24. Mai 2024, 17:30 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die Schlagbohrmaschine ist ein fast universeller Helfer in jedem Haushalt. Aber worauf ist beim Kauf zu achten? Und wo liegt der Unterschied zu einem Bohrhammer?
Eine Bohrmaschine gehört in jeden Heimwerker-Haushalt. Zwar lassen sich heute auch viele stabile und dauerhafte Verbindungen mittels Kleber realisieren, aber beim Innenausbau oder der Montage schwererer Gegenstände an der Wand leistet eine Schlagbohrmaschine stets gute Dienste. Hier erfahren Sie, worauf man beim Kauf achten sollte.
Das leistet eine Schlagbohrmaschine
Die Schlagbohrmaschine kann sowohl bohren als auch schrauben. Das Schlagwerk lässt sich abschalten, das Gerät wird damit zu einer klassischen Bohrmaschine respektive Schrauber. Das ist bei empfindlichen Materialien wie Holz oder Gipskarton auch notwendig. Wer versucht, mit eingeschaltetem Schlagwerk ein Loch in eine Kachel zu bohren, wird diese fast unweigerlich ruinieren. Geht es gegen Ziegel oder Porenbeton, wird das Schlagwerk aktiviert und das Bohren damit möglich.
Unterschiede zwischen Bohrhammer und Schlagbohrmaschine
Eine Schlagbohrmaschine und ein Bohrhammer arbeiten nach zwei völlig verschiedenen Prinzipien. Das bemerken alle Anwender, die beide Gerätetypen direkt ausprobieren konnten. Ein Bohrhammer scheint sich fast mühelos selbst durch den stärksten Beton zu fressen. Das liegt in den unterschiedlichen Antriebskonzepten.
- Aufgrund ihrer Bauform besitzen Schlagbohrmaschinen keinen eigenen Vortrieb. Diesen liefert der Nutzer, in dem er Druck auf die Maschine ausübt. Und je härter der Beton, umso mehr Druck müssen die Nutzer auch ausüben.
- Bei einem Bohrhammer wird in Richtung des Bohrlochs (axial) über einen elektropneumatischen Mechanismus ein Schlag ausgeübt. Der Elektromotor erzeugt in einem Kolben einen Druck, der dann plötzlich entweicht und eine Hammerbewegung auf den Bohrer überträgt. Es muss also kein externer Druck auf die Maschine ausgeübt werden. Hier geht es in erster Linie darum, das Gerät in die gewünschte Richtung zu führen.
In Hinblick auf die Schlagkraft sind Bohrhämmer den Schlagbohrmaschinen weit überlegen. Wer also regelmäßig Löcher in harten Beton treiben muss, greift besser zu diesem Werkzeug. Zudem sind die Geräte, ebenfalls ein Ergebnis ihres Konzepts, beim Bohren in Beton deutlich geräuschärmer.
Mehr dazu: Akkuschrauber, Schlagbohrer, Bohrhammer – was ist der Unterschied?
Tipps zum Kauf der optimalen Schlagbohrmaschine
Die Auswahl an Schlagbohrmaschinen in größeren Baumärkten scheint fast grenzenlos. Markenhersteller habe gleich eine ganze Reihe von Modellen im Angebot. Worauf sollte man vor der Anschaffung und wie findet man die passende Schlagbohrmaschine für die Werkzeugsammlung?
In der Geräteklasse der Schlagbohrmaschinen sollten inzwischen alle Modelle über eine (stufenlose) Regulierung der Drehzahl und einen Rechts-/Linkslauf verfügen. Nützlich (und mittlerweile) weitverbreitet, ist ein SDS-Bohrfutter. Es erlaubt den schnellen Wechsel von Bohrern ganz ohne Werkzeug und den Einsatz von Bohrern unterschiedlicher Hersteller.
