28. Februar 2020, 13:06 Uhr | Lesezeit: 12 Minuten
Nachhaltigkeit ist aktuell ein wichtiges gesellschaftliches Thema – und mittlerweile auch in den Baumärkten angekommen. Viele Heimwerker und DIY-Begeisterte fragen sich zurecht, wie und wo die Produkte hergestellt werden, die sie benutzen. Vor allem bei Elektrowerkzeugen gibt es dabei viele offene Fragen, nicht zuletzt wegen der in vielen Geräten verwendeten Akkus. myHOMEBOOK sucht nach Antworten bei Herstellern, Verbänden und Umweltschützern.
Der Akku-Trend bei Elektrowerkzeugen ist unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Hersteller stellen ihre Produktpaletten mehr oder weniger komplett auf Akku-Betrieb um, in der Regel bestehend aus Lithium-Ionen. Die Strategie dahinter: Die Kunden bleiben „im System“ und kaufen aus Gründen der Kompatibilität weitere Geräte des gleichen Herstellers. Im Zuge der Diskussion um umweltschonendere Produktionsprozesse und mehr Nachhaltigkeit insgesamt achten Verbraucher zunehmend auch auf solche Aspekte: Ist die Produktion klimaneutral? Wie sieht es mit der umstrittenen Rohstoff-Förderung in Schwellenländern aus? Ist ein nachhaltiger Fertigungsprozess überhaupt möglich? Und sind Elektrowerkzeuge mit Kabel die nachhaltigere Alternative?
Übersicht
- Was myHOMEBOOK von den Herstellern wissen wollte
- Welche Rolle spielen Akkus bei der Herstellung von Elektrowerkzeugen?
- Woher kommen die Rohstoffe für die Akku-Herstellung?
- Inwiefern wird bei der Herstellung von Elektrowerkzeugen die Umwelt belastet?
- Wie reagieren die Hersteller von Elektrowerkzeugen?
- Nachhaltigkeit und Langlebigkeit von Elektrowerkzeug
- Inwiefern lassen sich die Produktionsketten zurückverfolgen?
- Wie sieht es mit den Arbeitsbedingungen in Produktionsländern aus?
- Welche Verbesserungsmaßnahmen gibt es bei der Nachhaltigkeit?
- Sind Elektrowerkzeuge mit Kabel nachhaltiger als mit Akku?
Was myHOMEBOOK von den Herstellern wissen wollte
Zu Beginn der Recherche wurden Hersteller von Elektrowerkzeugen und Branchenverbände mit einem Fragenkatalog bezüglich Nachhaltigkeit, Arbeitsbedingungen, Klimaneutralität und Ressourcenschonung konfrontiert. Bis zum Redaktionsschluss (24.02.2020) haben lediglich zwei deutsche Unternehmen umfassend auf die Fragen geantwortet, nämlich Bosch und Stihl. Angefragt wurden außerdem Einhell, Fein, Flex, Festool und Metabo. Stellvertretend für die Branche ging zudem der Zentralverband Elektrotechnik und Elektroindustrie (ZVEI), Fachverband Elektrowerkzeuge auf die folgenden Fragen ein.
- Wie setzt sich das Unternehmen oder die Branche für Aspekte der Nachhaltigkeit ein?
- Wo wird produziert?
- Lassen sich die Produktionsketten zurückverfolgen und kontrollieren?
- Welche Rolle spielt dabei die steigende Nachfrage an Akku-Geräten?
- Unter welchen Bedingungen – insbesondere hinsichtlich der Lithium-Gewinnung – wird produziert?
- Spielt eine ressourcenschonende Produktion eine Rolle – und ist das überhaupt möglich?
- Welche Ziele verfolgt das Unternehmen, um Aspekte der Nachhaltigkeit zu verbessern?
- Wo besteht beim Thema Nachhaltigkeit Nachholbedarf?
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Welche Rolle spielen Akkus bei der Herstellung von Elektrowerkzeugen?
Akku-Technologie ist im Trend, nicht nur bei Elektrowerkzeug. Viele Hersteller bieten Systeme an, wobei ein einzelner Akku mehrere Geräte mit Strom versorgen kann. Laut Axel Strobelt vom Umweltbundesamt sei der Anteil von Akkus unter allen Gerätebatterien – unter anderem für Elektrowerkzeug – in den letzten zehn Jahren um rund 55 Prozent angestiegen. Alleine im Jahr 2018 wurden 10.684 Tonnen Li-Ionen-Akkus in den Verkehr gebracht.
