23. September 2020, 20:52 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Eine gute Stichsäge gehört zur Grundausstattung eines jeden Heimwerkers. Für gerade, schnelle Schnitte ist sie gut zu gebrauchen. Aber auch Kurven- oder Gehrungsschnitte lassen sich mit ihr fertigen. Allerdings kommt es immer darauf an, um welche Stichsäge es sich handelt. Mit dieser Anleitung bekommen Sie einen Überblick über die verschiedenen Funktionen und erfahren, wie man saubere Sägekanten bekommt.
Für alle Sägearbeiten, bei denen man mit der Handsäge nicht weit kommt und man nicht gleich – falls vorhanden – die große Kapp- oder Tischkreissäge anwerfen möchte, ist die handliche Stichsäge das Werkzeug der Wahl. Davon gibt es mittlerweile auch unzählige Akku-Modelle auf dem Markt, die mit einigen interessanten Zusatz-Gadgets aufwarten. Das Wichtigste ist jedoch, mit der Stichsäge einen Schnitt ohne Ausfransungen hinzukriegen. Im Video sehen Sie die wichtigsten Funktionen der Stichsäge und erhalten Tipps zum Umgang.
Vor- und Nachteile der Stichsäge
Die Stichsäge – oft auch Pendelhubstichsäge genannt – ist aufgrund des schmalen Sägeblatts besonders wendig und eignet sich gut für Kurvenschnitte. Aber auch bei schnellen, gerade Schnitten kann man sie gut einsetzen. Zudem liegt die Stichsäge leicht in der Hand und ist deshalb für Einsteiger recht leicht zu bedienen. Die Verletzungsgefahr hält sich im Vergleich zu größeren Elektrosägen in Grenzen. Dennoch ist es wichtig, auf entsprechende Schutzvorkehrungen (Schutzbrille, Mundschutz, ggf. Gehörschutz) zu achten.
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Welches Sägeblatt für welchen Einsatzbereich?
Die Sägeblätter bei der Stichsäge gibt es in zahlreichen Ausführung. Bei vielen Geräten lassen sie sich mittlerweile auch ohne Werkzeug zügig austauschen und einsetzen. Bei älteren Sägen musste man die Blätter mit einem Schraubendreher montieren. Die Sägeblätter unterscheiden sich in der Zahnung, Länge und Dicke. Für jeden Einsatz gibt es das entsprechende Blatt – für weiches oder hartes Holz, aber auch für Metall, Kunststoff, Kunstglas oder Laminat.
Was hat es mit dem Pendelhub auf sich?
Viele Stichsägen haben eine zuschaltbare Pendelhubfunktion. Dabei bewegt sich das Blatt nicht nur nach oben und unten (Hub-Bewegung), sondern auch vor und zurück (Pendel-Bewegung). Verantwortlich dafür ist eine kleine Rolle, welche das Sägeblatt nach vorne schiebt und gegen das Holz drückt. Dadurch ergeben sich einige Vor-, aber auch mögliche Nachteile:
Vorteile
- Sägespäne werden schneller abtransportiert
- weniger Kraftaufwand nötig
- schnellere Schnitte
- weniger Reibung, Sägeblätter werden geschont
- ideal bei hartem oder dickem Holz
Nachteile
- Ausrisse an den Kanten sind schneller möglich
- Kurvenschnitte werden nicht sauber
Hinweis: Das Arbeiten mit dem Pendelhub bedarf etwas Übung. Zudem kann man bei vielen Stichsägen den Pendelhub in verschiedenen Stufen einstellen. Beim Ausprobieren an einem Stück Holz und bei der Kontrolle der Schnittkanten lässt sich schnell die optimale Einstellung finden. Generell gilt: Je härter und dicker das Material, desto stärker kann man den Pendelhub einstellen. Beim Sägen von Metall sollte man den Pendelhub unbedingt deaktivieren.
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Anleitung für einen sauberen Schnitt mit der Stichsäge
Gerade bei unsachgemäßer Handhabung der Stichsäge kann es schnell mal passieren, dass die Holzfasern an der Schnittkante ausreißen. In manchen Fällen liegt es am falschen Sägeblatt oder der Pendelhub ist zu stark eingestellt. Vorab sollte man sich mit der Funktionsweise des Blatts vertraut machen: Die Zähne zeigen nach oben, man sägt also auf Zug. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass das Holz auf der Oberseite ausreißt oder ausfranst. Ein Spanreißschutz bei der Säge kann dies verhindern. Dabei handelt es sich um ein kleines Plättchen, das die Holzfasern nach unten drückt. Mit diesen Tipps wird der Schnitt sauber:
- Möglichst feines Sägeblatt wählen, auf Werkstück abgestimmt.
- Pendelhub ausschalten.
- Bei furnierten Materialien: Oberfläche mit Cutter vorschneiden.
- Spanreißschutz verwenden.
Tipp: Ein Streifen Klebeband kann zudem dabei helfen, einen sauberen Schnitt zu machen. Diesen einfach auf das zu sägende Material an der entsprechenden Stelle aufkleben und die Schnittlinie mit Bleistift markieren. Danach einfach durch das Klebeband durchsägen und abziehen.
Gehrungsschnitte mit der Stichsäge durchführen
Bei vielen Stichsägen lässt sich der Winkel der Bodenplatte – auch Sägeschuh genannt – verstellen. Damit sind auch sogenannte Gehrungsschnitte möglich, in der Regel bis 45 Grad. Je nach Modell gibt es dafür verschiedene Möglichkeiten. Üblicherweise wird die Platte im entsprechenden Winkel mit Schraubendreher oder Inbusschlüssel arretiert.
Hinweis: Bei Gehrungsschnitten in dickeren Werkstücken sollte man darauf achten, dass die Länge des Sägeblattes ausreicht. Da man nicht mehr im 90-Grad-Winkel sägt, dringt das Blatt tiefer in das Material ein.
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Arbeiten mit der Stichsäge – Sicherheitshinweise
Wie bei allen Elektrowerkzeugen – ob mit Akku oder ohne – sollte man auch bei der Stichsäge einige Aspekte der Sicherheit beachten:
- Vor dem Bedienen der Stichsäge die im Lieferumfang enthaltene Anleitung lesen.
- Werkstück fest einspannen, damit es nicht verrutscht.
- Schutzbrille beim Sägen tragen.
- Säge mit beiden Händen sicher führen.
- Staubabsaugung verwenden, falls vorhanden.
- Säge nicht im eingeschalteten Zustand zur Seite legen.
- Sägeblätter vor dem Gebrauch kontrollieren.
- Stichsäge nicht unbeaufsichtigt oder in der Nähe von Kindern liegen lassen.
- Bei Stichsägen mit Kabel darauf achten, dass es nicht mit dem Sägeblatt in Berührung kommt.
- Sägeblatt darf Werkstück noch nicht berühren, wenn man die Säge einschaltet.
- Stichsäge erst nach dem Schnitt aus dem Werkstück ziehen, nachdem sie stillsteht.