Leistung
Eine der wesentlichsten Unterschiede zwischen den Schlagbohrmaschinen ist die verfügbare Leistung, die auch den Preis beeinflusst. Grundsätzlich gilt, dass eine hohe Leistung auch eine bessere Durchschlagskraft liefert. Wer eine Allround-Maschine sucht und nur gelegentlich Löcher in Holz, Gipskarton oder Beton bohrt, dürfte mit 600 Watt auskommen. Geht es um Stahlbeton, dann sollten es schon mehr als 700 Watt sein. Als Alternative kommt dann auch ein Bohrhammer in Betracht.
Spannweite
Je größer die zugesicherte Spannweite, umso größer darf der Durchmesser des zu bohrenden Lochs sein. Aber auch hier spielt die Leistung dann eine Rolle. Wer ein Loch von 10 Millimeter in einem Zug bohren will, wird mit einer 600 Watt-Maschine schnell scheitern.
Gewicht
Sind zwei Modelle von ihren Leistungswerten und Ausstattungsmerkmalen gleich, sollte die Wahl auf die Maschine mit dem geringeren Gewicht fallen. Damit wird die Arbeit im reinsten Wortsinn leichter und gerade beim Bohren über Kopf weniger ermüdend.
Kabel oder Akku
Die Leistung und Standfestigkeit von Akkus reicht auch für Schlagbohrmaschinen. Akkubetriebene Maschinen sind in der Regel leichter und spielen ihren klassischen Vorteil aus: flexibleres Arbeiten ohne Stromanschluss und Kabel. Auf der anderen Seite kann beim Bohren in härterem Material der Akku schnell erschöpft sein oder die Leistung insgesamt nicht ausreichen.
Mehr dazu: Was taugen Schlagbohrer mit Akku wirklich?
Zubehör
Mit der Zeit wachsen vermutlich die eigenen Ansprüche. Es ist also sinnvoll, sich über Erweiterungen, etwa Staubabsaugung oder Winkeleinsätze vor dem Kauf zu informieren.
Verarbeitung
Den Preis und die Lebensdauer des Werkzeugs beeinflusst auch die Verarbeitungsqualität. Ohnehin ist es ratsam, die angebotenen Modelle beim Besuch des Heimwerker- oder Baumarkts einmal in die Hand zu nehmen. So findet man am schnellsten heraus, ob das Handling der Maschine zu einem passt. Wie ist der haptische Eindruck? Fühlt sich das Gerät wertig an? Sind Teile des Gehäuses aus Metall gefertigt oder lediglich aus Kunststoff? Welchen Eindruck hinterlässt die Verschraubung? Im Zweifel ist es ratsam, ein paar Euro mehr in eine Schlagbohrmaschine eines Markenherstellers zu investieren. Jedenfalls dann, wenn bereits feststeht, dass die Maschine regelmäßig zu Einsatz kommt.
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Woher hat die Schlagbohrmaschine ihren Namen?
Bei der klassischen Bohrmaschine versetzt der Motor den Bohrkopf lediglich in Rotation. Die Form des Bohrers in Kombination mit der hohen Drehgeschwindigkeit und Druck in Achsenrichtung ermöglicht dann das Bohren.
Bei der Schlagbohrmaschine treffen im Inneren des Geräts zwei Zahnräder aufeinander. Diese versetzen dem Bohrer regelmäßig einen Schlag in Richtung der Achse. Damit soll der Vortrieb erleichtert werden. Aufgrund des Konzepts mit den Zahnrädern und der hohen Drehzahl entwickeln Schlagbohrmaschinen einen hohen Lärmpegel.
So viel Geld sollte man für eine Schlagbohrmaschine ausgeben
„Bereits ab 70 Euro gehen Angebote für preiswerte Schlagbohrmaschinen los. Für gelegentliches Bohren in leichtem Material reichen diese. Mehr Freude an der Arbeit bieten aber hochwertige Schlagbohrmaschinen mit höherer Leistung und in einer Verarbeitungsqualität, die auch einen raueren Einsatz verträgt.“