„Akkus sind gegenüber Batterien meist die bessere Alternative“, erklärt Strobelt. Vor allem das mehrfache Aufladen sei ein großer Vorteil. Die Akkus seien „oftmals laut Herstellerangaben 500 bis 1000 Mal wiederaufladbar“. Doch bei der Herstellung ist die Situation eine andere. Laut Strobelt sei die Herstellung nach wie vor ein „umweltbelastender Prozess“, vor allem in Bezug auf den Rohstoffabbau und hohe CO2-Ausstöße, unter anderem verursacht durch den großen Energieeinsatz.
Woher kommen die Rohstoffe für die Akku-Herstellung?
Nach Daten des US-amerikanischen geologischen Dienstes USGS liegen mehr als die Hälfte (52 Prozent) der globalen Lithiumreserven derzeit in Chile. Ein weiteres wichtiges Produzentenland war 2016 Australien mit 40 Prozent. „Während in Australien Lithium im Festgesteinsbergbau aus dem Mineral Spodumen gewonnen wird, wird in Südamerika das Lithium aus Salzseen gewonnen“, so Strobelt zu myHOMEBOOK. „Die beiden unterschiedlichen Abbaumethoden weisen sehr unterschiedliche ökologische Gefährdungspotenziale auf, sie können sehr unterschiedliche Auswirkungen auf die Umwelt die lokale Bevölkerung haben.“ Neben Lithium ist auch Kobalt ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Akku-Zellen. Vorkommnisse von Kobalt sind wesentlich seltener, die Gewinnung ist jedoch nicht weniger umstritten. Kobalt steht zudem auf der Liste der kritischen Rohstoffe der EU.
Fördermethoden von Lithium im Vergleich
- Gewinnung aus Salzseen: Die Förderung mittels Verdunstung und anschließender Weiterverarbeitung ist am weitesten verbreitet. Dabei wird salzhaltiges Grundwasser an die Oberfläche gepumpt, wo es über Monate hinweg verdunstet. Anschließend wird es in Aufbereitungsanlagen gefiltert und mit Natriumcarbonat behandelt. Dabei entsteht das gewünschte Lithiumcarbonat. Der Rest des Wassers wird in den Salzsee zurückgepumpt. Durch diesen Prozess trocknet die Landschaft in den jeweiligen Regionen stark aus.
- Gewinnung aus Festgesteinstagebau: Bei dieser Methode, die seltener zum Einsatz kommt, wird das Erz unter hohem Energieaufwand zerkleinert, erhitzt und anschließend unter Zugabe von Schwefelsäure und Natriumcarbonat zum Endprodukt Lithiumcarbonat verarbeitet. Die Umwelt wird vor allem durch den hohen Energiebedarf, Ausstoß von Treibhausgasen sowie gefährliche Abfall- und Giftstoffe wie Schwefelsäure belastet.
Laut Strobelt gibt es glücklicherweise auch einige Initiativen, die sich für die Verbesserung der Abbaubedingungen einsetzen, etwa die Responsible Cobalt Initiative oder die Initiative for Responsible Mining Assurance.
Inwiefern wird bei der Herstellung von Elektrowerkzeugen die Umwelt belastet?
„Die Herstellung von Batterien und Akkus ist geprägt von hohen Klima- und Umweltwirkungen“, erklärt Strobelt vom Umweltbundesamt. Dabei geht es unter anderem um die Förderung in Schwellenländern: wie Lithium in Chile oder Kobalt im Kongo. „So trägt beispielsweise die Herstellung des Akkus – Gewinnung der benötigten Materialien und insbesondere die Zellfertigung – den größten Anteil an dessen Umweltauswirkungen.“
Der Abbau von Lithium in Südamerika und Kobalt in Afrika ist häufig eine Belastung für Umwelt und Menschen. Außerdem sind die Bedingungen bei der Gewinnung oft intransparent und kaum nachvollziehbar. Viele Hersteller vertrauen deshalb auch auf die Einhaltung von internationalen Standards.
