5. Mai 2020, 10:51 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Einige Materialien sehen aufgrund ihrer Farbe oder Verarbeitung edler aus als andere, so zum Beispiel Kupfer. Nicht nur Indoor greift man zu Werkzeug aus Kupfer, um Eindruck zu schinden – Kupfer findet mittlerweile auch im Gartenbereich Anklang. Denn Geräte aus dem Übergangsmetall sehen nicht nur schick aus, angeblich wirken sie sich auch positiv auf Boden und Pflanzen aus. Aber stimmt das auch?
Gartenwerkzeug aus Kupfer ist mittlerweile keine Seltenheit mehr. Immer mehr Anbieter führen Schippen, Harken, Sauzähne oder andere Geräte, mit denen man den Boden bearbeitet, auch aus Kupfer. Dabei steht nicht die Optik im Vordergrund, sondern die guten Eigenschaften des Kupfers, mit denen Hobbygärtner ihren Gartenpflanzen angeblich etwas Gutes tun können.
Können Werkzeuge aus Kupfer die Bodenqualität verbessern?
Kupfer ist ein normaler Bestandteil von gesunden Böden. Als Spurenelement ist das Element für Pflanzen lebenswichtig, denn es garantiert ein normales, gesundes Wachstum. Ist das Kupfervorkommen geringer, wirkt sich das dementsprechend negativ auf die Pflanzen aus. Dagegen soll man mit Kupferwerkzeugen vorgehen können. Durch den Abrieb des Werkzeugs, wenn man beispielsweise den Boden umgräbt, verabreiche man dem Boden und damit den Pflanzen etwas von dem Spurenelement, wie es heißt. Doch stimmt diese Vermutung wirklich?
Dr. Anja Müller vom Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) konnte dies auf Nachfrage von myHOMEBOOK so allerdings nicht bestätigen: „Die meisten untersuchten gartenbaulich genutzten Böden in Deutschland haben ausreichende bis sehr hohe pflanzenverfügbare Kupfergehalte. Deshalb ist es nicht zu empfehlen, die Kupfergehalte pauschal und ohne Indikation zu erhöhen.“
Kupfermangel durch Bodenanalyse feststellen
Müller empfiehlt, zuerst einen möglichen Kupfermangel mithilfe einer Bodenanalyse festzustellen. Kann ein Mangel nachgewiesen werden, sollten Hobbygärtner aber nicht zu Werkzeug aus Kupfer greifen, um diesen auszugleichen, sondern stattdessen besser zu einem Mikronährstoffdünger. „Zusammengefasst ist für die meisten Böden der Einsatz von Kupferwerkzeugen nicht sinnvoll. Bei nachgewiesenem Kupfermangel ist eine einmalige Gabe über eine Düngung ökonomischer und genauer“, betont die Expertin.
Welche Böden neigen zu Kupfermangel?
Es gibt einige Bodenarten, die von Natur aus weniger Kupfer enthalten. Dazu gehören Sand, Torf und Kalkböden. Eine Zugabe von Kupfer ist insoweit wichtig, da sich in diesem Fall bei Kupfermangel der Ertrag vermindert.
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Andere Vorteile von Gartenwerkzeug aus Kupfer
- Kupferwerkzeuge sind sehr pflegeleicht.
- Werkzeuge aus Kupfer rosten nicht und bilden keinen Grünspan.
- Kupferwerkzeuge haben einen geringeren Widerstand, daher sind sie leichter in der Handhabung als jene aus Stahl oder Eisen.
- Sollte es bei Gartenarbeiten einmal zu Verformungen des Kupferwerkzeugs kommen, kann man es ganz einfach wieder zurechtbiegen.