen ragt der Schaft beim Einstielen über den Kopf der Axt hinaus. Das Ende sollte man bündig mit der Handsäge kürzen. Dabei sollte man jedoch darauf achten, dass der Spalt noch ausreichend lang ist.
3. Holzkeil eintreiben
Am Schaftende befindet sich ein Spalt, der in gleicher Richtung wie die Klinge verlaufen sollte. Hier kommt der Keil aus Hartholz hinein. Dadurch wird der Schaft gegen das Innere des Axtkopfes gespreizt. Den Keil dazu mit dem Hammer in den Spalt treiben.
4. Metallkeil eintreiben
Doppelt hält besser: Nach dem Holzkeil kommt noch ein Keil aus Metall in das obere Ende des Stiels (auch Auge genannt). Diesen schlägt man um 90 Grad gedreht zum Holzkeil in den Schaft. Er kann allerdings auch ringförmig sein. Auch der Ringkeil wird so in den Schaft getrieben, dass er Stiel und Holzkeil zusammenhält. Ansonsten gibt es noch Spreizschrauben, Kreuz- und Diagonalkeile. Die Art der Verspreizung richtet sich dabei auch nach der Größe von Axt oder Beil.
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Axt einstielen – nützliche Tipps
Wenn man sich einen neuen Stiel für die alte Axt kauft, sollte man ein Modell wählen, das zur Größe des Axtkopfes passt. Außerdem wichtig:
- Als Holz sind vor allem Esche, Hickory, Akazie oder Ulme verbreitet.
- Stiel sollte gut abgelagert sein, am besten neuen Stiel eine Woche trocknen lassen.
- Beim Einstielen sollte der Schaft nur unter Druck eingeführt werden können.
- Kopf sollte gerade auf dem Stiel sitzen.
- Generell wichtig: Vor dem Einsatz immer prüfen, ob der Axtkopf sicher sitzt.