Lithium-Förderung und seine Folgen
Das Umweltbundesamt setzt sich mit verschiedenen Programmen und Maßnahmen für mehr Transparenz und verbesserte Bedingungen bei der Förderung ein. Strobelt sieht folgende Umweltgefährdungspotenziale bei der bergbaulichen Gewinnung von Lithium:
- hoher Energiebedarf
- hoher Wasserbedarf (z. B. durch offene Verdunstung)
- Treibhausgasemissionen
- Anfall von Bergbauabfällen
- Belastungen von Luft, Wasser und Boden (u. a. durch Schwefelsäure)
Kobalt-Förderung und seine Folgen
Beim Kobalt-Bergbau sind die Folgen für die Umwelt noch schwerwiegender. Das Metall wird ebenso bei der Herstellung von Akkus verwendet und erhöht die Energiedichte. Rund die Hälfte der Kobalt-Reserven liegt in der Demokratischen Republik Kongo. Laut einer Fallstudie des Umweltbundesamtes treten bei der Förderung „schwerwiegende negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt“ auf, darunter:
- Kontamination von Grund- und Oberflächenwasser (Chemikalien und Schwermetalle)
- Wassernutzungskonkurrenzen mit lokalen Gemeinden
- Emissionen von kontaminierten Stäuben
- gesundheitliche Auswirkungen auf die Bergarbeiter
- Schäden an Ökosystemen (z. B. Fischsterben)
Laut Umweltbundesamt ist der Abbau von Rohstoffen immer mit Umweltwirkungen verbunden. Diese variieren jedoch „je nach Rohstoff, Lagerstätte, Techniken, den natürlichen Gegebenheiten am Standort sowie der Governance“, erläutert Strobelt. Bei Lithium und Kobalt seien die Auswirkungen besonders drastisch. Auch die Durchsetzung von freiwilligen und verbindlichen Umweltstandards schwanke dabei stark. Dabei verweist Strobelt auch auf eine UBA-Studie zur ökologischen Verfügbarkeit der Rohstoffe.
Wie reagieren die Hersteller von Elektrowerkzeugen?
Bei den Herstellern von Elektrowerkzeugen als auch beim Elektroindustrie-Verband steht nachhaltige und klimaschonende Produktion bereits auf der Agenda. Der Branchenriese Bosch hat sich beispielsweise zum Ziel gesetzt, ab 2020 klimaneutral zu produzieren. „Von der Entwicklung über die Produktion bis zur Verwaltung hinterlassen Bosch-Standorte dann keinen CO2-Fußabdruck mehr“, erklärt eine Bosch-Sprecherin auf myHOMEBOOK-Nachfrage. Ihr zufolge seien bereits seit 2019 alle Bosch-Standorte in Deutschland klimaneutral. Auf Nachfrage von myHOMEBOOK, wie es um die restlichen Standorte steht, konnte keine Aussage getroffen werden.
Diese Maßnahmen sollen dabei helfen, das ambitionierte Bosch-Ziel umzusetzen:
- Verbesserung der Energieeffizienz
- sukzessiver Ausbau regenerativer Energien
- Ausgleich von unvermeidbaren CO2-Emissionen durch Kompensation
Auch bei Stihl als „mittelständisch geprägtes Familienunternehmen“ setze man zunehmend auf Nachhaltigkeit. Laut Dr. Stefan Caspari, Leiter Unternehmenskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit beim schwäbischen Motorsägen-Hersteller, gehören dazu „Kontinuität und Langfristigkeit“ genauso wie „ressourcenschonende Produktion“. Bei der Fertigung, die in der Mehrheit vom Unternehmen selbst durchgeführt wird, möchte man Ökonomie und Ökologie vereinbaren. Bei der Herstellung der Akku-Packs von Stihl würden laut Caspari nationale und internationale Umweltstandards beachtet werden. Die Akkuzellen beziehe das Unternehmen „ausschließlich von namhaften Qualitätsherstellern“, versichert der Sprecher.
