
23. April 2025, 10:47 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Eine Oberfräse – eigentlich ‚Handoberfräse‘ genannt – ist ein vielseitiges Elektrowerkzeug zur Holzbearbeitung. Die DIY-Zwillinge Julian und Marian erklären bei ‚Easy Tools‘, wie man das Gerät richtig verwendet.
Eine Oberfräse steht bei vielen Heimwerkern und Holzbastlern weit oben auf der Wunschliste. Kein Wunder – mit der Maschine lassen sich Kanten abrunden, Profile fräsen oder Nuten ins Holz schneiden. Wichtig dafür ist allerdings die Auswahl des passenden Fräskopfes – und natürlich eine sichere und sachgerechte Bedienung.
Was ist eine Oberfräse?
Bei einer Oberfräse handelt es sich im Grunde um einen Elektromotor, in den ein stiftförmiger Fräser eingespannt wird. Dieser rotiert mit bis zu 20.000 Umdrehungen pro Minute und trägt beim Absenken in das Material feine Holzschichten ab. Die Frästiefe wird über eine feste oder auf zwei Säulen geführte Basis – auch ‚Tisch‘ genannt – eingestellt. Ihre Vielseitigkeit verdankt die Oberfräse der großen Auswahl an Fräsköpfen: Für nahezu jedes Vorhaben lässt sich der passende Fräskopf finden.

Richtig arbeiten mit der Oberfräse
Ein entscheidender Aspekt bei der Bedienung ist die Beachtung der Drehrichtung des Fräsers. Denn ob man mit oder gegen die Fräsrichtung arbeitet, beeinflusst Handhabung, Schnittbild und die Lebensdauer des Werkzeugs.
Grundsätzlich empfiehlt sich das Fräsen gegen die Drehrichtung: So lässt sich die Maschine deutlich kontrollierter und somit präziser führen. Wird hingegen in Drehrichtung gefräst, kann es passieren, dass sich die Maschine unkontrolliert beschleunigt oder sogar blockiert – was gefährlich werden kann. Dafür sorgt diese Technik jedoch für feinere Schnittbilder und schont die Fräskanten.
Wichtig: Eine Oberfräse ist ein Werkzeug für erfahrene Heimwerker. Das Tragen geeigneter Schutzkleidung – Schutzbrille, Atemschutzmaske und Gehörschutz – ist dabei unerlässlich. Zudem sollten vor dem ersten Einsatz die Bedienungsanleitung sowie die Sicherheitshinweise sorgfältig gelesen werden.
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Leistungsbereiche im Überblick
Handoberfräsen sind in zahlreichen Ausführungen erhältlich. Einsteigergeräte starten bei einer Leistung von etwa 450 Watt. Im semiprofessionellen Bereich reichen die Maschinen bis zu 1.200 Watt und wiegen in der Regel zwischen 2,5 und 3,5 Kilogramm. Leistungsstärkere Modelle bringen es auf bis zu 1.600 Watt, sind dafür jedoch deutlich schwerer. Die Obergrenze liegt bei rund 2.600 Watt – entsprechende Geräte können bis zu acht Kilogramm wiegen.
Kompakte Fräsen punkten durch ihre Handlichkeit und eignen sich besonders gut für das Freihandfräsen oder den Einsatz mit Schablonen. Größere Modelle hingegen werden vor allem bei härteren Materialien oder im stationären Betrieb eingesetzt. Moderne Geräte verfügen nahezu immer über eine elektronische Drehzahlregelung, mit der sich die Schnittgeschwindigkeit exakt an das Material anpassen lässt.
Welche Fräsköpfe gibt es?
Die Auswahl an Fräsköpfen ist riesig. Gängige Typen sind:
- Nutfräser
- Falzfräser
- Dübellochfräser
- Bündigfräser
- Verleimfräser
- Hohlkehlfräser
- Multiprofilfräser
- Fasenfräser
- Planfräser
- Flachstabfräser
- Abrundfräser
- Halbstabfräser
- Konterprofilfräser
- Scheibennutfräser
- V-Nutfräser


Fräsköpfe nach Bedarf dazukaufen
„Zum Einstieg gibt es Sets mit vier bis zwölf gängigen Fräsern. Allerdings zeigt die Praxis, dass man bei umfangreicheren Sets viele Fräsköpfe nur selten oder auch gar nicht benötigt. Daher ist es sinnvoll, mit einer kleinen Grundausstattung zu starten und je nach Projekt gezielt passende Fräser nachzukaufen.“

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Typische Einsatzbereiche der Oberfräse
Die Oberfräse ist ein echtes Multitalent bei der Holzbearbeitung. Ihre wichtigsten Anwendungen sind:
- Nuten und Falzen: Ob für Rückwände oder Verbindungselemente – saubere Nuten und Falze gelingen mit der Oberfräse besonders präzise.
- Profilieren und Fasen: Zur dekorativen Gestaltung von Kanten oder als Vorbereitung für Verbindungen.
- Holzverbindungen: Zinken, Dübel, Schlitz-Zapfen – viele Verbindungsarten lassen sich mit der Fräse herstellen.
- Schablonenfräsen Mithilfe von Schablonen können identische Bauteile reproduziert werden. Besonders hilfreich ist hierbei der Bündigfräser.
- Scharniere und Bänder einlassen: Moderne Möbelbeschläge wie Topfbänder lassen sich mit der Fräse exakt einlassen.
- Lochreihen anfertigen: Mit einem Fräsbohrer lassen sich Lochreihen für Einlegeböden in Regalen exakt und wiederholbar herstellen.
- Furnierkanten bearbeiten: Hervorstehende Kanten von Anleimern oder Furnieren werden mit der Fräse bündig.