Auf die Frage hin, inwiefern die Liefer- und Produktionsketten auch überprüft werden, antwortet Caspari: „Stihl führt bei Lieferanten Freigabeaudits und Requalifizierungsaudits durch, die unter anderem auch Arbeitssicherheit und Umweltschutz umfassen.“ Die Ergebnisse dieser Audits sollen in den „Lieferantenfreigabe-, -bewertungs- und -eskalationsprozess“ einfließen. Der Prozess und die zugrundeliegenden Kriterien werden laut Caspari laufend geprüft und überarbeitet.
Nachhaltigkeit und Langlebigkeit von Elektrowerkzeug
„Hoch spezialisierte und technisierte Elektrowerkzeuge sind keine Einweg- und Wegwerfprodukte“, erklärt zudem Cornelius Eich vom Fachverband ZVEI. Eine hohe Lebenszeit sei dabei essenziell – aber in der Realität nicht immer gegeben. „Für den Verbraucher ist es im Allgemeinen schwer herauszufinden, wie langlebig oder reparaturfreundlich ein Elektrowerkzeug ist“, erklärt Sascha Roth, Referent für Umweltpolitik bei Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), auf myHOMEBOOK-Nachfrage.
Eine Art „Blauer Engel“ für nachhaltige Elektrowerkzeuge gäbe es zudem nicht, meint Roth. Das bestätigt auch Henning Scholtz, der bei RAL Umwelt unter anderem für die Vergabe der Kriterien für den Blauen Engel zuständig ist. „Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es keine Kriterien für den Bereich Elektrowerkzeuge“, sagt der Leiter Bereich Umweltzeichen auf myHOMEBOOK-Nachfrage. Bei den Gartengeräten sind immerhin drei Produkte vertreten, allesamt Gartenhäcksler.
Hinweis: Für eine lange Lebensdauer ist es wichtig, den Akku pfleglich zu behandeln. Er sollte demnach weder ent- noch überladen werden. Außerdem sollte man den Akku nicht direkter Sonneneinstrahlung oder Heizungswärme aussetzen. Akkus dürfen aufgrund der Brandgefahr zudem nicht im Hausmüll landen.
Inwiefern lassen sich die Produktionsketten zurückverfolgen?
„Liefer- und Produktionsketten unserer Hersteller sind sehr komplex“, erklärt Eich. „Die Mitgliedsunternehmen im ZVEI Fachverband Elektrowerkzeuge haben alle eine Produktionsniederlassung in Deutschland und Europa“, so der Branchensprecher. Auch wenn viele Hersteller von deutschen Elektrowerkzeugen hauptsächlich in Schwaben ansässig sind, produzieren sie jedoch international – darunter in Schwellenländern wie Brasilien oder China. Das sogenannte „China-Sourcing“ findet somit bereits Erwähnung in einer Branchenanalyse zu Elektrowerkzeugen der Hans-Böckler-Stiftung von 2016.
Die Hersteller erfüllen laut Eich ihre Berichtspflichten, beispielsweise ausgehend von der EU-Chemikalienverordnung REACH oder der Konfliktrohstoffe-Verordnung des EU-Parlaments. Mit den Lieferanten sei man im stetigen Austausch. Eich spricht aber auch von einem „Eigeninteresse an einer ressourcenschonenden Produktion“ sowie einer „Kostensenkung in Produktion und Produkt“. Wirtschaftliches Interesse steht mutmaßlich nach wie vor an erster Stelle, Aspekte der Nachhaltigkeit sind dabei eine durchaus positive Begleiterscheinung.
Wie sieht es mit den Arbeitsbedingungen in Produktionsländern aus?
Stihl produziert beispielsweise in insgesamt sieben Ländern, darunter Deutschland, USA, Brasilien, Schweiz, Österreich, China und auf den Philippinen. Auch wenn die Akku-Produkte im schwäbischen Waiblingen entwickelt werden, werden die Geräte international gefertigt. Bei den Arbeitsbedingungen verweist Caspari auf den Global Compact der Vereinten Nationen sowie die Erklärung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). „Von unseren Lieferanten erwarten wir, diese Grundsätze einzuhalten“, erklärt der Sprecher auf myHOMEBOOK-Anfrage. Dennoch lassen sich die Produktionsketten und damit die einwandfreien Bedingungen in den Produktionsländern selten umfassend nachvollziehen.
Tatsächlich sind die Arbeitsbedingungen in den Ländern, aus denen die Materialien für die Akku-Herstellung kommen, verheerend. Die Arbeitsbedingungen in den Kobalt-Minen im Kongo sind beispielsweise geprägt von Menschenrechtsverletzungen und Kinderarbeit, wie Amnesty International im Bericht „Time to Recharge“ von 2017 offenlegt. Arbeitsschutz existiere vor Ort so gut wie nicht.
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Welche Verbesserungsmaßnahmen gibt es bei der Nachhaltigkeit?
Auf die Frage, ob sich die Branche in Fragen der Nachhaltigkeit weiter verbessern werde, antwortet Eich, dass die Unternehmen bereits „gut aufgestellt“ seien. Rechtliche Rahmenbedingungen werden eingehalten und man bringe sich „in die Debatte rund um den European Green Deal, Recycling, Ressourcen-Effizienz und Circular Economy ein“. Eich sieht jedoch nicht nur die Unternehmen in der Pflicht – Nachhaltigkeit sei eine „globale staatliche und gesamtgesellschaftliche Aufgabe“. Er fordert eine Verbesserung des europäischen Recycling-Systems und möchte außerdem dem „unkontrollierten und illegalen Export und Weiterverkauf von Elektroschrott in Länder außerhalb der EU einen Riegel vorschieben.“
Stihl verweist darauf, dass regelmäßig überprüft werde, „inwieweit wir unsere Aktivitäten in den Bereichen nachhaltiges Wirtschaften, Mitarbeiter, Umwelt und Bildung ausbauen können“, so Sprecher Caspari.
Strobelt vom Umweltbundesamt sieht jedoch durchaus Verbesserungsmöglichkeiten seitens der Unternehmen. „Einige Hersteller setzen die Punkte teilweise schon um, dennoch wäre es wünschenswert, wenn sich möglichst alle Hersteller hier verstärkt einbringen“, so Strobelt. Wichtige Aspekte dabei seien:
- leichte Reparierbarkeit und Austauschbarkeit von Geräten und Bauteilen
- öffentliche Informationsbereitstellung zur Reparierbarkeit
- langfristige Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Akkus
- Kompatibilität von Akkus, Ladekabeln und Netzteilen untereinander
- größtmöglicher Einsatz von Sekundärrohstoffen, zum Beispiel Kunststoffrezyklate
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Sind Elektrowerkzeuge mit Kabel nachhaltiger als mit Akku?
Elektrowerkzeuge mit Akku sind beliebt und komfortabel – aber auch nachhaltig? „Wir empfehlen dennoch möglichst netzbetriebene Elektrogeräte zu nutzen“, rät Strobelt vom Umweltbundesamt. In der Regel sind Werkzeuge mit Kabel nicht nur leistungsfähiger und kostengünstiger. „Dazu halten netzbetriebene Geräte ohne Akku oft länger, da die abnehmende Akkuleistung häufig für das Lebensdauerende der Geräte verantwortlich ist“, weiß der Experte. Auch Roth vom NABU liefert eine Empfehlung. Demnach verhalte man sich bei Elektrowerkzeugen nachhaltig, „wenn man die Werkzeuge möglichst lange nutzt oder neue Geräte etwa von Anbietern von Gebrauchtgeräten kauft“.
Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich laut Strobelt vor der Anschaffung gut überlegen, wie oft Sie Geräte außerhalb der Reichweite von Steckdosen benutzen werden. Zudem solle man auch mechanische Alternativen berücksichtigen, wie beispielsweise eine „normale“ Gartenschere. „Das Leihen von Spezialwerkzeugen, die man nicht dauerhaft benötigt, ist auch positiv“, ergänzt Roth vom NABU.
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myHOMEBOOK meint:
In unseren Artikeln beleuchten wir oft Aspekte der Nachhaltigkeit – für Elektrowerkzeuge gibt es da keine Ausnahme. Obwohl sich einige namhafte Hersteller aus Deutschland auf dem richtigen Weg befinden, gibt es allgemein noch viel Nachholbedarf, auch auf internationaler Ebene. Aber auch als Verbraucher kann man bei Elektrowerkzeugen nachhaltig handeln und einkaufen – oder eben nicht. Denn vor jeder Investition sollte die Frage stehen, ob man das Produkt wirklich benötigt, oder vielleicht auch bei Freunden, Familie oder im Baumarkt ausleihen kann.